Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. 1093 II. M. 350 000 in 4½ % Oblig. lt. G.-V. v. 28./12. 1905. Stücke à M. 1000, rückzahlbar zu 102 %. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1908 wie bei I. Die Aktionäre u. Inhaber von Stücken der I. Anleihe hatten bis 10./2. 1906 ein Bezugsrecht auf die neue Anleihe zu 101 %. Zahlstellen s. unten. Von beiden Anleihen Ende 1911 noch M. 350 000 in Umlauf. Unbegeben von diesen zur selben Zeit noch M. 103 000. Hypotheken: M. 94 850 (am 30./6. 1911). Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. bes. Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 4 % Div., vom Übrigen Tant. an A.-R., Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1911: Aktiva: Grundbesitz 221 000, Tunnel 396 900, Wehr 97 000, Graben 70 000, Damm 27 400, Klärbassin 34 000, Turbinenschacht 85 700, Brücken 22 000, Gebäude 99 900, Turbinen 55 000, Schleifereimasch. 102 000, Geräte I 5400, do. II 2700, Mobil. 5000, Riemen I 1700, do. II 7000, Wohnhaus 36 800, Gebäude II 234 700, Lokomobilen 56 700, Dampfmotoren 53 000, Pappenmasch. 363 000, Brunnen 39 900, Wegebau 21 000, elektr. Masch. 69 700, Automobil 24 600, Vorräte 450 833, Kassa 2066, Wechsel 9876, Debit. 293 149. 8 Pas siva: A.-K. 1 800 000, Oblig. 350 000, R.-F. I 40 450, do. II 90 000 (Rückl. 30 000), Kredit. 275 437, Hypoth. 94 850, Div.-Ergänz.-F. 60 000 (Rückl. 20 000), Talonsteuer 8000 (Rückl. 5000), Div. 108 000, do. alte 150, Tant. 14 280, Vortrag 46 857. Sa. M. 2 888 025. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Spesen 89 961, Zs. 27 201, Oblig.-Zs 15 007, Verluste 3626, Abschreib. 141 798, z. R.-F. I 11 800, Tant. 14 280, Gewinn 209 857. – Kredit: Vor- trag 3495, Betriebsgewinn 509 659, Pacht 378. Sa. M. 513 534. Dividenden 1900/01–1910/11: 0, 0, 0, 0, 3, 8, 0, 5, 0, 4, 6 %. Direktion: Otto Dittmar. Prokuristen: Paul Bufe, Willy Schuster. Aufsichtsrat: (5) Vors. Bürgermeister Max Löcke, Arnsberg: Fabrikbes. Wilh. Funcke, Hans Lange, Jul. Funcke, Hagen. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Hagen i. W.: Ernst Osthaus. Arnsdorfer Papierfabrik Heinrich Richter Actiengesellschaft in Arnsdorf im Riesengebirge. Gegründet: 2./10. 1897; eingetr. 2./10. 1897. Übernahmepreis M. 1 317 153 abzügl. M. 342 153 Schulden. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Erwerb u. Fortbetrieb des von Komm.-Rat Lothar Heinrich Richter betriebenen Fabrikgeschäftes, welches die Fabrikation von Papier, Holzstoff und verwandten Waren zum Gegenstand hat; um die Ges. von der Witterung unabhängiger zu machen, wurde der Betrieb 1898/99 durch Anlage von Dampfmaschinen gleichmässiger gestaltet. Die Grundstücke der Ges. in Arnsdorf und Querseiffen umfassen 40,75 ha; die freien Terrains gestatten noch bauliche Ausnutzung in grösserem Umfange u. werden zur Zeit landwirtschaftl. bearbeitet; sie setzen sich zus. aus 29 ha 16 a 96 qm Acker und Wiesen, 5 ha 62 a 8 qm Wald, 1 ha 35 a 65 qm Unland nebst dazu gehörigem lebenden und toten Inventar. Die an der grossen u. der kleinen Lomnitz im Kreise Hirschberg i. Schl. gelegene Fabrik ist an die Riesengebirgsbahn-Station Arnsdorf angeschlossen, die zweite Dampfschleife hat ebenfalls Eisenbahnanschluss. Die Papierfabrik arbeitet mit zwei Papiermasch. von 1,640 und 2,300 m beschnittener Papierbreite. 1900/1901 ist neu hinzugekommen ein Satinierwerk, eine Pappenmasch u. eine Brunnenanlage. Die Produktion von Holzstoff wird hergestellt ausser in 4 Dampfschleifen von zus. rund 1300 HP. in 2 Holzschleifereien; Wasserkräfte dieser 2 Werke ca. 400 PS. 1909/10 wurde, um die Produktion zu erhöhen, die grosse Papiermasch. in einen Schnelläufer umgebaut, ferner die Verstärk. unserer Betriebsdampfmasch. vorgenommen, 1 neue Dampfmasch. von 150 PS., 1 grosser Holländer, 1 neue Wasserleitung, eine selbst- tätig ablegende Querschneidemasch. in Betrieb genommen u. die dazu gehörigen Baulich- keiten errichtet. Zugänge an Neuanlagen erforderten 1903/04–1910/11 M. 100 908, 35 661, 220 814, 2901, 25 711, 12 763, ca. 180 000, 6080. Die Fabrik ist auf die Herstell. einer Jahres- produktion von über 6 000 000 kg Druckpapier und des dazu benötigten Holzstoffes ein- gerichtet. Etwa 250 Arbeiter. – Papierproduktion 1900/01–1907/08: 3 983 156, 3 842 214, 4 673 684, 4 739 928, 5 298 748, 5 521 630, 6 000 000, 6 233 600 kg; später nicht veröffentlicht. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Anleihe: M. 600 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 12./7. 1905, rückzahlb. zu 103 %, 400 Stücke (Nr. 1–400) à M. 500, 400 Stücke (Nr. 401–800) à M. 1000, auf Namen des Schles. Bankvereins in Breslau oder dessen Ordre u. durch Indossament übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. lt. Plan ab 1914 bis längstens 1933 durch jährl. Ausl. im Dez. (erstmals 1913) auf 1./4.; ab 1914 verst. Tilg. oder gänzl. Künd. mit 6 monat. Frist auf einen Zs.-Termin vorbehalten. Sicherheit: Kaut.-Hypoth. auf den Grundbesitz in Arnsdorf u. Querseiffen in Höhe von M. 618 000 zugunsten des Schles. Bankvereins (derselbe ist auch Pfandhalter). Der Erlös der Anleihe diente zur Rückzahl. von Hypoth. M. 330 000, zur Erweiterung der Holzschleiferei, Marienschleife u. der masch. Einricht. der Papierfabrik. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke 30 J. (F.). Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. Kurs in Breslau Ende 1905–1911: 102.50. 102.50, 100, 98.50, 100.50, 101.25, 100. 10 %. Eingef. im Okt. 1905. Erster Kurs 101 Ä Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Okt.-Jan. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. bis 10 % des A.-K., event. sonst. Rückl., 4 % Div., vom Rest 6 % Tant. an A.-R. neben M. 3000 jährl. als Geschäfts-Unk. zu verbuchend. Fixum, Über- rest zur Verf. der G.-V. Die Tant. an Vorst. u. Angestellte wird als Geschäfts-Unk. verbucht.