1102 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Kapital: M. 500 000 in 500 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu pari (s. o.). Geschäftsjahr: 1./6.–31./5. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Direktion: Walther Günther, Adolf Hoffmann. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanw. Dr. Isidor Rosenfeld, Mannheim; Hugo Rasch, Bramsche; Karl Steinmann, Cöln; Alex. von Heimendahl, Haus Bockdorf b. Kempen; Karl Devries, Crefeld; Emil Zillnig, Leipzig. Schlesische Cellulose- und Papierfabriken, A.-G. in Cunnersdorf, Kreis Hirschberg i. Schles., mit Fabriken in Cunnersdorf, Lomnitz i. R. u. Jannowitz, Kreis Schönau, i. Schles. Gegründet: 1895. Die von der Breslauer Disconto-Bank, Breslau, u. der Firma Abraham Schlesinger, Hirschberg i. Schl. in die Ges. eingebrachten Objekte wurden für M. 1 350 000 übernommen. Zweck: Erwerb und Fortbetrieb der früher unter der Firma „Schlesische Cellulose- und Papierfabriken, Ges. m. b. H.“ in Cunnersdorf in Schlesien von dieser Ges. zu Cunnersdorf und Lomnitz betriebenen Fabrikgeschäfte. 1898 Ankauf der Jannowitzer Papierfabrik von Schumann & Winkler. Die Ges. fabriziert Cellulose nur für den eigenen Bedarf. Die von ihr hergestellten Papiere sind in der Hauptsache satinierte und einseitig glatte Cellulose- bapiere; für die ebenfalls hergestellten gebleichten u. ungebleichten Pergamentpapiere, deren Anteil an der Gesamtproduktion etwa ein Zehntel ist, besteht eine Preiskonvention, die einstweilen bis Ende Juni 1913 festgelegt ist. Gesamtproduktion in Papier 1900/01–1910/11: kg 7 256 582, 8 049 861, 8 796 079, 8 562 191, 9 713 361, 9 571 929, 10 107 568, 11 070 156, 11 067 477, 12 168 139, 13 959 955. Gesamtumsatz: M. 2 976 428, 3 071 795, 3 070 350, 2 992 068, 2 583 270, 2 539 560, 2 692 982, 3 380 505, 3 491 799, 3 803 170. Die Ges. besitzt a) in Cunnersdorf eine Cellulose- u. Papierfabrik mit 2 Cellulosekochern von je ca. 10 000 kg Inhalt, 3 Papiermasch. etc. Zum Betriebe gehört eine Wasserkraft mit 70 PS., Dampfkraft mit 600 PS., eine Kesselanlage mit 1000 qm Heizfläche. Die bebaute Fläche beträgt ca. 4 ha. Die Fabrik hat Gleisanschluss an die Staatsbahn. Ferner gehört ihr ein an die Fabrik grenzendes Bauerngut, bestehend aus Wohn- u. Wirtschaftsgebäuden u. ca. 30 ha Ackerland, welches z. Z. für die Zwecke der Ges. nicht gebraucht wird. Auch wird dort eine Schneidemühle, in welcher in der Hauptsache Holz für eigenen Bedarf ge- schnitten wird, mit 1 Vollgatter betrieben. b) In Jannowitz eine Papierfabrik mit 3 Papier- masch. etc. Zum Betriebe gehört eine Wasserkraft von 200 PS., Dampfkraft von 1100 PS., eine Kesselanlage mit 1000 qm Heizfläche sowie ca. 1000 m Schmalspurgleis. Die bebaute Fläche beträgt ca. 2½ ha. Ferner eine Holzschleife mit 1 Grosskraftschleifer von m Arbeitsbreite, mit den nötigen Hilfsmasch. u. mit einer Produktion von ca. 6000 kg Holz- schliff pro 24 Stunden. c) In Lomnitz eine Papierfabrik mit 1 Papiermasch. etc. Bebaute Fläche beträgt ca. 1½% ha. An Wohnhäusern sind vorhanden: In Cunnersdorf, Lomnitz u. Jannowitz 15 Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser. Beschäftigt sind insges. 43 Beamte, ca. 460 männliche u. 100 weibliche Arbeiter. In Maltsch werden 1911/12 die Neuanlagen für Cellulose- u. Papierfabrikation eingerichtet u. zwar wird gebaut: 1 Dampfkesselgebäude, 1 Dampfmaschinenhaus, 1 Kochergebäude, 1 Papiermaschinengebäude, 1 Gebäude für Chem. Abteilung u. 1 Gebäude für Holzputzerei, 1 Beamtenwohnhaus, 2 Arb.-Wohnhäuser. Betriebs- kraft: 1 Dampfmasch. von 600 PS. Vorläufig wird 1 Kocher von ca. 30 000 kg Inhalt mit den notwendigen Hilfsmasch. eingebaut, doch sind die vorhand. Hilfsmasch. für die event. später vorzunehmende Aufstell. eines 2. Kochers ausreichend. Ausser 1 Entwässerungs- masch. von 220 cem Arbeitsbreite wird 1 Papiermasch. von 300 em Arbeitsbreite zur Erzeugung von Cellulosepapieren aufgestellt. Diese Fabrik hat ca. 1500 m Gleis zum direkten Anschluss an die Staatsbahn, sowie 250 m Oderfront. Der gesamte Neubau ist mit M. 850 000 ver- anschlagt. Kapital: M. 2 600 000 in 2600 Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 050 000. Erhöhung lt. G.-V.-B. v. 7./9. 1896 um M. 200 000, übernommen von den Aktionären zu pari, div.-ber. ab 1./7. 1896; weitere Erhöhung um M. 350 000, lt. G.-V.-B. v. 18./7. 1898, begeben gleich- falls zu pari und div.-ber. ab 1./7. 1898. Diese Erhöhung diente zum Ankauf der Jannowitzer Papierfabrik von Schumann & Winkler. Zwecks Errichtung einer Cellulosefabrik in Maltsch a. O. beschloss die a. o. G.-V. v. 28./7. 1911 nochmalige Erhöhung des A.-K. um M. 1 000 000 (auf M. 2 600 000) in 1000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1911, übernommen von einem Konsort. zu 110 %, davon angeboten M. 800 000 den alten Aktionären 2:1 v. 24./8. bis 7/9. 1911 zu 115 %. Hypoth.-Anleihen: I. M. 500 000 in 4 % Oblig. von 1898, rückzahlbar zu 105 %, Stücke à M. 500 u. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1906 durch jährl. Ausl. von 3 % u. ersparten Zs. im Juni auf 1. Okt.; verstärkte Tilg. oder gänzliche Kündig. mit 6 Monaten Frist vor- behalten. Sicherheit: Erststellige Kaut.-Hyp. auf den ganzen Grundbesitz der Ges. in Cunners- dorf, Lomnitz u. Jannowitz in Höhe von M. 600 000 zu gunsten der Breslauer Disconto-Bank. Der Erlös der Anleihe diente hauptsächlich zur Rückzahlung der bei der Gründung der Ges. übernommenen 4 % Hypothek von M. 300 000 sowie zur Verstärkung der Betriebsmittel. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Noch in Umlauf Ende Juni 1911 M. 398 500. Zahlstellen wie bei Div.-Scheinen. Kurs Ende 1899–1911: 99.25, 96.50, 93, 92, 95.25, 95, 98.75, 99.75, 98.50, 98, 99.50, 98.75, 98.50 %. Aufgelegt im März 1899 in Breslau.