1104 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Papierfabrik Weissenstein A. G. in Dillweissenstein, Baden, mit Zweigniederlassung in Barmen. Gegründet: 19./7. 1898. Statutänd. 30./10. 1899, 14./11. 1904, 14./12. 1908, 2./11. 1909. Über- nahmepreis der Papierfabrik Weissenstein Haas & Cie., Kommandit-Ges. M. 1 508 519. Grün- dung s. Jahrg. 1899/1900. Erricht. der Fil. Barmen im Jan. 1899 unter Übernahme der Bunt- papierfabrik Friedr. Funk Nachf. Erzeugung 1901/02–1903/04: 2 273 000, 2 719 700, 3 400 000 kg Papier. 1904/05– 1908/09 nicht veröffentlicht; 1909/10–1910/11: ca. 3 000 000, 4 000 000 kg. Zweck: Fabrikation und Vertrieb von Papier aller Art. Kapital: M. 260 000 in 260 abgest. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 31./10. 1898 um M. 300 000 (auf M. 1 300 000), begeben zu pari. Die G.-V. v. 14./12. 1908 beschloss Verringerung des A.-K. auf M. 260 000 durch Zus. legung der Aktien 5:1 (Frist 1./4. 1909) und erteilte dem A.-R. die Ermächtigung zur Erhöh. des A.-K. durch Ausgabe von bis M. 500 000 in Vorzugsaktien. Bis Ende Juni 1910 noch nicht geschehen. Der durch die Herabsetzung des A.-K. frei gewordene Betrag von M. 1 040 000 diente zur Tilgung der Unterbilanz (Ende Juni 1908 M. 252 730), zu ausserord. Abschreib. (M. 625 000) u. zu Rücklagen (M. 10 000). HKypotheken: M. 182 955 auf Barmen. Darlehen: M. 803 988 von Banken u. Aktionären (Stand Ende Juni 1911). Anleihe: M. 550 000 in 4½ % Oblig. von 1899, rückzahlbar zu 103 %, 450 Stücke Lit. A (Nr. 1–450) à M. 1000 u. 200 Lit. B (Nr. 1–200) à M. 500. Zs. 1./3. u. 1./9. Tilg. ab 1904 in 22 Jahren durch jährl. Ausl. von M. 25 000 im Mai auf 1./9.; verstärkte Tilg. oder gänzliche Kündig. mit 3 Mon. Frist ab 1./9. 1904 vorbehalten. Sicherheit: Hypoth. in Höhe von M. 550 000 zur ersten Stelle auf die Immobilien der Ges. in Dillweissenstein zu gunsten des Pforzheimer Bankvereins. Coup.-Verj.: 5 J. n. F. Aufgelegt im Dez. 1899 zu 101.50 %. Bisher M. 175 000 aus- gelost. Zahlstellen wie bei Div.-Scheinen. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Spät. Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., Überrest Super-Div. Bilanz am 30. Juni 1911: Aktiva: Weissenstein: Areal, Wasserkraft u. Gebäude 631 822, Masch. 529 100; Barmen: Areal u. Gebäude 269 263, Masch. u. Utensil. 289 475, eigene Aktien 26 000, Vorräte 301 359, Kassa u. Wechsel 9873, vorausbez. Abgaben 476, Verlust 42 249. – Passiva: A.-K. 260 000, Oblig. 375 000, do. Zs.-Kto 5625, Hypoth. 182 955, Banken u. Darlehen 803 988, Kredit. 472 052. Sa. M. 2 099 62 1. Ausserdem besteht eine Rückkaufs- verpflicht. für M. 350 000 Anteile der Papierfabrik Wangen G. m. „ Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 78 880, Abschreib. v. Reparat. 14 274, do. a. Debit. 7500. – Kredit: Betriebsüberschuss 58 404, Verlust 42 249. Sa. M. 100 654. Dividenden 1898/99–1910/11: 4, 4, 4, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 5 J. (F.) Direktion: Jul. Voss, Fritz Frisch. Prokuristen: H. Raab, E. Mosblech, H. Pommer, R. Geiger. Aufsichtsrat: (3–8) Bank-Dir. Aug. Kayser, Fabrikant Andreas Odenwald, Kaufm. Rob. Kayser, Pforzheim; Fabrikant Hans Holzrichter, Barmen; Ober-Ing. Sonnleithner, Stuttgart. Zahlstellen: Eigene Kasse; Pforzheim: Pforzheimer Bankverein. Dorstener Papierfabriken Act.-Ges. in Dorsten a. d. Lippe. (In Liquidation.) Gegründet: 1891. Herstellung von Holzstoff u. Papier. 1900 wurde die H. Vorster'sche Holzstoff- u. Cellulosefabr. in Broich für M. 550 000 angek. u. eine neue Druckpapierfabr. errichtet. Gesamtpapierproduktion 1907: 7 579 459 kg; die Holzschleifereien lieferten 5 485 707 kg. Das Jahr 1907 schloss mit einer Unterbilanz von M. 156 302 ab, weil es mit Rücksicht auf die misslichen Marktverhältnisse, auch hinsichtlich der Materialien nicht möglich war, den Betrieb rentabel zu gestalten; da eine Besserung auch in nächster Zeit nicht zu erwarten ist, so beschloss die a. o. G.-V. v. 15./5. 1908 die Liquidation der Ges. Nach verschiedenen Abschreib. ergab die Liquidations-Bilanz per 31./5. 1908 einen Verlustsaldo von M. 326 208. In dem ersten Liquidationsjahr ist das Werk Mülheim-Broich in der Zwangsversteigerung für M. 511 000 von der Firma Thyssen erworben worden. Es stand mit M. 1 142 000 zu Buch. Nach Auszahlung der Hypoth. etc. blieben von dem Erlös M. 30 633, die an den Westfäl. Bankverein in Münster für eine Sicherheitshypothek abgeführt wurden. Für das werk in Dorsten ist ebenfalls die Zwangsversteigerung eingeleitet. Bei Beginn der Liqui- dation standen M. 470 438 Forderungen der Bank- u. Warengläubiger M. 384 336 Wertbestände gegenüber. Am 31./5. 1909 betrugen die Schulden M. 437 457 u. die Wertbestände M. 321 659. Der Ausfall der Gläubiger beträgt demnach 26.5 % gegen 18.5 % bei Beginn der Liquidation. Durch den Wegfall des Werks in Broich konnte eine Anzahl ungünstiger Aufträge ab- gestossen werden, daher arbeitet das Werk in Dorsten jetzt günstiger. Die Ges. ist bestrebt, den Betrieb voll aufrecht zu erhalten u. eine Entwertung zu verhüten. Die Gläubiger er- hielten bereits im Juli 1910 30 % ihrer Forder., von dem verbliebenen Guthaben von M. 28 467 wurden noch 5 % ab 30./11. 1910 verteilt. Die Liquidation ist beendet u. die Firma erloschen. Kapital: M. 1 300 000 in 625 abgest. Nam.-St.-Aktien à M. 600 u. 925 6 % Inh.-Vorz.- Aktien à M. 1000, wovon 625 abgest. sind. Urspr. M. 225 000; wegen Wandlungen des A.-K. s. Jahrg. 1907/08. Das A.-K. ist verloren.