1108 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. II. Papierfabrik Hardenburg Schlüter & Sohn in Hardenburg (Rheinpf.) auf Grund folg. Bilanz: Düsseldorf-Derendorf: Grundstück 123 358, Gebäude 331 769, unbewegl. Masch. 351 352, bewegl. do. 52 895, Rohstoffe 81 729, Fabrikate 102 180, Kassa 1999, Wechsel 3791, Debit. 232 736, Delkr.-Kto 15 000, Haus Kronprinzenstr. 138 64 000, Grundstück Brückenstr. 2500, Hypoth. Düsseldorf 20 503, Grundstück Bilk 424 172; Brachelen (Kreis Geilenkirchen): Grundstück 50 154, Gebäude 177 962, unbewegl. Masch. 158 769, bewegl. do. 2518, Material. 39 225, Kassa 877, Debit. 101; Hardenburg (Rheinpfalz): Grundstück 11 500, Gebäude 41 087, unbewegl. Masch. 39 983, bewegl. do. 800, Material. 25 259, Kassa 42, Debit. 1163, vorausbez. Versich. 17 543; zus. M. 2 344 970. Hiervon gingen ab die übernommenen Passiven mit M. 1 137 161 und ein auf die Ges. übertragener R.-F. in Höhe von M. 107 809, sodass als reiner Einlagepreis für die gemachte Sacheinlage die Summe von M. 1 100 000 verblieb. Zweck: Erwerb u. Fortbetrieb der bisher unter der Firma Düsseld. Pergamentpapierfabr. Flender & Schlüter zu Düsseldorf, mit Zweigniederlass. zu Brachelen (Rheinl.), u. unter der Firma Papierfabrik Hardenburg, Schlüter & Sohn zu Hardenburg (Rheinpf.) betriebenen Papier- u. Pergamentpapierfabriken. Veräusser. u. sonstige Verwert. der von den Gründern eingelegten unbebauten Grundstücke durch Parzellierung, Bebauung oder auf sonst. Weise sowie die zur Erreich. dieses Zweckes erforderl. Aufnahme u. Hingabe von Darlehen. Diese früheren Fabrikgrundstücke sind nach Fertigstellung der umliegenden Strassen baureif ge- worden und können nun zum Verkauf gestellt werden. Dadurch wird die Ges. in die Lage kommen, den grössten Teil der Bankschuld abzutragen. Es sollen 5 % Hypoth.-Oblig. im Betrage von M. 200 000 ausgegeben werden. Kapital: M. 1 100 000 in 1100 Aktien à M. 1000. Genussschein: Die a. o. G.-V. v. 10./2. 1911 beschloss die Ausgabe eines Genussscheines in Höhe von M. 200 000. Dieser Schein wurde an die Papeteries Delcroix in Nivelles (Belgien) begeben als Gegenleistung für die von der Ges. zugesagte Unterstützung zur Her- stellung u. zum Vertrieb der Fabrikate von Flender & Schlüter. Dieser Genussschein erhält eine Verzinsung derart, dass der 4 % Div. überschiessende Gewinnrest zwischen den Aktionären u, dem Genussscheininhaber geteilt wird. Der Inhaber hat kein Aktionär- u. kein Stimmrecht. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1911: Aktiva: Fabrikgrundstücke: Düsseldorf-Derendorf, Brachelen, Hardenburg 183 512, Fabrikgebäude do. 491 993, Masch. do. 401 005, Fabrikate u. Halbfabrikate 257 587, Material. 40 623, Debit. 344 271, Avale 135 340, Kassa u. Reichsbankguth. 53 994, Wechsel 19 807, Immobil. 92 000, Hypoth. 5001, vorausgez. Versich. 15 719. – Passiva: A. K. 1 100 000, R.-F. 110 000, Kredit. 522 278, Avale 129 340, Akzept beim Syndikat hinter- legt 6000, Hypoth. 77 000, Delkr.-Kto 15 000, Gewinn 81 237. Sa. M. 2 040 856. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 64 298, Zs. 16 646, Tant. an A.-R. 4000, Abschreib. 56 543, Gewinn 81 237. — Kredit: Vortrag 43 989, Waren 173 150, Diverse 5585. Sa. M. 222 725. Dividenden 1905/06–1910/11: 0 % (7 Mon.), 0, 0, 0, 4 %. Direktion: Franz Engels, Edgar Roose. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Max von Rappard, Jul. Delius, Henri Delcroix, Ferd. Delcroix, Düsseldorf; Hans von Brixen. vahlstellen: Düsseldorf: Gesellschaftskasse, Barmer Bankverein. Papierfabrik Reisholz Akt-Ges. in Düsseldorf. Gegründet: 25./1. 1905; eingetr. 17./3. 1905. Gründer s. Jahrg. 1906/07. Sitz bis 28./10. 1911 in Kabel. zweck: Herstellung von Papier, Papierstoff und daraus gefertigten Gegenständen. Der Absatz erstreckt sich in der Hauptsache auf Westfalen u. Rheinland (rheinab- u. rhein- aufwärts), ferner auf Nord- u. Ostdeutschland, hauptsächlich die grossen Seeplätze Hamburg, Bremen, Kiel, Lübeck, Stettin, Danzig, Königsberg etc. Das erste Werk der Ges. ist direkt am Rhein in Reisholz bei Dusseldorf auf einem Terrain von 89 992 qm gelegen. Als Kraft- quelle dient eine elektr. Zentralstation, worin gegenwärtig 2 Dampfturbinen mit insgesamt 5000 PS. arbeiten u. weitere 2 Dampfturbinen als Reserve dienen; sämtl. Masch. der Fabrik haben infolgedessen elektr. Antrieb. Vorhanden sind 2 moderne Papiermasch. für die Er- zeugung von Rotationsdruckpapier u. zugehörig zu einer jeden eine Grosskraftschleiferei zur Erzeugung des erforderlichen Holzschliffs. Die Fabrikanlage ist mit Bahngleisen umgeben und Hat ebenso einen direkten Anschluss an die Rheinwerft. Das zweite Werk der Gesellschaft, die Fabrik Flensburg, früher Papierfabrik C. F. Walther, wurde dem Unter- nehmen am 1./7. 1909 durch Kauf angegliedert. Der Kaufpreis der Fabrik, welche bei dem Vorbesitzer mit M. 1 618 863 zu Buche stand, betrug M. 830 000 u. ist zum Teil durch Übernahme der Hypoth., der Rest in bar bezahlt worden. Die Fabrik war nach einem Brande im Jahre 1905 neu errichtet, stellt, gleich Reisholz mit 2 modernen Papiermasch. als Spezialität Zeitungsdruckpapier u. ausserdem Tapetenpapier her u. ist in allen Teilen nach dem Muster u. den Erfahrungen von Reisholz vervollständigt u. erweitert worden. Dampf- u. Kraftanlage wie Reisholz, ausserdem neu hinzugebaut eine Grosskraftschleiferei (Rohstoff- werk), welche den benötigten Holzstoff selbst erzeugt. Das Fabrikgelände hat eine Grösse von 104 479 qm. Die Ges. ist bei der Papierfabrik Utersen G. m. b. H. in Kabel i. W., welche Anfang 1910 mit einem Kapital von M. 1 000 000 gegründet, aber inzwischen auf M. 2 800 000 erhöht wurde, und eine Fabrik bei Hamburg zur Herstellung von Zeitungs-