Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanwalt Dr. Ferd. Esser, Cöln; Komm.-Rat C. Rud. Poensgen, Arthur Poensgen, Paul Piedboeuf, Konsul Dr. Friederich, Düsseldorf; Justizrat Dr. Erw. Compes, Cöln; Otto von Born, Essen-Ruhr. Zahlstellen: Cöln u. Düsseldorf: X. Schaaffh. Bankverein; Düsseldorf: C. G. Trinkaus; Essen: Essener Credit-Anstalt. Actien-Gesellschaft für Tapetenfabrikation zu Nordhausen. (In Liquidation.) Gegründet: Sept, 1871. Die Übernahme der 1813 errichteten Tapetenfabrik von J. Becker in Nordhausen exkl. Vorräten erfolgte für M. 750 000. Die ungünstige Lage des Tapetenmarktes, besonders sehr gedrückte Preise liessen in den letzten Jahren höhere Gewinne nicht erzielen. Das J. 1908 schloss nach M. 13 874 Abschreib. mit einem Verlust von M. 51 531 ab, der aus dem Bestande des R.-F. Deckung fand. Auch für 1909 ergab sich ein Verlust von diesmal sogar M. 91 786, davon aus dern restl. R.-F. M. 38 468 gedeckt, verblieb. Verlustsaldo von M. 53 318 wurde vorgetragen, der sich per 30./6. 1910 auf ca. M. 93 000 erhöhte. Die a. o. G.-V. v. 30./7. 1910 beschloss sodann die Liquidation der Ges.; begründet wurde der Beschluss mit der schlechten allg. Lage des Unternehmens und der gesamten Tapetenindustrie und den andauernden grossen Verlusten und der mangelnden Aussicht der Besserung der Lage. Nach bedeutenden Abschreib. u. einer Rückstell. von M. 183 000 wies die Liquidations-Eröffnungsbilanz v. 31./7. 1910 einen Verlust von M. 471 285 auf. Kapital: M. 800 100 in 2667 Aktien (Nr. zwischen 1–3500) à Thlr. 100 = M. 300 nach Rückkauf v. 500 Aktien = M. 150 000 1878. A.-K. bis 1906 M. 900 000. Die G.-V. v. 8./4. 1905 beschloss einen Teil der im Geschäft nicht verfügbaren Mittel zu Rückkäufen von Aktien der Ges. bis zur Höhe von M. 99 900 zum Höchstkurse von 91 % zu verwenden; der Rückkauf erfolgte 1906 zum Durchschnittskurse von 90.50 %. Ab 4./10. 1911 kamen 40 % auf jede Aktie zur Rückzahlung. Bilanz am 30. Juni 1911: Aktiva: Guthab. b. Magdeburger Bank-Verein 236 079, Grund- stücke u. Gebäude 139 000, Kassa 2663, Wechsel 1361, Effekten 4733, Aussenstände 44 496, Waren 3500, Walzen u. Formen 3000, Masch. 6000, Utensil. 1000, Verlust 405 339. – Passiva: A.-K. 800 100, Pens.-F. 15 075, Res. für noch vorhandene Liquidationsunk. u. unvorhergesehene Ausfälle 32 000. Sa. M. 847 175. Kürs: 1888= 1910: 129.50, 138.50, 130.50, 128.50, 121, 9750, 91.50), 191.75, 9150, 81.10, 84.50, 87.50, 80, 88, 83, 70.75, 67.50, 62.75, 65.25, 36.25 %. Ende 1911: M. 23.25. Notiert Berlin u. zwar ab 15./8. 1910 franko Zs. u. dann ab 4./10. 1911 in Mark pro Stück u. nur für solche Stücke, auf die 40 % zurückgez. sind. Dividenden 1886–1909: 6, 6, 7½, 7½, 7, 7, 3, 4, 3½, 2¾, 4, 4, 4½, 3½, 4, 5, 1½, 3, 4, 2%% ...... .. (K.) Liquidatoren: Walther Günther, Rud. Müller; Stellv.: Ernst Schellhoss. Aufsichtsrat: (5) Vors. Stadtrat a. D. Mor. Schulze, Nordhausen; Stellv. Bankier Herm. PFrenkel, Berlin; Fabrikant Fritz Kneiff, Stadtrat Jul. Bach, Rich. Schencke, Nordhausen. Zahlstellen: Eig. Kasse; Berlin: S. Frenkel; Magdeburg u. Nordhausen: Magdeb. Bankver. Patentpapierfabrik zu Penig mit Zweigfabriken in Wilischthal, Reisewitz, Wolkenstein. Gegründet: 15./11. 1872. Bei der Gründung übernahm die Ges. von Ferd. Flinsch in Leipzig dessen zu Penig betriebenes Etablissement samt Strohstofffabrik u. Gasanstalt für M. 3 000 000. 1872/73 wurden bedeutende Vergrösser. vorgenommen u. die Holzstofffabrik in Wolkenstein erworben. Ende 1887 Ankauf der Papierfabrik Wilischthal bei Zschopau für M. 900 000. 1889 zwecks Vornahme notwendiger Erweiterungen Ankauf mehrerer Nachbargrundstücke in Penig für zus. M. 204 000. Ausserdem besitzt die Ges. noch eine Papier- fabrik in Reisewitz. Im Betrieb sind 7 Papiermasch. Zur Vorbeugung von Wasserkalami- fäten wurde der der Gräfl. Schönburg'schen Herrschaft gehörende Höllteich auf 90 Jahre gepachtet. Ausgaben für Neuanlagen 1902/1903–1910/1911: M. 205 169, 186 431, 443 459, 326 782, 285 805, 190 075, 134 952, 245 780, 220 445. Die Bilanzwerte betrugen am 15./11. 1872 M. 3 000 000; bis 30./6. 1901 kamen in Zugang M. 9 345 946 bei M. 8 464 507 Abschreib., somit Bilanzwerte am 30./6. 1911 M. 6 921 697. Zweck: Betrieb der Papierfabrikat. u. ihr verwandter Geschäftszweige. Papierprodukt. 1899/1900–1905/06: 10838 816, 11 392 525, 10 375 524, 11 658 961, 12 131 694, 12 161 108, 13 598 000 kg. Später nicht veröffentlicht. Kapital: M. 3 000 000 in 10 000 Aktien à Tlr. 100 = M. 300. Anleihe: M. 900 000 in 4 % Schuldverschreibungen von 1894, rückzahlbar zu 105 %; 900 Stücke à M. 1000 auf den Namen der Dresdner Bank lautend. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1898–1938 durch jährl. Ausl. im Mai/Juli (zuerst 1898) auf 31./12. Die Anleihe ist hypothek. an erster Stelle auf Zweigfabrik Wilischthal und an zweiter Stelle auf Fabrik Penig eingetragen, Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. Am 30./6. 1911 noch in Umlauf M. 747 000. Kurs in Dresden Ende 1897–1911: 105, –, 101.50, 98.50, –, –, 103, 103.25, –, 103.75, –, 101.25, 101.50, 102, – %. Hypotheken: M. 253 798 in einer Amort.-Hyp. auf Penig; M. 80 000 Hyp. auf Nebengrundstücke.