117838 Holz-Industrie. Umsatz 1908/09–1910/11 M. 725 000, 678 000, 650 000. In der Nacht vom 14. auf 15./12. 1909 wurden die gesamten Werkstätten, Bureaus u. Wohnhäuser samt allen Masch., halb- u. ganz- fertigen Arbeiten ein Raub der Flammen. Der Betrieb wurde in dem gemieteten Meinzerschen Anwesen, Roonstr. 23 a, fortgesetzt. Der Wiederaufbau der Fabrik an der alten Stelle wurde wegen der grossen Feuersgefahr nicht mehr genehmigt. Es ist daher ein Verkauf der Liegenschaften notwendig geworden. Eine auf billigen Terrain 1910/11 neu erbaute, modern eingerichtete Fabrik hat wesentlich günstigere Arbeitsbedingungen geschaffen. Kapital: M. 370 000 in 370 Aktien à M. 1000, wovon 260 St.- u. 110 Vorz.-Aktien sind. Letztere erhalten 5 % Vorz.-Div. (ohne Nachzahl.-Anspruch) u.)/werden im Falle Auflös. der Ges. vorab befriedigt. Hypotheken (am 30./4. 1911): M. 123 070. Geschäftsjahr: 1./5.—–30./4. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besond. Abschreib. u. Rückl., vertragsnn. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 5 % Div. an Vorz.-Aktien, 4 % an St.-Aktien, vom Übrigen Tant. an A.-R., Rest Super-Div. gleichmässig an alle Aktien bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. April 1911: Aktiva: Immobil. 476 858, Lagerschuppen 1630, Beleucht.- Anlage 1600, Mobil. 960, Bureauutensil. 2600, Fuhrwesen 2570, Masch. 21 800, Werkzeug 12 850, Feuerlöscheinricht. 590, Holzlager 107 567, Waren 12 824, halbf. Arbeiten 96 253, Debit. 155 763, Kassa 2445. – Passiva: A.-K. 370 000, R.-F. 37 000, Spez.-R.-F. 40 000 (Rückl. 1614), Div. 18 500, do. alte 190, Hypoth. 123 070, Kredit. 282 409, Tant. 7300, Vortrag 17 842. Sa. M. 896 312. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 120 566, Zs. 15 905, Abschreib. 9086, do. ausser- ordentl. a. Masch. 21 039, Reingew. 45 256. – Kredit: Vortrag 13 761, Immobilienverkauf * 56 808, Betriebsüberschuss 141 285. Sa. M. 211 854. Dividenden 1903/01–1910/11: Vorz.-Aktien: 5, 6, 6, 7, 6, 5, 0, 5 %; St.-Aktien: 0, 6, 6, 7, 6, 0, 0, 5 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Chr. Billing, Architekt Karl Heinz. Prokurist: Franz Göpfert. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Karl Peter, Stellv. Baurat Ad. Williard, Rechtsanw. Wilh. Händel, Fabrikant Eug. Geiger, Stadtrat Wilh. Schlebach, Karlsruhe. Ferdinand Bendix Söhne Akt.-Ges. für Holzbearbeitung in Landsberg a. W., mit Zweigniederlassungen in Berlin u. Posen 0.5. Gegründet: 28./12. 1895. Übernahmepreis M. 998 000. Gründung s. Jahrg. 1901/1902. Zweck: Betrieb von Holzbearbeitungsfabriken, Handel mit rohen u. bearbeiteten Hölzern. Die Ges. betreibt die Fabrikation von Thüren, Fenstern, sowie sonst. Bautischlerarbeiten, Kehlleisten, Rolljalousien, Bildhauer- u. Drechslerarbeiten, soweit es sich hierbei um Massenartikel handelt, mit Dampfbetrieb in ihren Etabliss. in Landsberg a. W. u. Posen 0.5); hier auch Herstellung transportabler Holzbauten im Barackenstyl. Die Stammfabrik Landsberg a. W. steht auf einem Areal von 2,3320 a; 1910/11 Zur Arrondierung ein Nachbarterrain von 8240 dm Grösse für M. 86 423 dazu erworben. In Landsberg sind 3 Dampfmaschinen aufgestellt. Es sind dort ca. 230 Arbeiter fast ausschliesslich, soweit die Fabrikation in Betracht kommt, mit Nachputzen u. Zusammen- schlagen der auf den Maschinen vorgearbeiteten Hölzer beschäftigt. In der Tischlerei wird fast alles maschinell hergestellt. Die Ges. sicherte sich 1898/99 ein wertvolles Patent (in der Bilanz Marles Patentkto), wodurch profilierte Leisten in bisher nicht gekannter Schnellig- keit und Vollkommenheit mit Schnitzereien versehen werden können. Die Ges. litt 1907/08 u. 1908/09 sehr unter der ungünstigen Lage des Baugewerbes in den grösseren Städten, be- sonders in Berlin. Nach Abschreib. von M. 51 629 (davon M. 25 136 auf Forder.) resultierte 1908/09 ein Verlust von M. 24 798, gedeckt aus R.-F. 1909/10 u. 1910/11 ergab sich eine Besser. der geschäftl. Lage u. ein Reingewinn von M. 69 433 bezw. 83 104. 1899 Erwerb eines 3,9863 ha grossen Grundstückes in Posen 0.5 für M. 109 384, auf dem mit M. 362 915 Kostenaufwand eine Neuanlage errichtet ist; eine grosse Strassenfront von dem Wildaer Besitz ist freigelassen und nicht bebaut. 1906 Erwerb eines Grundstückes in Wilda für M. 85 643 für Arb.-Wohnungen. Die Fabrik in Königsberg i. Pr. ist, weil deren Betrieb verlustbringend, 1902 abgestossen (s. am Schluss von Kapital). Die rheinischen Niederlagen in Frankf. a. M. u. Düsseldorf sind 1904 u. 1905 aufgelöst, die Düsseldorfer Anlage, die zum Verkauf steht, ist vorläufig vermietet. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 21./4. 1896 um M. 250000, begeben zu 110 %, lt. G.-V. v. 1./3. 1898 um M. 250 000, begeben zu 120 %, It. G.-V. v. 17./12. 1898 um M. 750 000, begeben an ein Konsortium zu 120 %, vollbezahlt seit 30./10. 1899, endlich erhöht lt. G.-V. v. 28./9. 1900 um M. 750 000 (auf M. 3 000 000) in 750 Aktien, div.-ber. pro 1900/1901 für 1½ Mon., angeboten den Aktionären 20.–31./1. 1901 zu 107.50 %. Die G.-V. v. 9./9. 1902 beschloss, das Königsberger Unternehmen gegen Einlieferung von M. 1 000 000 Aktien unter Übernahme von Kreditoren und Gewährung einer Hypoth. von M. 200 000 seitens des Käufers (bisheriger Dir. G. Bendix) abzustossen. Das A.-K. wurde somit auf M. 2 000 000 herabgesetzt. Hypotheken (30./4. 1911): M. 248 228, davon Landsberg: M. 119 228 zu 4 %, amort. jährl. mit 1 % u. ersp. Zs.; Posen: M. 60 000 zu 4½ %, 10 Jahre unkündbar u. M. 69 000 zu 4¼ % auf Hausgrundstück Willamowitzerstr. 15.