Hotels und Restaurants. 1249 Residenz-Hotel u. Café Akt.-Ges. in Breslau. Gegründet: 23./11. 1904 mit Wirkung ab 1./10. 1904; eingetr. 4./1. 1905. Gründer s. Jahig. 1908/09. Max Zernik u. Emil Löwy haben in die Ges. eingebracht das ihnen gemeinschaftl. gehörige und sog. Residenz-Hotel und das Residenz-Café in Breslau mit dem dazu gehör. Grundstücke Neue Schweidnitzerstr. 18, Tauentzienplatz 15, 16, 17 zu Breslau mit allem für das Hotel und für das Café und deren Betrieb bestimmten, am 1./10. 1904 vorhand. Zubehör- stücken. Die Ubernahme der Vermögensstücke ist zu folg. Überlassungspreisen erfolgt: a) das Grundstück 2 500 000, b) das Hotelinventar 100 000, c) das Caféhausinventar 50 000, d) die Vorräte zum Betriebe des Caféhauses 5000, hierzu e) der Kassenbestand 1387, f) die erlegte Kaution 3555, zus. M. 2 659 942. In Anrechnung auf diesen Betrag hat die Akt.-Ges. von den auf dem Grundstücke haftenden Hypoth. nur den Betrag von M. 1 650 000 über- nommen. Auf die verbleib. M. 1 009 942 sind Max Zernik 499 Aktien der Ges., Emil Löwy 498 Aktien im Nennbetrage von M. 997 000 gewährt worden; die restl. 12 942 erhielten sie gemeinschaftl. bar gezahlt. Das oben erwähnte Grundstück Neue Schweidnitzerstr. 18 u. Tauentzienplatz 15, 16, 17 hat einen Flächeninhalt von 3295 am, wovon 1919 qm vollständig ausgebaut sind. Auf diesem Grundstück befindet sich ausser dem Residenz-Hotel u. Café eine Anzahl von Läden u. Geschäftslokalitäten. Die Mietseinnahme aus dem gesamten Grundstück betrug im Geschäftsjahr 1907/08 M. 162 420, worin als Miete für das Hotel u. Café M. 100 000 in Ansatz gebracht sind. Zweck: Erwerb und Fortbetrieb des bisher in Breslau von den Kaufleuten Max Zernik zu Breslau und Emil Löwy zu Berlin betriebenen Hotels und Cafés und gleichartiger Ge- schäfte in Breslau. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 1 490 000, davon M. 1 300 000 zu 4½ %d , frühestens fällig am 1./7. 1915, u. M. 160 000, davon M. 90 000 zu 4½ % u. M. 70 000 zu 5 %, fällig am 1./7. 1915. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 A. = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., 4 % Div., etwaige Sonderrückl. u. Abschreib., vertragsmäss. Tant. an Vorst., 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Vergüt. von zus. M. 4000), Rest weitere Div. bzw. nach Verfüg. der G.-V. Bilanz am 30. September 1911: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 2 451 000, Hotel- u. Café-Inventar 85 000, Kassa 1189, Bankguth. 77 102, Effekten 4353, Waren 5192, im vor- aus gezahlte Versich. 4107. – Passiva: A.-K. 1 000 000, R.-F. 34 398 (Rückl. 5274/, Hypoth. 1 490 000, Talonsteuerreserve 5000 (Rückl. 1666), Div. 85 000, Tant. 6169, Vortrag 7377/. Sa. M. 2 627 946. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 23 205, Steuern 12 356, Abschreib. 26 556, Gewinn 105 488. – Kredit: Vortrag 6172, Betriebsüberschuss 81 300, Grundstücksertrag 72 580, Zs. 7552. Sa. M. 167 607. Kurs Ende 1909 –1911: 118.25, 123.50, 122 %. Eingeführt in Breslau im Mai 1909. Dividenden 1904/05–1910/11: 8, 8, 8, 8, 8, 8½, 8½ %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Wilh. Weber. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Otto Schweitzer, Breslau; Egon Zernik, Kattowitz: Emil Löwy, Berlin; Hauptm. a. D. Georg Tilsen, Breslau-Kleinburg. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Breslau: Breslauer Disconto-Bank u. deren Zweigstellen. Boardinghouse Akt.-Ges. in Charlottenburg. Kurfürstendamm 205. Gegründet: 11./3. 1910; eingetr. 15./3. 1910 in Berlin-Mitte. Gründer: Kaufm. Fedor Berg Berlin; Dir. Felix Lehmann, Steglitz; Komm.-Rat Emil Heymann, Berlin; Dir. Albert Levy Wilmersdorf; Dir. Herm. Fernow, Berlin. Zweck: Erwerb von Areal in Charlottenburg am Kurfürstendamm 193/194, Erbauung auf ihm und Betrieb eines Opernhauses mit grossen Sälen und Geschäftsräumen. Die Ges. kann auch betreiben Restaurants, Cafés, Theater, Konzerte, sowie sonstige Schau- und Aus- stellungen und sich an anderen Unternehmungen beteiligen. Mit dem Bau des Opernhauses sollte 1910 begonnen werden, infolge baupolizeilicher Einwendungen verzögerte sich aber die Sache. Auch Rekurse bei höheren Instanzen waren erfolglos, die behördl. Bauerlaubnis war nicht zu erlangen, so dass der Bau eines Opernhauses definitiv aufgegeben werden musste. Die a. o. G.-V. v. 4./2. 1911 beschloss deshalb Abänderung der Firma in Boardinghouse- Akt.-Ges., welche den Bau u. Betrieb eines Hotels u. Pensionshauses unternimmt. Das Haus dürfte bis Sommer 1912 fertiggestellt sein u. im Aug. 1912 den Betrieb eröffnen. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000, begeben zu pari; voll eingez. seit Aug. 1911. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1911: Aktiva: Grundstück (Anzahl. nebst Kosten) 434 938, Baukonto (bis 1. Juli verausgabte Beträge) 169 233, nicht eingez. A.-K. 1 500 000, Inventar 1740, Kaut. 100, Verlust 76 521. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Kto Fedor Berg 140 533, Aktienstempel 42 000. Sa. M. 2 182 533. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 14 906, Inventar 192, Grundstücks-Zs. 23 852. – Kredit: Zs. 396, Verlust 38 556. Sa. M. 38 952. Dividenden 1910–1911: 0, 0 % (Organisations- u. Baujahre). Direktion: Gotthelf Gossels, Ludwig Wolff. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1911/1912. II. 79