1268 Getreide-Mühlen, Brot-Fabriken ete. Zweck: Erwerb u. Fortbetrieb der vormals J. Krämer'schen Kunstmühle u. der Kunst- mühle der Kunstmühlenbesitzersehegatten Lorenz u. Elise Vollmuth in Firma F. Moos & Comp. in Landshut. Die Übernahme der Krämer'schen Kunstmühle früher Spitalsmühle in Landshut nebst sonst. Immobil., Einricht., Mahlmühlengerechtsame, Wasserkraft etc. erfolgte für M. 594 000 abzügl. M. 250 000 Hypoth.-Belastung. Die Übernahme der Firma F. Moos & Comp., sowie der ihr gehörigen Grossburger u. Kleinburger Mühlen nebst sonst. Immobilien, Mahlmühlen- gerechtsame, Einricht., Wasserkraft etc. erfolgte für M. 500 000 abzügl. M. 124 485 Hypoth.- Belastung. 1904/1905 Bau einer neuen Putzerei u. eines Silos. 1905/1906 Umbau der masch. Anlage der Krämermühle u. Anschaffung einer neuen Turbine; Kosten etwa M. 440 000. Zugänge 1906/07–1910/11 M. 53 000, 48 366, 46 114, 519 099, 60 000. Produktion 1903/1904 bis 1910/1911: 254 000, 267 000, 315 000, 411 000, 438 000, 462 000, 519 099, 523 980 Ztr. Getreide. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Nam.-Aktien a M. 1000. Urspr. M. 800 000, erhöht lt. G.-V. v. 18./6. 1902 um M. 200 000 (auf M. 1 000 000) in 200 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./5. 1902, begeben zu 100 % zuzügl. 3/ % für Em.-Spesen. Hypotheken: M. 513 943 (am 30./4. 1911). Geschäftsjahr: 1./5.–30./4. Gen.-Vers.: Im Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div., v. Übrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest z. Verf. d. G.-V. Bilanz am 30. April 1911: Aktiva: Immobil. 911 610, Masch. 1, Fahrnisse 35 985, Material. 12 612, Automobil 1, Debit. 932 569, Kassa 18 348, Waren 856 590. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Hypoth. 513 943, Kredit. 915 566, R.-F. 74 903 (Rückl. 9885), Spez.-R.-F. 60 000 (Rückl. 20 000), Wohlf.-Kto 20 484 (Rückl. 5000), Hilfskassen für Beamte 25 000 (Rückl. 5000), Div. 60 000, a. 0. Abschreib. 48 596, Masch.-Ern.-Kto 5000, Tant. an A.-R. 3451, Vortrag 40 772. Sa. M. 2 767719. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk. 266 803, Zs. 67 945, Abschreib. 24 004, Gewinn 197 705. – Kredit: Vortrag 39 705, Bruttogewinn auf Waren 516 752. Sa. M. 556 458. Dividenden 1898/99–1910/1911: 0, 0, 0, 0,4. 4½, 4½, 4½, 4½, 5, 5, 6, 6 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Jul. Esch, Friedr. Hutter, Landshut. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Rentner Dr. Friedr. Volz, München; Stellv. Komm.-Rat Wilh, Neuffer, Regensburg; Komm.-Rat Jos. Pütz. Komm.-Rat Jos. Ad. Böhm, Geh. Komm.-Rat Otto von Pfister, München; Rentier Joh. Nikod. Weller, Oberaudorf O.-Bayern. Leisniger Mühlen, Akt.-Ges. in Leisnig. Gegründet: 17./4. 1872. Die Firma lautete bis 6./6.1899 Leisniger Mühlen-A.-G. (A.Uhlmann). Übernommen wurde seiner Zeit die Kunst-Mahlmühle der Firma A. Uhlmann zu Leisnig; 1883 wurde die Niedermühle zu Tragnitz für M. 222 750 hinzugekauft und vollständig umge- baut: die aus dem Nachlass des früheren Dir. A. Uhlmann übernommene Jahnsdorfer Mühle wurde wieder verkauft. Der geplanten freien Liquidation der Ges., die seit Jahren nicht mehr prosperierte, hatten sich verschiedene formelle und finanzielle Schwierigkeiten entgegen- gestellt, so dass trotz des nicht ungünstigen Status am 5./5. 1906 die Zahlungseinstellung bei Gericht angemeldet werden musste. Im Prüfungstermin am 18./6. 1906 teilte der Konkurs- verwalter mit, dass nach der Aufstell. v. 5./5. 1906 die Grundstücke, Wasserkräfte u. Maschinen auf insgesamt M. 1 032 869 bewertet sind; nach einer früheren Taxe betrug der Wert über M. 2 000 000. Die Belast. an Oblig. u. Hypoth. betrug M. 964 386, so dass sich hiernach ein über- schiessender Buchwert von M. 68 483 ergab. Die freie Masse an Kassa, Wechseln, Wert- papieren, Aussenständen, Mehl-, Graupen- und Getreidebeständen usw. betrug M. 661 106, denen M. 708 469 Passiven gegenüberstanden. Der Mühlenbetrieb ist während des Konkurses in etwas beschränkterem Masse fortgesetzt worden. Sanierung: Nachdem bereits die Obligationäre am 19./8. 1907 einer Wiederaufrichtung der Ges. zugestimmt hatten (s. unten), beschloss die G.-V. der Aktionäre v. 21./10. u. 18./11. 1907 (unter Zustimmung sämtlicher Gläubiger) Einstellung des Konkursverfahrens nach K.-O. § 202 und Fortsetzung der Ges. nach H.-G.-B. § 307. Herabsetzung des A.-K. zum Zwecke der Beseitigung der Unterbilanz u. Vornahme ausserordentl. Abschreib. durch: a) Vernichtung von 200 Aktien zu M. 300, welche unentgeltlich zur Verf g. stehen, um M. 60 000 auf M. 300 000; b) Zus. legung von je 100 Aktien zu einer auf M. 3000 (Frist 20./2. 1907); c) Umwandlung der verbleibenden 10 Aktien zu M. 300 in 3 Aktien zu M. 1000. Erhöhung des A.-K. um M. 297 000 durch Ausgabe von 297 neuen Aktien über je M. 1000 Nennbetrag, sowie Hingabe derselben an Gläubiger der Ges. in Anrechnung aufihre Forderungen. Ausgabe von 600 Stück indossabeln Genussscheinen. Hierzu wird noch speziell bemerkt: Die neuen Aktien werden zum Nennwerte ausgegeben. Es wird den nicht bevorrechtigten Konkursgläubigern der Ges., deren Forderungen festgestellt sind, das Recht eingeräumt, 1) auf je M. 2000 ihrer Forderung eine der neu auszugebenden Aktien zum Nennbetrage von je M. 1000 unter Anrechnung dieses Nennbetrages auf ihre Forderung bzw. Anrechnung eines Teilbetrages von M. 1000 ihrer Forderung auf die Einlage für eine solche Aktie zu übernehmen, 2) auf die durch 2000 nicht teilbare Spitze ihrer Forderung durch Vermittlung der Leisniger Bank, gemeinsam mit den durch Genussscheine nicht gedeckten nichtbevor- rechtigten Konkursgläubigern u. den nichtbevorrechtigten Konkursgläubigern, deren Forderungen unter M. 2000 betragen, auf je M. 2000 der gesamten Forderungsspitzen aller Gläubiger je eine Aktie, wiederum unter Anrechnung des Nennbetrages dieser Aktie auf die Forderungsspitzen bzw. unter Anrechnung eines Teilbetrages der Forderungsspitzen von M. 1000 auf die Einlage für eine solche Aktie zu übernehmen. Das Konkursverfahren wurde am 11./11. 1907 eingestellt. =