‚ Getreide-Mühlen, Brot-Fabriken etc. 1269 Nachdem die Sanierung der Ges. durchgeführt u. dadurch der Fortbestand auf finanziell gesunder Basis gesichert worden ist, wurde per 31./3. 1908 die Sanierungs- bezw. Eröffnungs- bilanz des Unternehmens veröffentlicht (siehe Jahrg. 1909/10). Das Ergebnis des Geschäfts. jahres 1908/09 wurde durch mehrere aussergewöhnliche Zwischenfälle beeinträchtigt u. zwar einmal durch den Umbau der Weizenmühle, andererseits durch die anhaltende Trockenheit im Herbst 1908. Es ergab sich infolgedessen ein Betriebsverlust von M. 10 524, der sich durch Abschreib. u. Hochwasserschaden auf M. 41 365 erhöhte, gedeckt aus dem von der Sanierung vorhandenen Delkr.-F. Der Bruttogewinn für 1909/10 M. 59 000 wurde zu Ab- schreib. verwendet. Ebenso derjenige von 1910/11 mit M. 379, sowie M. 23 711 aus dem Delkr.-F., zus. M. 24 091 zu Abschreib. Zweck: Betrieb des Mühlengewerbes in grösserem Umfange, speziell Weizen- u. Roggen- müllerei. Die Niedermühle ging ab 1./7. 1909 zwecks Umwandlung in eine Hoklzschleiferei bezw. Papierfabrik in anderen Besitz über und zwar zunächst pachtweise unter gleich- zeitiger Eintragung des Kaufrechtes für den festgesetzten Übernahmepreis. Der Mühlen- betrieb ist jetzt in der Obermühle vereinigt, die 1908/10 vollständig für automatischen Betrieb umgebaut wurde. Kapital: M. 300 000 in 300 Aktien à M. 1000, wovon 3 alte abgestempelt. Urspr. M. 720 000 in 2490 Aktien à M. 300; die G.-V. v. 6./6. 1899 beschloss zwecks Tilg. der Unter- bilanz per 31./3. 1899 in Höhe von M. 168 769 Herabsetzung des A.-K. auf M. 360 000 durch Zus. legung von 2 Aktien in eine und gleichzeitig Erhöhung um M. 140 000 durch Ausgabe von 140 Aktien à M. 1000 zum Mindestkurse von 101 %. Diese Erhöhung um M. 140 000 wurde nicht durchgeführt. Wegen Wandlung u. Herabsetzung des A.-K. lt. G.-V. v. 21./10. u. 18./11. 1907 auf M. 300 000 siehe oben. Anleihen: M. 600 000 in 4½ % Oblig., Stücke à M. 500. Zs. 1./4. und 1./10. Tilg. zu pari ab 1892 durch jährl. Ausl. in der G.-V. auf 1./4. Noch in Umlauf am 31./3. 1911 M. 475 500. Diese Anleihe ist an erster Stelle hypothekarisch eingetragen. Kurs Ende 1896–1911: 105, 104.50, 103.25, 102.25, –, –, –, –, –, 95, – –, –, –, –, – %. Notiert in Leipzig. M. 300 000 in 5 % Oblig., Stücke à M. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu pari ab 1896 durch jährl. Ausl. in der G.-V. auf 2./1. Noch in Umlauf am 31./3. 1911 M. 258 500. Diese Anleihe ist an zweiter Stelle hypothekarisch eingetragen. Kurs Ende 1896–1911: 105, 104.50, 103, 102, 10150, % 11.255 vpeetlig der Beipz Credit u Spar Banß Zahlst. f. beide Anleihen: Gesellschaftskasse: Leipzig: Credit- u. Spar-Bank; Leisnig: Leisniger Bank. Die gemeinschaftliche Versammlung der Obligationäre beider Anleihen beschloss am 19./8. 1907 die Stundung der Auslos. von Schuldverschreib. auf 10 Jahre; die gleiche Ver- sammlung gab die Zustimmung zur Sanierung der Ges. u. zur Einstellung des Konkurs- verfahrens (. oben). Hypotheken: M. 210 000 (Ende März 1911). Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Juni oder Juli. Stimmrecht: 3 alte oder 1 neue Aktie = 1 St., Grenze 20 St. Bilanz am 31. März 1911: Aktiva: Obermühlea, Gebäude, Grundstücke u. Wasserkraft 492 500, Niedermühlen 350 000, auswärtige Besitzungen 50 000, Betriebsmasch. u. Silo-Anlagen 212 500, Gespann 5000, Säcke 5000, Inventar 8600, Betriebsmaterial 4730, Eisenbahngleis- anlage 1, Wasserleitung 1, Kassa 10 395, Wechsel 5297, Kaut. 4029, Debit. 169 241, Vorräte an Getreide u. fertigen Fabrikaten 132 402, do. an landw. Erzeugnissen 904. – Passiva: A.-K. 300 000, Delkr.-F. 91 912, 4½ % Anleihe 475 500, do. 5 % Anleihe 258 500, do. Zs.-Kto 19 275, Hypoth. 204 000, Kredit. 191 416. Sa. M. 1 450 604. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zinsen 42 497, Gehälter u. Löhne 44 988, Unkosten 18 983, Material 6231, Gespann-Unterhalt. 5560, Steuern, Abgaben u. Versich. 7464, Reingew. 379. – Kredit: Fabrikat.-Bruttogewinn 106 125, Ökonomie 3532, Niedermühlen-Pachtzins 16 000, Eingang auf abgeschrieb. Forder. 447. Sa. M. 126 105. Kurs der Aktien Ende 1894–1900: In Leipzig: 60, 64.50, 63.50, 57, –, –, – %. Notierten auch in Dresden. Dividenden 1886/87–1910/11: 0, 0, 4, 4, 4, 4½, 4, 3, 3, 1, 1, 1, 0, 4, 4, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Genussscheine 1907/08 –1910/11: 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Direktion: C. Bolte, J. Rothfuchs, Stellv. F. R. Findeisen. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. M. Rich. Schreiber, Leisnig; Stellv. C. Herm. Müller, Grossbauchlitz; Ing. Paul Uhlich, Dresden; E. Hummitzsch, Mor. Herzog, Leisnig. Zahlstellen: Eigene Kasse; Leisnig: Leisniger Bank; Dresden: Dresdner Bank; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt, Credit- und Spar-Bank. Hannoversche Brodfabrik in Linden bei Hannover. Gegründet: 22./6. 1886. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Herstellung von Backwaren aller Art, Ve mahlung von Getreide, Handel mit Mehl und Backwaren, sowie Betrieb aller Geschäfte, welche damit in Verbindung stehen. 1911 Erwerb eines Nachbargrundstückes für M. 60 000 u. Errichtung eines Neubaues auf demselben zur Aufnahme der Fabrikation feinerer Backwaren. Kapital: M. 375 000 in 375 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 225 000, erhöht lt. G.-V. 17./10. 1911 um M. 150 000 in 150 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1911, übernommen von einem Konsort. (S. Katz etc.) zu 100 % plus Em.-Kosten u. Stempel, angeboten den alten Aktionären zu 110 %.