1350 Zucker-Fabriken und Zucker-Raffinerien. Aus dem KR.-F. II (dem, wenn der R.-F. I erfüllt ist, auch die sonst letzterem zugewandten Beträge zugewiesen werden können) kann die Div. sichergestellt bezw. ergänzt, resp. es können daraus ausserord. aus dem R.-F. I nicht zu deckende Verluste gedeckt werden. Bilanz am 31. Aug. 1911: Aktiva: Liegenschaften, Gebäude, Masch., Utensil. u. landw. Geräte 2 895 037, Kassa 15 744, Wechsel 140 758, Effekten inkl. Zs. 34 424, fremde Aktien 1600, Debit. 454 863, Vorräte 1 135 895, landw. Werte 611 505. – Passiva: A.-K. 1 800 000, Hypoth. 1 191 183, Arb.-Pens.- u. Unterst.-Kasse 56 342, Beamtenpens.- u. Unterstütz.-Kasse 49 968 kredit. Zuckerverbrauchs-Abgab. 1 364 195, rückständ. Div. 1907, R.-F. 180 000, Spez.-R.-F. 28 907 (Rückl. 19 568), Delkr.-Kto 15 000, Talonsteuer-Res. 13 200, Schuld an neue Rechnung 10 626, Tant. 55 440, Div. 225 000, Remun. an Beamte u. z. Pens.-F. 40 000, Vortrag 51 363. Sa. M. 5 289 828. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Arb.-Wohlf. u. Versich. 45 320, Steuern u. Abgaben 56 176, allg. Unk. 156 758, Abschr. auf Fonds 284 576, Gewinn 598 066. – Kredit: Vortrag 206 694, Betriebsgewinn 934 204. Sa. M. 1 140 899. Kurs: Gleichber. Aktien Ende 1907–1910: 108.50, 120, 148, 175 %. Notiert in Stuttgart, wo sämtl. Aktien eingeführt sind. Dividenden 1886/87–1905/1906: St.-Aktien: 6, 5, 5, 4, 9, 10, 11, 7, 0, 5, 0, 5, 5, 6, 9, 8. 11, 8, 5, 0 %; Prior.-Aktien Lit. A: 6, 6, 6, 4, 10, 11, 12, 8, 0, 6, 0, 6, 6, 7, 10, 9, 12, 9, 6, 6 %; Lit. B: 6, 6, 6, 11½ 11, 12 8 3 9, 3 9, 6, 7, 10, 9, 12, 9, 6, 6 % ÖGleichber- Aktien 1906/07 518 1910/11: 0, 7, 10, 12½, 12½ %. Zahlbar 2./1. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Techn. Dir. Bruno Seeliger, kaufm. Direktor W. Besemfelder. Prokuristen: H. Eppler, S. Brunner, A. Eisele. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Komm.-Rat Otto Mayer, Stellv. Komm.-Rat A. Spring, Geh. Hofrat von Staib, Alfred von Kaulla, Stuttgart; Bankier Ed. von Grunelius, Frankf. a. M. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Cannstatt; Stuttgart: K. Württ. Hofbank G. m. b. H., Württ. Vereinsbank, Württ. Bankanstalt. 7 Zuckerraffinerie Tangermünde Fr. Meyers Sohn A.-G. in Tangermünde. Gegründe:: 19./5. bezw. 16./8. 1906 mit Wirkung ab 15./9. 1905; eingetr. 28./8. 1906. Gründer: Komm.-Rat Hugo Meyer, Dr. Friedr. Meyer, Herm. Meyer, Carl Hublitz, Arnold Schütze, Tangermünde, die sämtliche Aktien haben. Bei der Gründung der Ges. haben Komm.-Rat Hugo Meyer, Dr. Friedr. Meyer u. Herm. Meyer als Einlage ihr gesamtes als offene Handels- ges. unter der Firma Fr. Meyers Sohn betriebenes Fabrikunternehmen einer Zuckerraffinerie u. Handelsgeschäft in Zucker u. Nebenprodukten mit dem Firmenrecht u. sämtlichen Aktiven u. Passiven mit Wirkung v. 16./9. 1905 ab in die Ges. eingebracht (s. unten die Übernahme- Bilanz) und für den nach Abzug der Schuldverbindlichkeiten festgestellten Gesamtwert der Einlage im Betrage von M. 7 595 513 Aktien im Nennwerte von M. 5 975 000, wobei die Aktien zum Übernahmekurse von 110 % berechnet worden sind, 4½ % Schuldverschreib. der neuen Akt.-Ges. im Nennbetrage von M. 1 023 000 sowie M. 13 in bar erhalten. Die restlichen 25 Aktien sind mit einem Agio von 10 % bar eingezahlt. Zweck: Übernahme, Fortführung u. Ausgestaltung des unter der Firma Fr. Meyer's Sohn in Tangermünde betriebenen Unternehmens einer Zuckerraffinerie nebst Nebenbetrieben; die Herstellung, die Verarbeitung von Zucker und der Handel mit Zucker jeder Art und den dazu gehörigen Neben- u. Verfeinerungserzeugnissen. Die Fabrikanlagen bestehen aus den 3 Zuckerraffinieranlagen und der Kandisfabrik; ferner gehören dazu ein Kontor- gebäude nebst Stallung und Scheune, das Kinderheim, die Arb.-Kolonien, die Arb.-Kasernen, Beamtenwohnhäuser und das Krankenhaus sowie Acker- und Wiesengrundstücke. Diese gesamten Liegenschaften umfassen einen Flächenraum von 87 ha 21 a 63 qm, von welchem 13 ha 89 a 59 qm bebaut sind. Zugänge auf Anlage-Kti erforderten 1906/07–1910/11 M. 274 664, 597 020, 230 865, 247 910, 279 270. Die Ges. beschäftigt z. Z. 1513 Arb. u. 450 Arbeiterinnen. Verarbeitet wurden 1906/07–1910/11: 3 662 213, 3 073 512, 3 119 259, 3 152 402, 4 123 603 Ztr. Rohzucker. Die Erzeugnisse an Zucker konnten 1907/08 wegen der für die Raffinerien ungünstigen Verhältnisse am Rohzuckermarkte sowie wegen der schlechten Spannung zwischen Rohzucker und raffinierter Ware in diesem Jahre meistens nur zu verlustbringenden Preisen begeben werden. Das Geschäftsjahr schloss deshalb mit einem Verlust von M. 827 741 ab; zur Deckung desselben wurde der Disp.-F. von M. 250 000 verwendet u. der Rest von M. 577741 dem R.-F. entnommen. Infolge verschiedener ungünstiger Verhältnisse betrug der Roh- gewinn für 1908/09 nur M. 371 231, wovon M. 266 133 für Abschreib. zu kürzen waren, sodass M. 105 097 Reingewinn verblieben, wovon M. 5254 der R.-F. erhielt u. M. 99 842 vorgetragen wurden. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 Aktien à M. 1000, begeben bei der Gründung der Ges. mit 10 % Aufgeld, welches dem R.-F. überwiesen wurde. Aktien nicht notiert. Anleihe: M. 4 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. à M. 1000, lautend auf den Namen der Berl. Handels-Ges., rückzahlb. zu 103 %. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1911–1930 durch Auslos. Anfang Okt. (zuerst 1910) auf 1./4. Verstärkte Tilg. od. Totalkünd. mit 6 monat. Frist ab 1911 vorbehalten. Zur Sicherung sämtl. Schuldverschreib. ist eine zur ersten Stelle eingetr. Sicherungshyp. von M. 4 120 000 nebst 4½ % Zs. von M. 4 000 000 seit dem 1./4. 1906 bestellt worden. Die be-