3902 Chokoladen-, Teigwaren- und Konserven-Fabriken. und Import-Gesellschaft Tosetti Ges. m. b. H. zu Cassel bisher bestandenen Geschäfte. Die in Bettenhausen bei Cassel gelegene Fabrik wurde 1899/1900 weiter ausgebaut, auch wurde die Kakao- u. Chokoladefabrikation aufgenommen. Die Neueinrichtung der Fabrik hat sich im Geschäftsj. 1900/1901 vollzogen. Nochmalige Erweiterungen der Fabrik fanden 1906/07 statt; Kosten hierfür ca. M. 280 000. Zugänge auf Anlage-Konti 1910/11 ca. M. 100 000. Die Ges. ist auch Besitzerin der Firma „Deutsche Kolonial-Import-Ges. m. b. H. in Bettenhausen“. Mit der Hohenloheschen Nährmittelfabrik, A.-G. in Gerabronn u. Cassel steht die Ges. in Verkaufs- u. Verwaltungsgemeinschaft. Die Gerabronner Ges. M. 391 000 Aktien der Casseler Ges. Kapital: M. 500 000 in 500 Aktien à M. 1000. Hypoth.-Anleihen: I. M. 550 000 in 4½ % Oblig. von 1899 à M. 500 u. 1000, rückzahlbar zu 102 %. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1902 durch jährl. Ausl. auf April. Noch in Umlauf M. 405 000. – II. M. 250 000 in 4½ 0% Oblig. von 1907, rückzahlbar zu 102 %, aufgenommen zur Vergrösserung der Fabrik. Geschäftsjahr: 1. 8.–31./7., das Geschäftsj. 1900/1901 umfasste 16 Mon., früher 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im L. Geschäftshalbj. 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Juli 1911: Aktiva: Grundstücke 449 760, Gebäude 552 900, Masch. 176 900, Werkzeuge 1, Modelle 1, Geräte 1, Schokoladeformen 1, Fuhrwerk 1, Laborator. 1, elektr. Kraft- u. Beleucht.- Anlage 6500, Geleisanlage 6000, Waren u. Materfal. 565 279, Kassa u. Wechsel 22 675, Debit. 47 821, Beteilig. 37 273, lsenvaündepe- 415, vorausbez. Versich. 1513, Patente u. Schutzmarken 1, Avale 37 600. – Passiva: A.-K. 500 000, Vorrechts- Anleihen 655 000, Kredit. 569 928, Oblig. Zs. 5670, Vorrechts-Anleihe-Rückzahl. 2500, Talonsteuer 1769, R.-F. 36 272 (Rückl. 4181, Delkr.-Kto 10 000, unerhob. Div. 330, Avale 37 600, Div. 35 000, Tant. an A.-R. 5944, Extra-Abschreib. 20 000, Vortrag 24 630. Sa. M. 1 904 645. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 62 298, Talonsteuer-Rückstell. 884, Gewinn 89 757. – Kredit: Vortrag 6126, Bruttogewinn 146 813. Sa. M. 152 940. Dividenden 1899/1900–1910/11: 5, 3½ (16 Mon.), 6, 5, 5, 5, 5, 6, 5, 6, 7 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Carl Lauber, Louis Jacob, Cassel. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Domänenrat Ernst Mutschler, Langenburg; Komm.-Rat Rud. Andreä, Frankf. a. M.; Justizrat Carl Friess, Hofbuchdruckereibes. Albert Gotthelft, Cassel; Bank-Dir. Friedr. Thorwart, Frankf. a. M.; Bank-Dir. J. Landauer, Gerabronn; Bank-Dir. Emil Bittel, Heidenheim. Prokuristen: Christ. Schrack, Ad. Stierlen, Ad. Andreae. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Frankf. a. M.: Joh. Goll & Söhne, Dresdner Bank; Stutt- gart: Württemb. Vereinsbank u. deren Bankkommanditen in Gerabronn u. Heidenheim a. d. B. Kassel: M. Elias Kaufmann's Sohn. Obstproducten-Industrie-Actiengesellschaft in Coblenz-Neuendorf. Gegründet: 28./4. 1898. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. – Die Eheleute .. bezw. die Firma „Peter Rath & Cie.“ brachte in die A.-G. ein das zu Coblenz unter der Firma „Peter Rath & Cie.“ bestehende Fabrikunternehmen u. Handelsgeschäft mit allen Aktiven u. Passiven auf Grund der Bilanz v. 31//1. 1898 zum Preise von M. 1 491 752, wohingegen die A.-G. an Schulden M. 255 488 übernahm, sodass der reine Wert des Einbringens der Eheleute Holingshausen u. der Firma „Peter Rath & Cie.“ M. 1 236 263 betrug. Zweck: Verarbeitung von Obst zu Obstkraut, Marmeladen, Sirupen und Konserven, Herstellung von Stärkesirup und aller Art von Blechemballagen in eigenem Blechstanz- u. Emaillierwerk. Arbeiterzahl 600, wovon 420 in dem Stanz- und Emaillierwerke thätig sind. Kapital: M. 100 000 in 100 abgest. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 250 000. Die G.-V. vom 20./12. 1900 beschloss Erhöhung um M. 750 000 (auf M. 2 000 000), doch hob die G.-V. v. 30./11. 1901 bezw. 9./6. 1902 diesen Beschl. wieder auf und verfügte behufs Tilg. der Unterbilanz per 30./6. 1901 von M. 862 437 Herabsetzung des A.-K. um M. 834 000 (auf M. 416 000) durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 3:1 (Frist bis 15./5. 1902), und beschloss ferner Ausgabe von 833 neuen Aktien à M. 1000, die bis 15./3. 1902 zu pari bezogen wurden. A.-K. danach M. 1 249 000. Die G.-V. v. 9./6. 1902 beschloss zwecks Beteilig. an den Finken- herder Sirupwerken in Frankf. a. O. mit Zweigniederlassung in Berlin Erhöhung auf M. 2 000 000 durch Ausgabe von M. 751 000 neuen, ab 1./7. 1902 div.-ber. Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären 5: 3 bis 28./6. 1902 zu pari. Die Beteiligung bei der Ges. in Frankf. a. O. er- schien mit M. 751 000. Der Verlust erhöhte sich Ende Juni 1905 auf M. 252 548, blieb dann Ende Juni 1906 bestehen u. erhöhte sich 1906/07 weiter um M. 204 313 auf M. 414 817, nachdem aus dem Gewinn einer Rücklage M. 170 000, dem Delkr.-Kto M. 55 000 zugeführt worden waren. 1907/08 Erhöhung der Unterbilanz auf M. 643 267, 1908/09 auf M. 1 006 825. Die G.-V. vom 30./12. 1909 beschloss zur Sanierung der Ges. bezw. zur Tilg. der Unterbilanz u. zu Abschreib. die Herabsetz. des A.-K. von M. 2 000 000 auf M. 100 000 durch Zuslegung der Aktien 20:1. Anleihe: M. 1 000 000 in 5 % Schuldverschreib. lt. G.-V. v. 30./11. 1901. Wurden bis 15./3. 1902 zu pari zur Zeichnung gestellt. Stücke à M. 1000, auf Namen der Duisburg- Ruhrorter Bank. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu pari. Zur weiteren Sanierung der Ges. scheinen Inhaber von Oblig. 1910/11 M. 700 000 Oblig. zurückgegeben zu haben, andererseits ist die Beteilig. bei den Finkenherder Syrupwerken aus der Bilanz verschwunden.