Weinbau und Schaumwein-Fabriken. Vereinigte Oberelsässer Weinkellereien Akt.-Ges. in Colmar mit Zweigniederlassung in Sennheim. Gegründet: 20./5. 1910; eingetr. 29./8. 1910. Gründer: Eugen Reich, Sennheim; Wilh. Rockmann, Strassburg; Fernand Rumeny, Colmar; Georg Kappler, Sennheim; Frau Witwe Eduard Reich, Celestine geb. Tamine, Mülhausen; Weingrosshändler Karl Luttin, Colmar; Weingrosshändler Louis Thomann, Strassburg. Der Mitbegründer Thomann hat verschiedene in Sennheim belegene Grundstücke für M. 45 000 in die Akt.-Ges. eingebracht. Zweck: Betrieb eines vorzugsweise dem Engroshandel dienenden Geschäfts in Weinen und Trauben, sowie die Vornahme aller damit in Verbindung stehenden Geschäfte, auch durch jede zulässige Beteiligung an anderen gleichen oder ähnlichen Unternehmungen der Weinbranche oder durch Erwerb u. Veräusserung von Grundbesitz. Kapital: M. 200 000 in 200 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 170 000; erhöht lt. G.-V. v. 6./5. 1911 um M. 30 000 in 30 Aktien, begeben zu pari. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1911: Aktiva: Immobil. 62 332, Masch. u. Mobil. 13 432, Fässer 37 573, Kassa 1014, Debit. 82 860, Warenbestände 119 676. – Passiva: A.-K. 200 000, Kredit. 31 649, Akzepte 25 966, Bankguth. 44 285, Gewinn 14 988. Sa. M. 316 890. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. u. Dekort 7975, Handl.-Unk. inkl. Gründungs- kosten 52 382, Amort. 8947, Reingewinn 14 988. Sa. M. 84 293. – Kredit: Warenbrutto- gewinn M. 84 293. Dividende 1910/11: 6 %. Direktion: Karl Lüttin. Aufsichtsrat: Vors. Fernand Rumeny, Colmar; Stellv. Albert Colombé, Eugen Kemystetter, Mülhausen. Zahlstellen: Colmar: Ges.-Kasse, Bank v. Elsass u. Lothr. Sektkellerei Frankfurt am Main Akt.-Ges. vorm. Gebr. Feist und Söhne in Frankfurt a. M., Süd 10. Gegründet: 15./7. 1908 mit Wirkung ab 1./7. 1908; eingetr. 6./8. 1908. Gründer: Frau Auguste Feist-Belmont, geb. Graubner, Alfred Feist-Belmont, Bankier Clemens Harlacher, Paul Leopold Friedbörig, Frankf. a. M.; Grosskaufmann u. Weingutsbesitzer Heinr. Dahmen- Erne, Cöln a. Rh. Von Paul Leopold Friedbörig u. Auguste Feist-Belmont wurde die unter der Firma Gebr. Feist & Söhne in Frankf. a. M. betriebene Sektkellerei mit Aktiven und Passiven in die Ges. eingebracht. Für die Einlage werden der Frau Auguste Feist-Belmont 374 u. dem Paul Leopold Friedhörig 156 Aktien zu je M. 1000 als Vergütung gewährt. Diese Aktien gelten als vollgezahlt. Die restlichen 470 Aktien, anfänglich nur mit 25 % Ein- zahlung, bald nach der Gründung aber auch voll eingezahlt, verteilen sich wie folgt: 219 Aktien P. L. Friedbörig, 1 Aktie Alfred-Feist- Belmont, 200 Aktien Cl. Harlacher, 50 Aktien Dahmen-Erne. Eingebracht sind also M. 530 000 an Sacheinlagen u. M. 117 500 bar, M. 352 500 bei der Gründung ausgestandene Volleinzahlung. Die Sacheinlage besteht aus Grundstücken u. Gebäuden Hainerweg 37–53, 10 092 qm geschätzt auf M. 590 000, angerechnet mit M. 500 000. Debit. mit M. 359 256, Waren u. Steuermarken mit M. 255 607, Kassa mit M. 3055, Wechsel mit M. 7700, Effekten mit M. 4528, Lagerfässer, Inventar, aus- wärtige Mobil., Fuhrpark, Reklame, Sektmarken sind je mit M. 1, zus. mit M. 6, in der Er- öffnungsbilanz aufgeführt. Insgesamt betragen die Aktiva M. 1 130 155. Davon gehen ab Passiven, Hypoth. mit M. 240 000 zu 4 % u. M. 65 000 zu 4 %. Delkr.-Kto mit M. 30 000, Kredit. mit M. 265 154, zus. M. 600 155, sodass abzügl. dieser Passiva ein Wert der Sach- einlage von M. 530 000 verbleibt. Der Bruttogewinn der Firma betrug 1906: M. 197 002, 1907: M. 248 691 und 1908 (6 Monate) M. 168 273. Zweck: 1. Herstellung u. Vertrieb von Schaumweinen u. der Handel mit Weinen; 2. die Übernahme u. Weiterführung des von der Firma Gebr. Feist u. Söhne zu Frankf. a. M. geführten Betriebes zur Erreichung des zu 1 gedachten Zwecks; 3. Beteilig. an andern Unternehmungen, die den Zweck zu 1 zu fördern geeignet sind. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000 (siehe auch oben). Hypoth.-Anleihe: M. 185 000 zu 4½ % u. M. 120 000 zu 4½ %. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1911: Aktiva: Grundstücke 333 000, Kellereien u. Gebäude 182 470, Masch. u. Inventar 1, Lagerfässer 1, Fuhrpark 1, Reklameartikel 1, Sektmarken 1, Waren 661 987, Bankguth., Kassa u. Wechsel 126 100, Debit. 570 534, Effekten 132 157, Avale 150 000, Hypoth. 30 000. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Hypoth. 305 000, R.-F. 12 824, Spez.-R.-F. 35 000, Delkr.-Kto 30 000, Talonsteuer-R.-F. 1250, Kredit. 505 270, Akzepte 5161, Avale 150 000, unerhob. Div. 1560, Gewinn 140 187. Sa. M. 2 186 254. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unkosten 399 859, Abschreib. 6117, Effekten 703, Reingewinn 140 187. – Kredit: Vortrag 9360, Waren 537 507. Sa. M. 546 868. Dividenden 1908/09–1910/11: 6, 6, 7 %. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1911/1912. II. 88