Brauereien. 1921 Dortmunder Union-Brauerei, A.-G. in Dortmund. Gegründet: 1./2. 1873. Fortbetrieb der Brauerei von W. Struck & Co. Dieselbe ist inzwischen auf ein anderes Grundstück verlegt u. durch Neubauten erweitert. 1895/96 wurde von der Dortmunder Brauerei-Ges. deren 550 qR grosses Lindenkellereigrundstück erworben. 1898/99 u. 1900/1901 zur Arrondierung des Brauerei-Areals zwei weitere Grund- stücke. 1906/07 Bau eines Doppelsudwerkes für 100 Ctr. Einmaischung mit einem Kosten- aufwand von ca. M. 300 000. Bierproduktion 1894/95–1904/05: 154 350, 164 550, 174 300, 180 300, 182 600, 193 650, 190 800, 173 500, 172 400, 190 300, 189 200 hl; später jährl. über 200 000 hl. 1910/11 Bau des Union-Hotels, sowie Übernahme des Hotel-Restaurants Deutscher Hof in Dortmund. Die Bau-Res. der Ges. beträgt jetzt M. 400 000. Kapital: M. 3 000 000 in 2750 A. (Nr. 1–2750) à M. 300 und 2175 A. (Nr. 2751–4925) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 825 000, erhöht 1885/86 auf M. 2 000 000; fernere Erhöhung um M. 1 000 000 lt. G.-V.-B. v. 17. Juli 1896 in 1000 neuen, ab I. Okt. 1896 div.-ber. Aktien à M. 1000, angeboten zu pari je zur Hälfte den ersten Zeichnern und den derzeitigen Aktionären v. 23. Juli bis 25. Aug. 1896. Bei Erhöhungen haben die ersten Zeichner bezw. deren Rechtsnachfolger und die jedesmaligen Aktionäre Bezugsrecht zu pari je zur Hälfte. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Im Dezember. Stimmrecht: Jede alte Aktie à M. 300 = 1 St., jede neue Aktie à M. 1000 =― 3½ St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), alsdann 5 % Div., vom verbleib. Überschuss 10 % Tant. an A.-R., bis 10 Tant. an Dir., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1911: Aktiva: Grundstücke 468 108, Gebäude 711 923, Masch. u. Kühlanlage 184 295, Mobil. u. Utensil. 6478, Gefässe 82 296, Fuhrwerk 19 841, Biertrans- portwagen 19 523, Besitzungen abzügl. Hypoth., Wirtschaftsinventar u. Darlehen 2 153 989, Vorräte 572 813, Debit. u. Bankguth. abz. 935 577 Kredit. bleibt 804 496, Kassa u. Wechsel 95 497, Effekten 566 703, Versich. 4858, Küferei 1. – Passiva: A.-K. 3 000 000, R.-F. 300 000, Spez.-R.-F. 500 000, Res. f. Besitzungen 150 000. Bau-Res. 400 000, Talonsteuer 30 000, Beamten- u. Arb.-Unterst.-F. 143 890, Delkr.-Kto 200 000, unerhob. Div. aus 1909/10 320, Div. 750 000, Tant. u. Grat. 152 000, Vortrag 64 617. Sa. M. 5 690 827. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsunk., Steuern, Gehälter u. Löhne 1 611 415, Abschreib. 92 785, z. Delkr.-Kto 41 029, z. Baures. 50 000, z. Spez.-R.-F. 50 000, Gewinn 966 617. – Kredit: Vortrag 53 930, Bier u. Treber 2 572 689, Zs. u. Retourwechsel 185 227. Sa. M. 2 811 847. Kurs Ende 1887–1911: –, 237, –, 234.75, 213.50, 220.50, 236, 292.50, –, 313, 320.75, – 312, 295, –, 284.50, 303, –, 334.80, 358, 330, 314, 328.75, 342.75, 404 %. Eingef. 13./5. 1887 zu 266 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1886/87–1901/11: 18, 18, 18, 18, 18, 18, 18, 18, 18, 18, 18, 18, 18, 18, 18, 18, 18, 20, 20, 20, 20, 20, 20, 20, 25 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Justizrat Raude, Stellv. Fr. Brinkhoff, O. Beckmann. Aufsichtsrat: (3–6) Vors. Komm.-Rat E. Paderstein, Oberstleutn. Rettberg, A. Randebrock, H. Brügman, Th. Schulze-Dellwig. Prokuristen: K. Kleinmeyer, E. Krügel, W. Riedasch. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: A. Schaaffh. Bankverein, Deutsche Bank; Essen a. d. Ruhr: Essener Credit-Anstalt; Paderborn: Berg. Märk. Bank; Dortmund: Dortmunder Bankverein. 3 Dortmunder Victoriabrauerei, A.-G. in Dortmund. Gegründet: 30./3. 1883; eingetr. 2./5. 1883. Übernahme der Firma Victoria-Brauerei Berthold Speer. Das Brauereianwesen bildet einen Komplex von 7621 am, das Bauterrain einen solchen von 9751 dm. Die Brauereiist in den letzten Jahren bedeutenderweitert und aufeine Produktions- fähigkeit von jährl. ca. 90 000 hl gebracht. Die Erweiterungsbauten erforderten bis 1903 einen Aufwand von M. 788 570; für 1903–1905 wurden für denselben Zweck M. 395 155 verbucht; 1908 Verkauf einer Besitzung in Düsseldorf für M. 52 000; 1909 2 weitere Anwesen; 1910 gleichfalls ein Grundstück abgestossen; Zugang an solchen 1909 M. 120 620. 1910/11 Ver- kauf von 4 Bauplätzen am alten Mühlenweg, dagegen eine kleinere Besitzung verkauft. Bierabsatz 1898/99–1910/11: 74 791, 78 543, 76 373, 68 556, 73 760, 76 781, 80 351, 84 560, 80 361, 78 417, ca. 75 000, ca. 75 000, ca. 80 000 hl. Kapital: M. 1 500 000, und zwar M. 148 500 in 297 Aktien (Nr. 1–297) à M. 500, M. 1 350 000 in 1350 Aktien (Nr. 298–1647) à M. 1000 und 1 Aktie (Nr. 1648) à M. 1500; sämtliche Aktien sind jetzt gleichwertig. Das urspr. A.-K. betrug M. 365 000; die G.-V. v. 24. März 1891 beschloss, an Stelle von M. 216 500 St.-Aktien M. 200 000 (200 Stück à M. 1000) Prior.-Aktien auszugeben. Demgemäss wurden bis zum Mai 1891 von den damals vorhandenen 730 St.-Aktien à M. 500 136 Stück kassiert und restliche 594 in 297 Aktien à M. 500 zus. gelegt. Da die im Laufe des Jahres 1892 ausgegebenen M. 200 000 Prior.-Aktien erst vom 1. Okt. 1892 ab an der Div. teilnahmen, belief sich das werbende A.-K. pro 1891/92 nur auf M. 148 500. Die G.-V. v. 20. Mai 1896 beschloss, die Prior.-Aktien den St.-Aktien in jeder Hinsicht gleichzustellen und den Inhabern der Prior.-Aktien für die Verzichtleistung auf ihre Vorrechte eine Abfindung von M. 400 pro Aktie zu zahlen. Gleichzeitig wurde eine Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1911/1912. II. 96