Brauereien. 1675 Bilanz am 31. Okt. 1911: Aktiva: Immobil. 4 589 000, Effekten 500 000, Kassa u. Bank- guth. 1 011 075, Vorräte an Bier, Gerste, Malz, Hopfen etc. 464 200, Fässer 280 000, Brauerei- einricht. 705 000, Fuhrpark u. Eisenbahnbiertransportwagen 140000, Flaschenbierkellerei 80 000, Wirtschaften u. Hausgeräte 180 000, Wirtsch.-Häuser 2 465 000, Debit. 823 574. – Passiva: A.-K. 3 300 000, R.-F. 750 000, Spez.-R.-F. 1 030 000, Schuldverschreib. 1889 600 000 do. 1902 1 300 000, do. 1907 1 000 000, Restkaufschulden auf Wirtsch.-Häuser 757 000, Restkaufpreis auf Gelände-Ankauf 367 000, Delkr.-Kto 360 000 (Rückl. 30 000), Kredit. 844 700, Brausteuerkredit 439 757, ausgel. Teilschuldverschreib. u. unerhob. Coup. 3442, Talonsteuer 4000, Bau-Res. 40 000, Div. 330 000, Tant. an A.-R. 16 120, Vortrag 95 829. Sa. M. 11 237 950. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Rohmaterial. 1 295 264. Brausteuer, Oktroi, Betriebs- Unk., Zs., Miete etc. 2 447 980, Dubiose 42 000, Abschreib. 322 855, Gewinn 420 938. Sa. M. 4 529 037. – Kredit: Bier u. Brauereiabfälle 4 529 037. Kurs Ende 1888–1911: In Frankf. a. M.: 170, 161, 164, 156, 153, 167, 180, 202.50, 212.50, 234, 238, 245, 255.50, 270, 279, 295, 285, 265, 269.50, 218, 189, 193.50, 206, 202.20 %. – Auch notiert in Mainz. Dividenden 1886/87–1910/1911: 8, 8, 8, 8, 8, 8, 8, 8 9, 9, 11, 11, 12, 13, 14, 14, 14, 14, 13, 13, 10, 10, 9, 9, 10 %. Zahlbar ab 2./1. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Direktion: Dr. Otto Jung, Gust. Friedr. Schwartz, Jak. Becker. Prokuristen: Jos. Henrich, Alb. Hochgesand, G. Hochgesand. Aufsichtsrat: (5–6) Vors. Dir. Wilh. Barth, Wiesbaden; Bankier Karl Gunderloch, Ferd. Carl Schmitz, Komm.-Rat Herm. Hess, Mainz; Geheimrat Prof. Dr. C. von Linde, München. Zahlstellen: Eigene Kasse; Frankf. a. M., Wiesbaden: Dresdner Bank. Rheinische Bierbrauerei in Mainz mit Verkaufsstelle in Frankfurt a. M. Gegründet: 19./5. 1869; eingetr. 21./5. 1869. Der Grundbesitz der Ges. umfasst 651 a 33 qm zus. hängende Brauerei-Terrains in Weisenau, wovon etwa 230 a überbaut sind. Die Brauerei ist auf eine Erzeugung von etwa 200 000 hl jährl. eingerichtet. Ausserdem besitzt die Ges. das Brauhaus zum ,„ Weissen Ross“' in Mainz und 22 Wirtschaftshäuser. Von Wert sind die grossen Wasserwerk-Anlagen, die die Ges. auf ihrem Grundstück besitzt. Bezügl. dieses ist mit der Stadt Mainz ein neuer bis ult. 1913 laufender Wasserlieferungsvertrag abgeschlossen, wonach die Ges. aus ihren Brunnen der Stadt Mainz tägl. mind. 3000 kbm Wasser zu liefern hat. Bierabsatz 1893/94–1906/1907: 90 525, 93 830, 94 503, 112 221, 114 397, 117 280, 120 434, 122 525, 126 695, 149 134, 156 087, 166 523, 165 321 hl; seit 1907/08 ist der Absatz beträchtlich gefallen, nur 1910/11 konnten wieder 112 608 hl verkauft werden. Lt. G.-V. v. 9./8. 1906 Erwerb der bis dahin der Akt.-Ges. für Malzfabrikation vorm. Schröder- Sandfort in Mainz gehörigen Malzfabrik in Nierstein für M. 900 000 (Taxwert M. 1 503 644) mit Wirkung ab 1./11. 1906. Davon wurden M. 200 000 durch Abtretung von Hypotheken bezahlt, während der Rest hypothek. auf die Malzfabrik eingetragen und zu 4 % verzinsl. 5 Jahre lang, für die Verkäuferin unkündbar, stehen bleibt. Die Mälzerei ist auf eine Her- stellung von 100 000 Ztr. eingerichtet, aber seit Winter 1910/11 stillgelegt. 1907/08 wurden für Verluste auf Aussenstände dem Delkr.-Kto M. 25 000 entnommen. Durch Verkauf verschiedener Wirtschaftshäuser haben sich die Häuser um M. 143 405 ver- mindert, der sich dabei ergebende Mindererlös gegen den Buchwert von M. 21 003 wurde dem für diesen Zweck gebildeten Amort.-Kto entnommen. Der Betriebsverlust für 1907/08 beträgt M. 56 481, hierzu kamen für Abschreib. auf Mobil. u. Flaschen M. 110 000 u. auf Effekten M. 20 000, zus. M. 186 481; hiervon ab Gewinnvortrag aus 1906/07 M. 19 478, somit blieb ein Verlustsaldo von M. 167 002, der aus dem gesetzl. R.-F. Deckung fand. Auf Grund des G.-V.-B. v. 30./12. 1908 erhielten die Vorz.-Aktionäre für 1907/08 4.9 % Div., während weitere 1.1 % von einem Dritten als freiwillige Zuwendung den Zahlungsstellen zu Gunsten eines jeden Vorzugsaktionärs zur Verfüg. gestellt werden, um die Div. auf 6 % zu erhöhen und ein Nachforderungsrecht der Vorzugsaktionäre der Ges. gegenüber auszuschliessen. Aus- zahlungstermin ab 1./3. 1909. Infolge der Brausteuererhöhung u. des darauf erfolgten Boykotts, im Verein mit der ungünstigen Witterung des Jahres und einem starken Rück gang der allg. wirtschaftlichen Lage, hatte die Ges. im Geschäftsjahr 1908/09 einen Minder- absatz von ca. 25 000 hl zu verzeichnen. Infolge dieses starken Rückgangs des Verkaufs u. der dadurch bedingten geringeren Produktion resultierte ein Betriebsverlust von M. 45 855, hierzu kommen: für Abschreib. auf Mobil. u. Flaschen M. 109 082, für Abschreib. auf Effekten M. 60 000 zus. 169 082, somit Gesamtverlust M. 214 938, der mit M. 84 670 aus dem R.-F. Deckung fand, restl. Verlustsaldo von M. 130 268 wurde vorgetragen; derselbe stieg 1909/10 um M. 229 476, hierzu M. 165 142 Abschreib., also auf M. 524 886. 1910/11 betrug der Brutto- gewinn M. 33 607, dagegen erforderten Abschreib. M. 147 319, so dass sich ein Verlust ergab von M. 113 711, um den die Unterbilanz von M. 524 886 auf M. 638 598 stieg. Der G.-V. v. 31./1. 1912 lag folgender Plan zur Annahme vor: Es sollen die St.-Aktien im Verhältnis von 20: 1 u. die Vorz.-Aktien von 5: 1 zus. gelegt werden. Die Brauerei wird stillgelegt u. die Kundschaft von der Brauerei Schoefferhof u. der Mainzer Aktienbrauerei übernommen, die dagegen durch jährl. Zahl. die Verzinsung u. Tilg. der Anleihe sicherstellen. Die Til- gungsfrist derselben wird von 33 auf 13 Jahre reduziert, wogegen die Oblig.-Besitzer auf