Brauereien 1721 Brauerei Ernst Engelhardt Nachf. Akt.-Ges. in Pankow bei Berlin. Gegründet: 31./10. 1907 mit Wirkung ab 1./10. 1907; eingetr. 12./12. 1907 in Berlin-Mitte. Statutänd. 5./9. 1910. Gründer; Die offene Handelsges. Brauerei Ernst Engelhardt Nachf., Berlin; Brauereibes. Ignatz Nacher, Pankow; Brauereibes. Otto Mayer, Kaufm. Paul Maye-, Dir. Paul Kunze, Berlin; Syndikus Herm. Schöler, Charlottenburg. Auf das A.-K. brachte die Brauerei Ernst Engelhardt Nachf. ihr unter der Firma Brauerei Ernst Engelhardt Nachf. betrieb. Handels- geschäft nach dem Stande vom 30./9. 1907 mit Nutzungen u. Lasten von diesem Tage ab ein, u. mit dem Recht zur Fortführung der Firma; im einzelnen wurden eingelegt Grundstücke, zu Pankow Kaiser Friedrichstr. Nr. 21–29 belegen, nebst sämtl. darauf errichteten Gebäuden ferner Masch. u. Werkzeuge, Lagerfastagen, Transportfastagen, Wagen, Pferde, Flaschen- kasten, Flaschen, Geschirr, Brunnenanlage, Verschlüsse, Utensil., Laboratorium, Restaurations- inventar, Kasse (M. 5219), Wechsel, Kaut., Debit. (M. 132 850), Bestände (Rohmaterial. und fertige Produkte); der Gesamtwert der Einlage ist auf M. 2 144 764 festgesetzt. In Anrechnung hierauf wurden an Passiven übernommen die auf den genannten Grundstücken in Pankow eingetragenen Hypoth. im Gesamtbetrage von M. 700 000 und Kredit. mit M. 436 668 und Interimskto mit M. 12 096, insgesamt M. 1 148 764. Als Entgelt erhielt die einbringende Ges. 996 Aktien zum Nennbetrag. Diese Ges. und deren Gesellschafter gewährleisten, dass die eingebrachten Forderungen zum Inyenturbetrag eingehen, und verpflichten sich, die bis zum 1./10. 1909 nicht gezahlten gegen Barzahlung zurückzunehmen. Nicht in die Inventur aufgenommene Aktiva gingen entgeltlos auf die neue Akt.-Ges. über. Sämtliche Gründungskosten trugen die Gründer. 1908 wurde das Kaufrecht auf die Gebäude und Grundstücke in der Neumann- u. Thalstr. ausgeübt. 1909/10 Erwerb der Anteile der Grund- stücks-Ges. Pankow, Spiekermannstrasse m. b. H. Zweck: Fortführung des von der offenen Handelsges. Brauerei Ernst Engelhardt Nachf. zu Pankow betriebenen Brauereiunternehmens sowie Herstell. u. Vertrieb von Bieren aller Art u. Betrieb aller damit im Zus. hang stehenden Geschäfte. Im Sept. 1910 erfolgte der Erwerb der Kaiserbrauerei A.-G. in Charlottenburg; jährl. Bierabsatz ca. 55 000–60 000 hl. Für das A.-K. der Kaiserbrauerei im Betrage von M. 1 400 000 wurden M. 600 000 neue Engelhardt-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./10. 1910 gewährt, auch wurde der Div.-Schein der Kaiser- brauerei für 1909/10 mit M. 100 pro Aktie eingelöst. Der Buchgewinn von M. 740 000 wurde zu Abschreib. u. inneren Reserven bei den Konten der Kaiserbrauerei verwendet. Die Kaiser- brauerei wurde stillgelegt. Die Betriebs-Grundstücke sind nach der Vereinigung folgende: I. Pankow: Der 17 383 am umfassende Block, begrenzt von der Kaiser Friedrich-, Neumann- und Talstrasse in Pankow, wovon 7012.06 qm bebaut sind. Die Betriebs-Gebäude wurden im Jahre 1898 erbaut und haben in den Jahren 1906–1910 eine wesentliche Erweiterung erfahren. Die Betriebs- Einrichtung umfasst im wesentlichen: 3 Cornwallkessel, 2 Dampfmasch., 1 Kohlensäure- Eismasch., 1 Licht- u. Kraftanlage; der Antrieb sämtlicher Arbeitsmasch. erfolgt mittels elektr. Kraft durch 40 Motore von 1–26 PS. 4 Tiefbrunnen von durchschnittlich 120 m Tiefe fördern das zum Betriebe erforderliche, in ausreichender Menge vorhandene, gute Brau- u. Betriebswasser. Eine Flaschenspül-, Füll- u. Pasteurisier-Anlage ist auf eine tägliche Leistung für ca. 250 000 Flaschen eingerichtet. 2. Charlottenburg: Das von der Sophie- Charlottenstr. u. Danckelmannstr. begrenzte Grundstück der früheren Kaiserbrauerei mit einem Flächeninhalt von 6638.46 aqm in Charlottenburg, wovon 3661.71 am bebaut sind. Bierabsatz 1907/08–1910/11: 132 873, 138 342, 166 789, ? Hl. Kapital: M. 1 600 000 in 1600 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000; erhöht behufs Er- werb der Kaiserbrauerei in Charlottenburg (s. oben) um M. 600 000) = 600 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./10. 1910, begeben zu 110 %. Hypotheken: M. 1 549 300, davon M. 949 300 auf Pankow u. M. 600 000 auf Charlottenburg. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Der A.-R. erhält nach Zahlung von 4 % eine Tant. von 10 %. Mindestens aber erhält er eine jährliche Vergütung von M. 1000 für das einzelne Mitgl. u. von M. 2000 für den Vors.; soweit diese feste Vergütung den oben bestimmten Gewinn- anteil übersteigt, wird sie auf Geschäftsunk. gebucht. Bilanz am 30. Sept. 1911: Aktiva: Grundstücke Pankow 658 732, do. Charlottenburg 498 090, Gebäude Pankow 657 762, do. Charlottenburg 589 522, Neubau Kaiser Friedrich-Str. 29 401, Beleuchtungsanl. 1, Brunnenanlage 1, Masch. u. Eismasch. 443 955, Treibriemen u. Schläuche 1, Pferde 104 565, Wagen 64 851, Geschirre 1, Automobil 8701, Flaschenbierutens. 72 797, Lagerfastagen 171 363, Transportfastagen 30370, Ausschankinventar 1, Restaurat.-Inventar 44 500, Utensil. 1, Werkzeuge 1, Kassa 35 207, Bankguth. 607 216, Wechsel 2001, Effekten 120 000, Debit. 160 081, Darlehn 556 060, Kaut. 3228, Waren-Bestände 322 487, Hypoth. 1, Firmen- u. Warenzeichen 1, Interims-Kto 18 964. – Passiva: A.-K. 1 600 000, Hypoth. 1 549 300, R.-F. I 160 000, do. II 150 000 (Rückl. 50 000), Dispos.-F. 97 851 (Rückl. 35 000), Delkr.-Kto 76 550 (Rückl. 43 247), Guth. der Kundschaft 294 329, Kredit. 425 694, Brausteuer- stundung 391 660, Kaut. 51 592, Interims-Kto 68 711, Div. 208 000, do. alte 30, Tant. 79 061, Grat. 12 000, Vortrag 25 000. Sa. M. 5 199 781. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fabrikat.-Unk. 1 439 688, Brausteuer 788 971, Löhne 906 535, Betriebs-Unk. 83 573, Fourage 169 670, Fuhrwerks-Unk. 21 724, Handl.-Unk. 391 789, 3............... qdꝗꝗ