1782 Brauereien. pari ab 1./4. 1911 durch jährl. Ausl. von M. 10 000 im Juni (zuerst 1910 auf 1./4.); verstärkte Tilg. oder gänzl. Kündig. ab 1910 vorbehalten. Die Anleihe diente zur Tilg. von M. 261 500 Hypoth., der Restbetrag zur Begleichung von Bankkrediten. Zur Sicherheit ist dem Dar- leiher, der Thüring. Landesbank zu Weimar, eine erststellige Hypoth. in Höhe von M. 500 000 auf dem 11 542 qm grossen Brauereigrundstück samt Gebäuden u. Zubehör bestellt, ausser- dem haftet die A.-G. für die Anleihe mit ihrem ganzen Vermögen. Noch in Umlauf Ende 1911: M. 488 000. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Weimar: Thüring. Landesbank. Zur Subskription gestellt am 26.–28./3. 1900 zu 101 %. Nicht notiert. Hypotheken: M. 828 746. Geschäftsjahr: 1. 10.–30./9. Gen.-Vers.: Spät. März. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 200 = 1 St., 1 Aktie à M. 1000 = 5 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst., Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1911: Aktiva: Brauerei Grund u. Boden 77 400, Brauereigebäude 341 152, Grundbesitz I 999 546, do. II 95 237, Masch. u. Apparate 71 222, Eismasch. 19 615, Beleuchtungsanlage 3526, Wirtschaftsmobil. 11 190, Anschlussgeleise 1, Werkzeug 1, Pferde u. Geschirre 3365, Utensil. 2265, Fuhrwerk 3701, Fastagen 36 158, Flaschen u. Kasten 16 239, Bankguth. 73 025, div. Vorauszahl. 6968, Kassa 8727, Rimessen 14 588, Effekten u. Effekten-Kaut. 19 900, Kaut.-Kto I 5743, Hypoth. u. Schuldscheine 580 885, Bierdebit. 73 718, Flaschenbier-Debit. etc. 2824, Vorräte an Malz, Hopfen, Bier, Pech, Fourage, Kohlen, Betriebs- material., Flaschenbiere etc. 54 059. – Passiva: A.-K. 524 000, Schuldverschreib. 488 000, Hypoth. 828 746, R.-F. 36 647 (Rückl. 3125), Spez.-R.-F. 161 567 (Rückl. 18 865), Abschreib.- R.-F. 23 168, Kaut.-Kto II 9000, div. Rückstände 15 424, Akzepte 25 000, Kredit. 368 980, Div. 36 680, Tant. 3842. Sa. M. 2 521 059. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs., Produkt.-Unk. 513 510 (darunter Malz 159 194), Abschreib. 64 984, do. auf Debit. 10 434, Gewinn 62 513. – Kredit: Bier 581 987, Flaschen- bier 25 592, Abfälle 15 173, Zs. 28 629, div. Kti 61. Sa. M. 651 443. Dividenden 1893/94–1910/11: 5, 5, 5, 2½, 2½, 2½, 2½, 3, 4, 5, 5, 5, 6, 7, 7, 7, 7, 7 %. Coup.- Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Georg Fleischmann. Pirokurist: Paul Hintze. Aufsichtsrat: (4) Vors. Rich. Fricke, Gust. Raumer, Amandus Schmidt, Edm. Partzsch, Weimar. Vereinigte Werdersche Brauereien in Werder a. Havel. (In Konkurs.) Nachdem im März 1911 der Verkauf der Kundschaft an die Hansa-Brauerei, sowie die Verpachtung der Brauerei selbst an genannte Ges. erfolgt war, wurde infolge Vorgehens eines Hypoth.-Gläubigers am 12./4. 1911 der Konkurs über die Ver. Werderschen Brauereien eröffnet. Konkursverwalter: Kaufm. Ed. Giesecke, Potsdam. In der Gläubiger-Vers. v. 6./5. 1911 teilte der Konkursverwalter mit, dass die Hlöhe der Konkursquote noch nicht annähernd zu bestimmen sei, da eine Reihe von Forderungen angefochten wird, u. a. auch eine solche von M. 100 000 an das Bankhaus Arons & Walter, welches sich kurz vor der Konkurseröffnung eine Zahl. in dieser Höhe habe leisten lassen. Ausserdem besteht die Absicht, Regressklage gegen Vorstand u. A.-R. zu erheben. Gegründet: 22./2. 1896 mit Wirk. ab 1./10. 1895; eingetr. 16./3. 1896. Letzte Statutänd. 21./12. 1899, 21./12. 1900 u. 17./12. 1902. Gründung s. Jahrg. 1901/1902. Fortführung der Bierbrauereien von Georg Hoffmann, Lerch & Plettenberg, Schulze & Hildebrand und Georg Bauer in Werder. Die Ges. besitzt ausserdem Grundstücke in Brandenburg a. H., Lehnin, Goerzke, Genthin u. Wusterwitz. Der Übernahmepreis stellte sich insgesamt auf M. 2 401 404; dabei kamen auf die Hoffmannsche Brauerei M. 1 048 404, auf die von Lerch & Plettenberg M. 418 000, die von Schultze & Hildebrand M. 444 000 und die von G. Bauer M. 491 000. Gegen die früheren Direktoren Hoffmann u. Plettenberg schwebten wegen Rückerstattung von, durch ihre Ge- schäftsführung verschuldeten Ausfällen Prozessverfahren. Dieselben wurden 1905 durch Vergleich erledigt. Die G.-V. v. 17./6. 1901 beschloss Erwerb der mit M. 250 000 A.-K. arbeitenden Brandenburger Aktienbrauerei (Roland-Brauerei) für M. 150 000, zahlbar ab 1./10. 1903 in 10 Jahresraten à M. 15 000; der Kaufpreis ist während der ganzen Zeit nicht zu ver zinsen. Auf dem Grundstück ruht eine 4½ % Hypoth. von M. 200 000. Bierabsatz in Werder 1895/1896–1909/1910: 70 386, 71 628, 67 043, 72 439, 77 609, 71 420, 67 656, 71 238, 76 429, 59 904, 46 837, 45 226, 41 600, ca 30 000, ca, 26 000 hl. Der Betrieb ist gegenwärtig derart verteilt, dass mit Rücksicht auf Frachtverhältnisse in Brandenburg ca. 15000 hl produziert werden, während der Rest auf 2 Betriebe in Werder entfällt, die anderen beiden Betriebe in Werder dienen Lager- u. Mälzereizwecken. 1904 Bau eines neuen Sudhauses in Werder mit M. 70 000 Kostenaufwand. 1905 wurde die Berliner Bierkundschaft an die Deutsche Bierbrauerei-A.-G. vertraglich auf 5 Jahre gegen eine jährliche Abgabe übergeben. Das überflüssige Berliner Grundstück wurde mit M. 21 468 Nutzen verkauft. 1905/06 war die Ges. gezwungen, für zweifelhafte Debit. M. 84 596 abzuschreiben bezw. zurückzustellen, so dass sich ein Gesamtverlust von M. 58 633 ergab, der sich 1906/07 um M. 125 518 auf M. 182 151, 1907/08 um M. 87 773 auf M. 269 925, 1908/09 um M. 122 160 auf M. 392 085, 1909/10 um M. 114 294 auf M. 506 379 erhöhte. Mit Rücksicht auf die fortgesetzt ungünstigen Be- triebsresultate ermächtigte die G.-V. v. 30./1. 1911 die Verwalt. zur Verpachtung der Betriebe der Ges. (s. oben).