Sprit- und Presshefen-Fabriken, Brennereien. 1823 Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept.; bis 1894: 1. Juli bis 30. Juni; das Geschäftsjahr 1894/95 währte daher 15 Monate. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbjahr. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 300 = 1 St., 1 Aktie à M. 1200 = 4 St., 1 Aktie à M. 2000 = 6 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt), event. Sonderrückl. u. Extra-Abschreib., ver- tragsm. Tant. an Vorst. u. Angestellte, dann bis 4 % Div., vom Übrigen 7½ % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. von zus. M. 1000 Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1911: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude in Lichtenberg, Posen, Magdeburg u. Charlottenburg sowie masch. Anlagen, Reservoire u. Eisenbahnanschlüsse 968 924, Bassinwagen, Pferde u. Wagen, Gebinde, Böttcherholz, Kontor- u. Fabrik-Inventar, sowie verschied. Material. 140 978, Abschlagszahl. auf für Spiritus-Zentrale, Berlin, ein- gelagerten Sprit u. Spiritus sowie eigene Warenbestände 2 065 415, Beteilig. an anderen Unternehm. 551 350, Hypoth. 130 394, Wertpap. 1 435 555, Kassa, Wechsel, Kontingent- und Steuervergüt.-Scheine 190 738, Guth. bei Banken, Behörden, Spiritus-Zentrale u. ausgeliehene Gelder 2 085 436, Debit. 746 619, (bei Behörden hinterl. Bankbürgschaften 700 000, do. Kaut.- Hypoth. 113 000). – Passiva: A.-K. 2 000 000, R.-F. 548 479, a. o. R.-F. 1 000 000, Ern.-F. 482 022, R.-F. für Wohlfahrtseinricht. 165 860, Res. für Talonsteuer 6700, unerhob. Div. 5598, Hypoth. 225 000, gestund. Branntweinverbrauchsabgabe 2 171 519, sonst. Gläubiger 1 113 575, (Guthab. von Banken für geleistete Bürgschaften 700 000, Kaut.-Hypoth. Magdeburg 113 000), Div. 480 000, Tant. an A.-R. 33 291, do. an Vorst. etc. 65 000, Vortrag 18 365. Sa. M. 8 315 413. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk. 292 279, Handl.-Unk. 308 573, Auf. wendung für Pensionen, Lebens- u. Inval.-Versich. sowie Spareinricht. für Angestellte u. Arbeiter 19 361, Ausfälle bei Kundschaft 1264, Kursverlust 10 332, Ern.-F. (Abschreib.) 158 173 Gewinn 596 657. – Kredit: Vortrag 7765, Bruttogewinn an Waren 1 101 166, Zs. 276 684, verf. Div. 1026. Sa. M. 1 386 641. Kurs Ende 1886–1911: 107.75, 148.50, 127.50, 98, 89, 66.25, 83.50, 93.50, 111, 166, 133, 149.60, 156, 169.25, 171.75, 166, 190, 261, 285.40, 309, 315, 396, 400, 420, 338.75, 517 %. Notiert in Berlin; seit Juni sind auch die neuen Aktien von 1910 zugelassen. Ab 2./5. 1910–5./2. 1912 waren nur solche Stücke lieferbar, welche auf die Firma Bank f. Sprit- u. Produktenhandel abgestempelt waren. Ab 6./2. 1912 nur solche Aktien lieferbar, welche auf die neue Firma Spritbank abgestempelt sind bezw. lauten. Dividenden 1886/87–1910/1911: 10, 9½, 3, 4, 4, 4, 5, 7, 12, 7½, 10, 10, 10, 12, 12,12, 14, 16, 18, 18, 25, 25, 25, 21, 24 % Zahlbar spät. bis 31. März. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: J. Stern, Grunewald-Berlin. Aufsichtsrat: (Bis 9) Vors. Albrecht Guttmann, Berlin; Stellv. Stadtrat Herm. Elkeles, Jos. Kantorowicz, Posen; Bank-Dir. a. D. Heinrich Haenisch, Komm.-Rat Alfr. Zielenziger, Charlottenburg; Fabrikbes. Max Stern, Berlin. Prokuristen: Paul Bülow, Georg Schmidt, S. Neumann, Johs. Hirsch, Berlin. Bevollmächtigte: R. Schornstein, Magdeburg; W. Jablonski, G. Kareski, O. Sauer, Posen; Oscar Büge, Berlin. Zahlstellen: Berlin u. Posen: Eigene Kassen; Berlin: Bank f. Handel u. Ind., Dresdner Bank, Hermann Richter; Breslau: Breslauer Disconto-Bank. Bank für Sprit- und Produkten-Handel in Liquid. in Lichtenberg, Bureau in Berlin W. 9, Schellingstr. 14/15. Gegründet: 9./3. 1872; eingetr. 12./3. 1872. Die Ges. erwarb die Spritfabriken der Gebr. Wrede in Berlin u. Oschersleben für M. 3 750 000 u. das Getreide- u. Düngergeschäft von Richter & Co. in Oschersleben für M. 99 000. Die Bank bezweckte Fabrikat. u. Handel mit Sprit u. Produkten, Betrieb von Bankgeschäften; bis 1903 auch chem. Düngerfabrik. Die gesamte Sprit- fabrikation von Berlin sowohlwie von Oschersleben ist nach Verkauf des Oscherslebener Geschäfts nach dem auf einem ca. 900 qR. grossen Areal neu erbauten, mit Eisenbahnanschluss ver- sehenen Fabriketabliss. in Lichtenberg bei Berlin verlegt worden. Die Bank gehörte der Spiritus-Zentrale G. m. b. H. in Berlin an, an welche sie ihr für ca. 6 000 000 1 Spiritus in Lichtenberg 1901/1902 erbautes Lagerhaus vermietet hatte (Beteilig. am Absatz der Zentrale bis 1908 8 085 456 I). Die G.-V. v. 27./12. 1904 genehmigte eine Interessengemeinschaft mit der Posener Sprit-A.-G. ab 1./10. 1904. Die Posener Ges. hatte inzwischen nom. M. 1 687 000 Aktien der Bank erworben. Die a. o. G.-V. v. 8./1. 1910 beschloss dann die Liquid. der Ges. u. den Verkauf des Geschäfts mit allen Aktiven u. Passiven an die Posener Sprit-Akt.-Ges. in Posen. Der Verkaufspreis wurde in der Weise vereinbart, dass auf die Aktien, welche nicht bereits im Besitz der Käuferin sich befinden, diese 137.50 % nebst 5 % Stückzs. auf M. 600 seit 1./10. 1909 zu zahlen hatte, u. zwar nach Ablauf des Sperrjahres (siehe unten),. Die Posener Ges. nahm die Firma Bank für Sprit- u. Produktenhandel Akt.-Ges. an. Kapital: M. 3 375 000 in 5625 abgestempelten Aktien (Nr. 1–5625) à Thlr. 200 = M. 600. Urspr. A.-K. M. 6 000 000; wegen Wandlung des A.-K. siehe Jahrg. 1908/09 dieses Handbuchs. Die Schlussbilanz wurde nach Beendigung der Liquidation der G.-V. v. 4./11. 1911 vorgelegt, kam jedoch nicht zur Veröffentlichung. Die Bank für Sprit- und Produkten- handel A.-G. (früher Posener Sprit-A.-G.), Berlin, hatte sich bereit erklärt, die Aktien zu dem Kurse von 137.50 % plus 5 % Stückzinsen schon vor Ablauf des Sperrjahres käuflich zu übernehmen. Bis auf M. 3000 kamen sämtl. Aktien zur Einlös., wofür ein Betrag von M. 4334.60 zur Verfügung gestellt wurde, um noch diese M. 3000 zum Kurse von