Sprit- und Presshefen-Fabriken, Brennereien. 1825 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Effektenverlust 352, Hypoth.-Zs. 49 381, Grund- stücksunk. 21 681, Arbeitslöhne u. Handl.-Unk. 499 671. Zs. 12 616, Steuer 23 729, Abschreib. 136 389, Reingewinn 271 600. – Kredit: Vortrag 23 204, Waren 876 551, Hausertrag 110 950, Beteilig. Kto 4716. Sa. M. 1 015 423. Dividenden 1907–1910: 6, 4, 6, 8 %. Coup.-Verj. 4 J. (K.). Direktion: Dr. Max Simonsohn. Prokuristen: Bertha Bajewski, Artur Gebhardt, L. Haltaufderweide. Aufsichtsrat: Vors. Herm. Meyer, Stellv. Wilh. Kühne, Max Meyer, Charlottenburg; Rentner Louis Licht, Posen. Ostelbische Spritwerke, Akt.-Ges. in Berlin, Charlottenburg, Kantstrasse 4. Zweigniederlassungen in Königsberg u. Krotoschin. Gegründet: 14./7. 1906; eingetr. 7./8. 1906. Gründer: Carl Radicke, Spritfabrik G. m. b. H., Berlin; Bankier Max Katzenellenbogen, Schöneberg; Fabrikbes. Ludwig Katzenellenbogen- Berlin; Kaufm. Ludwig Sussmann, Charlottenburg; Kaufm. Erich Penzlin, Schöneberg. Die Ges. erwarb nach ihrer Gründung mit Wirkung ab 1./10. 1906 die Fabrik der, „Königsberger Spritwerke, Dumcke, Ziemer & Co., G. m. b. H., zu Königsberg/Pr.“ für M. 670 000. Die Fabrik, zu welcher auch ein Wohnhaus gehört, ist geographisch günstig gelegen und in den Jahren 1904/06 vollständig neu erbaut. Sie hat eine Leistungsfähigkeit von etwa 10 Millionen Litern, Lagerräume im Umfange von 3 Millionen Litern, Anschlussgleis, Filtra- tion, einen Kohlenglühofen, eine Anlage für elektrische Beleuchtung und Böttcherei. Das Kontingent bei der Spiritus-Zentrale G. m. b. H. in Berlin beträgt jetzt nach Erwerb der Spritwerke Adolf Katzenellenbogen 9 775 535; die den Werken zur Verf. stehenden Reservoir- räume umfassen einen Rauminhalt von ca. 10 000 000 Liter. Zweck: Errichtung und Ankauf von Spritfabriken innerhalb Deutschlands, insbesondere östlich der Elbe, und der Betrieb derselben, Betrieb von Spiritus-, Produkten- u. Kom- missionsgeschäften und alle in dieses Fach einschlagende, mit ihm zusammenhängende Geschäfte. 1906 Erwerb der Fabrik der Königsberger Spritwerke Dumcke, Zicmer & Co. G. m. b. H. in Königsberg. 1908 Ankauf des Geschäftes der Kommandit-Ges. Max Katzen- ellenbogen in Berlin; dasselbe wird als Produkten-Abteil. (Futter- u. künstl. Düngemittel) weitergeführt. 1909 Erwerb der Spritwerke und des Spirituslagerhauses der Firma Adolf Katzenellenbogen in Krotoschin für M. 330 000. Ende Juni 1910 beteiligten sich die Ostelbischen Spritwerke an der Gründung der Ges. m. b. H. Heinrich Epstein J. Katzen- ellenbogen Nachf. zu Posen. Diese Ges. übernahm das seit etwa 50 Jahren bestehende Spiritus- und Produkten-Geschäft der Firma J. Katzenellenbogen und führt dasselbe in der bisherigen Weise fort. Von dem St.-Kap. der Epstein-Katzenellenbogen-Ges. m. b. H., jetzt M. 1 000 000 betragend, besitzen die Ostelbischen Spritwerke z. Z. M. 800 000. Die Fabriken u. Lagerhäuser der Ostelbischen Spritwerke befinden sich in Königsberg u. Krotoschin. Auch Beteilig. mit M. 74 000 Anteilen an der Ostdeutschen Spritfabrik G. m. b. H. in Berlin. Kapital: M. 3 000 000 in 1600 St.-Aktien à M. 1000 u. 1400 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000, erhöht lt. G.-V. v. 1./10. 1909 um M. 1 000 000 und zwar durch Ausgabe von M. 400 000 in 400 St.-Aktien à M. 1000 und M. 600 000 in 120 Vorz.-Aktien à M. 5000, sämtl. ab 1./10. 1909 div.-ber., übernommen von der Firma Adolf Katzenellenbogen zu pari. Die G.-V. v. 18./11. 1911 beschloss weitere Erhöh. um M. 800 000 (auf M. 3 000 000) in 800 Vorz.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./10. 1911. Diese neuen Vorz.-Aktien wurden von der Firma Adolf Katzenellenbogen in zum Kurse von 101 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./10. 1911 übernommen, mit der Verpflichtung, den alten Aktionären auf je M. 5000 alte Aktien, ohne Unterschied ob St.- oder Vorz.-Aktien, M. 2000 neue Vorz.-Aktien zu 103 % mit gleicher Zinsberechnung anzubieten. Die Firma Adolf Katzenellenbogen selbst ver- zichtete für einen Teil ihres Aktienbesitzes, in Höhe von M. 200 000, auf das Bezugsrecht. Die Kosten der Kap.-Erhöh. sowie die Einführung der Vorz.-Aktien an der Berliner Börse, welche nach Abzug des Agio rund M. 50 000 betragen, trägt die Ges. Die Vorz.-Aktien à M. 5000 können in Stücke à M. 1000 zerlegt werden. Die Vorzugs-Aktien erhalten aus dem Reingewinn bis zu höchstens 5 % Gewinnanteil voraus, ohne einen Anspruch auf weiteren Gewinn; diese Vorz.-Div. ist im voraus in folgenden Jahren nachzubezahlen, sofern sie in einem Jahre nicht voll gezahlt ist. Bei einer event. Liquid. der Ges. erhalten die Vorz.-Aktien im voraus bis zu 104 % des Nennwertes, während die übrige Masse den St.-Aktien zufällt. Die Ges. kann ab 1./10. 1914 nach G.-V.-B. die Vorz.-Aktien gegen Zahlung von 104 % amortisieren, indem das Los entscheidet, sofern nur ein Teil der- selben amortisiert werden kann. Das neue Kap. von 1909 war erforderlich, um die Fabrik von Katzenellenbogen in Krotoschin zu erwerben und Betriebsmittel flüssig zu machen. Die Kap.-Erhöh. von 1911 fand statt behufs Erhöhung der Beteilig. um M. 300 000 bei der Heinrich Epstein J. Katzenellenbogen Nachfl. G. m. b. H. zu Posen, die ihr Ges.-Kap. von M. 600 000 auf M. 1 000 000 erhöhte, sowie zur Verstärkung der Betriebsmittel. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Aktie „„ val à I. 1000 = 1 . I Vorz Aktie . 9090. . Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., etwaige Sonderrücklagen, höchstens 5 % Div. an Vorz.-Aktien mit Nachzahlungsverpflichtung, Tant. an Vorst. u. Beamte, höchstens 10 % Tant an A.-R. (nach Zahlung von 4 % Gesamtdiv.), Rest Div. an die St. Aktien. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1911/1912. II. 115