Kredit-Banken und andere Geld-Institute. 67 Breslauer Disconto-Bank in Breslau Centrale: Ring 30; Depositenkassen: A Tauentzienstr. 1, B Matthiasstrasse 9, C Friedrich Wilhelmstr. 14 (mit Geschäftsstelle Schlachthof-Börse), D Sonnen- platz (Ecke Graupenstr.), E Klosterstr. 12, F Tiergartenstr. (Ecke Lutherstr.); ferner Niederlassungen in Beuthen, Glatz, Gleiwitz, Görlitz, Habelschwerdt, Kattowitz, Krappitz, Lauban, Leobschütz, Myslowitz, Neustadt O.-S., Oppeln, Ratibor, Zabrze u. Ziegenhals. Gegründet: 17./5. 1870 als Kommandit-Ges. auf Aktien unter der Firma Breslauer Disconto- Bank Friedenthal & Co., spätere Firmierung Breslauer Disconto-Bank, Hugo Heimann & Co., 1887 zur A.-G. unter jetziger Firma umgewandelt. Zweck: Betrieb von Bank-, Emissions-, Industrie- u. Grundstücksgeschäften, sowie von sonst. Handelsgeschäften aller Art. 1900 wurde eine Interessengemeinschaft mit den beiden Bankfirmen H. M. Fliesbach's Wwe. in Glogau u. Grünberg (Beteilig. jetzt mit M. 1 800 000) u. Landsberger & Co. in Kattowitz hergestellt, letztere Firma dann Ende 1902 in eine Kom- mandite umgewandelt. 1902 übernahm die Bank für Handel u. Industrie in Berlin (s. dies.) die 1896 errichtete Berliner Niederlassung der Breslauer Disconto-Bank. Die letztere ver- pflichtete sich, innerh. 10 Jahren in Berlin keine Filiale zu errichten, sich auch während der gleichen Zeit weder direkt noch indirekt bei einer Berliner Bank oder bei einem Berliner Bankgeschäft zu beteiligen; ferner verpflichtet sie sich, ihre Berliner Geschäfte für die Dauer der nächsten 10 Jahre ausschl. durch die Bank für Handel und Ind. vornehmen zu lassen, soweit diese nicht die Geschäfte ablehnt. (Siehe auch unten.) Mit Wirkung ab 1./1. 1905 wurde das Bankhaus L. Reymann in Oppeln, mit Wirkung ab 1. Juli 1905 die Zabrzer Disconto- Bank Kochmann & Co. in Zabrze u. am 1./10. 1908 das Bankhaus Carl Schubert Nachf. in Görlitz mit Vertretung in Lauban übernommen. Am 1./10. 1908 Errichtung einer Filiale in Lauban, am 1./5. 1909 einer solchen in Neustadt O.-S., 1911 einer solchen in Habelschwerdt. Abschreib. auf russische Forder. u. Anteile etc. im Betrage von M. 474 406 bezw. 317 586 beeinträchtigten die Gewinnergebnisse für 1906 u. 1907. Hierdurch wurde die Bank in die Lage versetzt, diese russischen Engagements 1908 abzustossen. 1908 erforderten Abschreib. auf Kontokorrent M. 108 989, sowie Extrarücklage auf Kontokorrent, Effekten u. div. Beteilig. M. 250 000; 1909: Abschreib. a. Debit. 62 608, ausserdem Rückstell. auf Kontokorrent, Effekten u. Beteilig. M. 300 000; 1910–1911: Rückstell. auf Debit. je M. 250 000. Kapital: M. 25 000 000 in 20 662 Aktien à M. 1200 u. 341 Aktien à M. 600 u. 1 Aktie à M. 1000, sämtl. mit dem Stempel versehen: ,Giltig geblieben auf Grund des Herabsetzungs- beschlusses v. 14./4. 1902*. Die Aktien à M. 600 lauten teilweise noch auf Namen. Eine Um- wandlung der Nam.-Aktien in Inh.-Aktien ist jederzeit zulässig u. erfolgt kostenfrei. Das urspr. A.-K. von M. 6 000 000 wurde 1871 u. 1872 auf M. 12 000 000 bezw. M. 30 000 000 erhöht, dagegen 1873, 1874, 1875, 1876 u. 1879 durch Rückkauf bis auf M. 10 500 000 reduziert, dann erhöht 1894 bezw. 1895 um M. 4 500 000 (begeben zu 105 %), 1896 um M. 7 500 000 (begeben zu 114.50 %), 1897 um M. 7 500 000 (begeben zu 112.50 %), It. G.-V. v. 25./6. 1898 um M. 10 000 000 in 8332 ab 1./7. 1898 div.-ber. Aktien à M. 1200 u. einer solchen à M. 1600, angeboten den Aktionären zu 116 %, lt. G.-V. v. 17./5. 1899 um M. 10 000 000 (auf M. 50 000 000) in 8332 Aktien à M. 1200 u. 1 Aktie à M. 1600, div.-ber. pro 1899 zur Hälfte, angeboten den Aktionären zu 117.50 %. Die a. o. G.-V. v. 25./9. 1901 beschloss: Das A.-K. wird von M. 50 000 000 auf bis M. 40000 000 durch Rückkauf von nom. M. 10 000 000 eigener Aktien herabgesetzt; Rückkauf zum Kurse von 74 %. Verkaufsangebote bis 20./11. 1901. Zur Anmeldung zwecks Rückkaufs von Aktien gelangten nur M. 5 000 000; dieselben sind zum Rückkauf à 74 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1901 abgestempelt u. gelangten zur Hälfte 15./12. 1902, zur anderen Hälfte 10./8. 1903 zur Rückzahl. Die G.-V. v. 14./4. 1902 beschloss dann: 1) Aufhebung des den Ankauf von weiteren nom. M. 5 000 000 Aktien betreffenden G.-V.-B. v. 25./9. 1901. 2) Herabsetzung des A.-K. zwecks teilweiser Rückzahlung um weitere nom. M. 20 000 000 (auf M. 25 000 000) derart, dass die In- haber von je M. 5400 Aktien M. 3000 entsprechend abzustempelnde Aktien behielten, während die restl. nom. M. 2400 Aktien unter Auszahlung von M. 2184 nach Ablauf des Sperrjahres einzuziehen waren (erfolgte Ende Mai 1903 nach Ablauf des Sperrjahres). 3). Genehmigung des mit der Bank für Handel u. Ind. abgeschlossenen Vertrages, betr. die Übernahme der Berliner Niederlassung der Breslauer Disconto-Bank unter Anerbieten eines Umtausches von Aktien letzterer Ges. in Aktien der Bank für Handel u. Ind. und Barzahlung, und zwar derart, dass gegen Einlieferung von je M. 5400 Aktien der Breslauer Disconto-Bank M. 2000 Aktien der Bank für Handel u. Ind. u. M. 150 bar sofort, M. 1200 am 30./6. 1902 u. M. 984 am 31./10. 1902 gezahlt werden. Umtausch geschehen 21./5.–23./6. 1902. Nach Durchführung dieser Transaktion befindet sich das verbliebene A.-K. von M. 25 000 000 der Breslauer Dis- conto- Bank vorwiegend im Besitz der Bank für Handel u. Ind. Näheres s. auch Jahrg. 1902/03 dieses Handbuchs. Gründerrechte: Hinsichtlich der Gründerrechte ist mit den ersten Aktienzeichnern ein Abkommen derart geschlossen worden, dass zwei der ersten Aktienzeichner mit 6.8 % Be- teilig. des urspr. A.-K. M. 18 000 Barabfindung ein- für allemal erhalten haben, die übrigen ersten Aktienzeichner aber als Gegenwert für ihre Gründerrechte, solange das A.-K. nicht über M. 60 000 000 hinaus erhöht wird, bei Ausgabe von neuen Aktien eine durch den je- weiligen Begebungspreis prozentuell begrenzte Abfindung bekommen. Diese beträgt bei einem Übernahmepreis der neuen Aktien bis einschl. 120 % 2 %, bis einschl. 125 % 3 %, bis einschl.