Kredit-Banken und andere Geld-Institute. 167 Die Pfälzische Bank erwarb folgende Bankhäuser: 1894 die Firmen Joh. Frank in Worms, Louis Dacqué in Neustadt a. H., 1896 J. F. Haid in Speyer, 1897 die Landauer Bankfirmen Müller & Weyland, Carl Weyland u. Hermann Menner, ferner die Zweibrücker Bank Lehmann, Müller & Co.; 1898 wurden weiter angekauft die Bankhäuser Bloch & Co. in Nürnberg und München, Seb. Pichlers sel. Erben in München u. Reichard & Glaser in Frankenthal. 1899 übernahm die Bank die Geschäfte des Vorschussvereins zu Bamberg u. die des Vorschuss- vereins zu Alzey, 1900 das Bankgeschäft Marcus Levy in Worms, 1901 die Geschäfte der Volksbank, e. G. m. u. H. in Bensheim und errichtete daselbst Filialen. Per 1./7. 1908 Über- nahme der laufenden Geschäfte des Bankhauses Baruch Bonn in Frankf. a. M.; Mitte 1908 Übernahme der Volksbank Germersheim e. G. m. u. H. u. Errichtung einer Agentur daselbst. 1911 Eröffnung einer Depositenkasse in Hassloch u. Übernahme der Süddeutschen Bank in Mannheim u. Worms. Zweck: Betrieb von Bank- u. Kommissionsgeschäften. Ca. 500 Beamte. Kapital: M. 50 000 000 in 1996 Aktien (Nr. 1–1996) à M. 600, 40 667 Aktien (Nr. 1997/98 bis 1999/2000 [Stücke mit Doppelnummern] Nr. 2001–17 665 u. 17 668–42 667) à M. 1200 u. 2 Aktien (Nr. 17 666 u. 17 667) à M. 1000. Die Aktien sind sämtlich abgestempelt, lauten auf Inhaber u. zerfallen in 11 Serien. Urspr. betrug das A.-K. M. 600 000 u. wurde erhöht 1884 auf M. 1 200 000, 1886 auf M. 2 500 800, 1888 auf M. 5 000 400, 1890 auf M. 7 500 000, 1894 auf M. 12 600 000, 1895 auf M. 20 000 000, ferner lt. G.-V.-B. v. 10./4. 1897 auf M. 25 400 000 (M. 5 400 000 neue Aktien emittiert mit 125 %), lt. G.-V.-B. v. 10./1. 1898 auf M. 35 000 000 durch Ausgabe von M. 9 600 000 in 8000 Aktien à M. 1200 (wovon 2708 Stück vollbezahlt mit Div.-Ber. ab 1./1. 1898 u. 5292 Stück mit Einzahl. in 4 Terminen in 1898 u. halbjähr. Div.-Ber. pro 1898), angeboten 5292 Stück den Aktionären 31./1.–10./2. 1898 mit 134 %. Weiter erhöht lt. G.-V.-B. v. 15./4. 1899 um M. 7 200 000 (auf M. 42 200 000) in 6000 Aktien à M. 1200 (div.-ber. für 1899 zur Hälfte), hiervon angeboten 5833 Stück den Aktionären 25./4.–5./5. 1899 zu 130 % (auf M. 6000 alte Aktien konnten M. 1200 neue Aktien bezogen werden); von diesen Aktien waren 25 % u. Aufgeld samt Spesen sofort, 50 % am 1./7. u. 25 % am 25./8. 1899 einzuzahlen. Die G.-V. v. 24./4. 1901 beschloss Erhöh. des A.-K. um M. 7 800 000 (auf M. 50 000 000) in 6500 Aktien à M. 1200 mit Div.-Recht ab 1./1. 1901, begeben zu 115 %, angeboten den Aktionären 6.–20./5. 1901 zu 120 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1901, einzuzahlen 30 % u. das Aufgeld bei der Anmeldung, 40 % am 20./6. 1901 u. restliche 30 % am 1./8. 1901. Auf nom. M. 13 200 alte Aktien entfielen 2 neue à M. 1200. 74 Die a. o. G.-V. v. 21./6. 1911 beschloss: 1) Genehm. der mit der Rhein. Creditbank, Mannheim, auf 30 Jahre vereinbarten Interessengemeinschaft. (Siehe hierüber diese Ges.) 2) Herabsetz. des A.-K. von M. 50 000 000 um höchstens M. 10 000 000 bis auf M. 40 000 000 im Wege der Zus.- legung der Aktien im Verhältnis von 5: 4 zum Zwecke der Vornahme von Abschreib. sowie von Reservestellungen. (Frist 10./7.–18./11. 1911). Es war den Aktionären anheimgestellt, die Zus. legung ihrer Aktien dadurch abzuwenden, dass sie die Aktien der Ges. behufs Ver- wendung zum Angebot an die Aktionäre der Süddeutschen Bank (siehe Ziffer 3) zur freien Verfügung überliess mit der Massgabe, dass sie von je nominal M. 6000 nominal M. 4800 zurückerhielten. Insoweit die Aktien zur Verfügung gestellt wurden, unterblieb die Herab- setzung. Sämtl. Aktien bis auf M. 88 500 wurden eingereicht, die für kraftlos erklärt u. durch neue Stücke ersetzt sind. Eine förmliche Herabsetzung des A.-K. war mithin nur für 20 % aus diesen nicht freiwillig eingereichten M. 88 500 erforderlich, also um M. 17 700 u. um diesen Betrag wurde dãs A.-K. sofort wieder erhöht, sodass es nach wie vor M. 50 000 000 beträgt. 3) Genehmig. des mit der Süddeutschen Bank, Mannheim, abgeschlossenen Fusions- vertrages, wonach für das A.-K. der Süddeutschen Bank (M. 12 000 000) die zur Verfügung gestellten M. 10 000 000 Aktien der Pfälz. Bank u. M. 100 bar gegen Rückgabe des Div.- Scheines pro 1911 gewährt wurden. Die Wirkung dieser Transaktion ergab für die Pfälz. Bank nicht nur einen Buchgewinn von M. 10 000 000, sondern auch einen Fusionsgewinn von M. 1 882 362, zus. M. 11 882 362. Hiervon wurden die Kosten mit ungefähr M. 1 200 000 bestritten u. M. 1 350 000 zur Erhöhung des gesetzl. R.-F. der Bank verwendet, wodurch dieser die Höhe von M. 10 000 000 erreichte. Ferner wurden rund M. 4 000 000 auf Debit., Effekten- u. Konsortialbestände abgeschrieben, sodass ein Betrag von rund M. 5 000 000 verblieb, der zu stillen Rücklagen dient. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Spät. im Juni. Stimmrecht: Je M. 600 Aktienbesitz = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), event. Sonderrücklagen u. Extra-Abschreib., 4 % Div. den Aktionären, vom Rest 10 % Tant. für A.-R., Rest nach G.-V.-B. Für 1911 bis 1915 hat die Rhein. Creditbank in Mannheim eine jährl. Div. in gleicher Höhe wie die eigene Div. garantiert, wogegen die Pfälzische Bank aus ihrem Gewinn 10 Jahre lang vorweg je M. 500 000 an die Rheinische Creditbank abzuführen hat. Jedes der beiden Institute zahlt aus seinem Gewinn bis zu 7 % Div. Der Rest des Reingewinnes fällt an jedes der beiden Institute im Verhältnis des A.-K. zurück. Für 1911 erhielt die Pfälz. Bank von der Rhein. Creditbank M. 59 310. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Kassa, Coup., Sorten, Reichsbank, Notenbank etc. 7 695 299, Wechsel u. Devisen 37 083 530, Guth. bei Banken u. Bankhäusern 9 503 924, Vor- schüsse auf Effekten u. Waren 53 959 571, Debit. 113 789 644, (Avale 12 327 376), Übergangs- Saldi der Zentrale u. Filialen untereinander 6850, Konsortialkto 3 538 848, Effekten 14 365 959