194 Kredit-Banken und andere Geld-Institute. Königlich bayerische Bank in Nürnberg. Kgl. Hauptbank in Nürnberg. Kgl. Filialbanken in Amberg, Ansbach, Aschaffenburg, Augsburg, Bamberg, Bayreuth, Fürth, Hof, Ingolstadt, Kaiserslautern, Kempten, Landshut, Ludwigshafen a. Rh., München, Passau, Pirmasens, Regensburg, Rosenheim, Schweinfurt, Straubing, Würzburg. Gegründet: Die Bank wurde 1780 durch Markgrafen Alexander zu Brandenburg-Ansbach- Bayreuth als Fürstl. Hofbank mit dem Sitze in Ansbach gegründet. Als im Dez. 1791 infolge Verzichtleistung des Markgrafen die Fürstentümer Ansbach-Bayreuth an die Krone Preussen übergegangen waren, erfolgte 1792 die Übergabe der Bank an die Krone Preussen. Die Firma Iautete nun „Königl. preussische Bank in Franken“. Im Nov. 1795 wurde der Sitz der Bank nach Fürth verlegt. Bei ihrem am 21./11. 1806 erfolgten Übergang an die Krone Bayerns erhielt die Bank die Firma „Königl. Bayer. Bank'. Der Sitz derselben wurde am 1./7. 1807 nach Nürnberg verlegt. Satzungen durch Kgl.Verordnung v. 13./12. 1878 neu geregelt. Die Bank ist eine Staatsanstalt mit kaufm. Geschäftsführung, sie untersteht dem Minist. der Finanzen u. geniesst die vollkommene Garantie des Staates. Zweck: Die Bank hat als Depositen-, Wechsel- u. Leihbank verfügbare Kapitalien nutzbar zu machen u. insbesondere durch Darlehen den Handel, die Industrie, die Gewerbe u. die Landwirtschaft zu unterstützen u. zu fördern. Ihr Wirkungskreis umfasst die Behandlung der gerichtl. u. administrativen Depositen; die Annahme verzinsl. oder unverzinsl. Gelder vom Staate, von Stiftungen, Gemeinden u. Privaten in provisionsfreier Scheckrechn. u. gegen Ausstell. von Schuldscheinen; Diskontier., An- u. Verkauf von Wechseln u. wechselmässigen Handelspapieren; sie gewährt zinsbare Darlehen auf Zeit gegen bewegliche Pfänder (Lombardverkehr), Kredite in laufenden Rechnungen oder anderer Form gegen entsprechende Sicherheit; sie besorgt Kommissionsgeschäfte, An- u. Verkauf von Wertpapieren; die Kassageschäfte der kgl. Versich.-Kammer, Giroverkehr mit der kgl. bayer. Post- u. Eisenbahn- verwalt., mit den Kassen der allg. Finanzverw., Justizverwalt., der Militärverw. und der inneren Verwaltung. Ferner nimmt die kgl. Bank bei allen ihren Anstalten Wertp. in verschloss. Zustande (verschloss. Depots) zur Auf bewahrung u. Wertp. in offenem Zustande (offene Depots) zur Verwahr. u. Verwalt. an. Bei der kgl. Hauptbank in Nürnberg u. den kgl. Filialbanken Amberg, Ansbach, Aschaffenburg, Augsburg, Bamberg, Bayreuth, Fürth, Ingolstadt, Kaiserslautern, Kempten, Ludwigshafen, Pirmasens, München, Schweinfurt u. Würzburg werden Tresorschrankfächer (Safes), an den anderen kgl. Filialbanken doppelver- schliessbare Stahlkassetten vermietet. Kapital: Die Betriebsfonds bestehen aus dem Stamm- und Dotationskapital des Staates, aus dem Reservefonds und aus den gerichtlichen und administrativen Depositen des ganzen Königreichs u. den sonst bei der Bank zur Anlage gelangenden Kapitalien. Gewinn-Verteilung: Vom Reingewinn fällt die eine Hälfte an den Reservefonds, die andere Haälfte nach Abzug der Nebenbezüge der Bankbeamten bildet die an die Centralstaats- Kasse abzuliefernde Ararialrente, welcher die Zinsen aus dem Stammkapital hinzutreten. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Kassa 10 000 626, Wechsel 113 711 647, Lombarddarlehen 15 505 434, Darlehen u. Guth. in Kontokorr. 122 340 806, do. auf hypoth. Kredit-Kaut. 5 958 850, do. auf Hypoth. 815 884, Effekten 10 591 922, Guth. im Verkehr mit den Filialen 107 780 254, Realitäten u. Mobil. 6 746 849, Diverse 599 097. – Passiva: Stamm-, Dotations- u. Res.- Kapital 52 926 014, gerichtl. u. administrative Depos. à 2 % 15 459 556, do. à 2½ % 7 909 318, do. à 3 % 7 102 721, do. à 3½ % 1 530 066, do. à 4 % 397, Privat-Depos. à 2 % 2 776 407, do. à 2½ % 578 010, do. à 3 % 16 155 972, do. à 3½ % 16 749 024, do. à 4 % 6830, Schuld in Konto- korrent inkl. des Guth. der kgl. Versich.-Kammer 164 899 222, do. im Verkehr mit den Fil. 107 743 215, Diverse 214 616. Sa. M. 394 051 372. Ararialrente 1890–1911: M. 1 040 658, 921 828, 628 897, 873 459, 585 049, 493 618, 833 955, 949 910, 846 859, 1 059 898, 1 135 596, 1 233 701, 1 054 376, 1378 341, 1417 591, 1 440 872, 1 805 349, 2 341 222, 2 776 227, 2 429 053, 2 586 076, 2 505 376. Direktion: Die Verwaltung und Geschäftsleitung wird ausgeübt durch die kgl. Bank- direktion. Diese besteht aus dem Bankpräsidenten, dem Hauptbank-Dir., dem Bankkonsulenten einem kgl. Regier.- u. Fiskalrate als ständigem Vertreter des kgl. Bankkonsulenten, dem Hauptbuchhalter und einem kgl. Regierungs-Assessor; die Hauptbank ist für den Geschäfts- betrieb am Hauptsitze bestellt u. vermittelt den Verkehr mit den Filialbanken; die Filial- banken besorgen den Geschäftsbetrieb an den Zweigniederlassungen. Zur Überwachung ist ein ständiger Kommissär ernannt. Vorstand der kgl. Bankdirektion: Präsident d. kgl. Bank: Exz. Wilh. Ritter von Burkhard, Staatsrat i. a. o. D.; Vorstand der kgl. Hauptbank in Nürnberg: kgl. Haupt- bank-Dir. Oberfinanzrat Adam Kohlmüller; kgl. Oberbeamter Chr. Faber, Stellv. Vorstände der kgl. Filialbanken: Amberg: Kgl. Oberbeamter Max Gerstl; Ansbach: kgl. Oberbeamter Rudolf von Müller; Aschaffenburg: kgl. Oberbeamter Georg Düll; Augs- burg: kgl. Oberbeamter Hieronymus Weber; Bamberg: kgl. Oberbeamter Aug. Seyfferth: Bayreuth: kgl. Oberbeamter Karl Hager; Fürth: kgl. Oberbeamter Heinr. Baer; Hof: kgl. Oberbeamter Sigm. Schertel; Ingolstadt: kgl. Oberbeamter Alfred Pfeiffer; Kaiserslautern: kgl. Oberbeamter Rob. Sturm; Kempten: kgl. Oberbeamter Karl Fikentscher; Landshut: kgl. Oberbeamter Otto Rother; Ludwigshafen a. Rh.: kgl. Oberbeamter Finanzrat Rob. Moser;