Hypotheken- und Kommunal-Banken. 299 Grundkredit-Bank in Königsberg i. Pr. Gegründet: 21./7. 1873. Urspr. Firma bis 23./5. 1896: Genossenschaftliche Grunderedit- Bank für die Provinz Preussen. Neues Privil. v. 2./8. 1910. Zweck: Förderung des Realkredits Betrieb von Bankgeschäften jeder Art. Die Ges. ist befugt: a) gegen Verpfändung ländlicher und städtischer Grundstücke kündbare und Amortisationsdarlehen zu gewähren und auf Grund der erworbenen Hypoth. Schuldverschreib. (Pfandbr.) auszugeben; – b) gegen Provision zu vermitteln: 1) den An- und Verkauf von Grundstücken; 2) den Umsatz von Hypoth. und Grund- schuldbr.; 3) die Einziehung von Kapitalien und Zs.: – c) Hypoth. und Grundschuldbr. in den durch besonderes Reglement vorgeschriebenen Grenzen zu beleihen; –— d) Depositen und Spareinlagen anzunehmen; — e) Darlehen zum Geschäftsbetriebe aufzunehmen; — ) zur Sicherung ihrer Forderungen Grundstücke zu erwerben, zu bewirtschaften und, auch in Parzellen, zu Veräussern; — g) unter Enthaltung von allen Spekulations- geschäften jede Art von Bankgeschäften zu betreiben. Nur der innerhalb der Provinzen Ost- und Westpreussen liegende ländliche und städtische Grundbesitz wird hypoth. und zwar der Regel nach nur zur ersten Stelle beliehen. Die Beleihung darf die ersten des Wertes nicht übersteigen. Kapital: M. 1 500 000 in 968 alten Aktien (Nr. 1–123, 125–969) à M. 300 u. 1008 neuen Aktien (Nr. 1–1008) à M. 1200. Urspr. A.-K. M. 290 400, erhöht lt. G.-V. v. 28./5. 1896 um M. 159 600 in 133 Aktien à M. 1200 u. lt. G.-V. v. 11./10. 1898 um M. 150 000 in 125 Aktien à M. 1200, diese angeboten den Aktionären 19./10.–3./11. 1898 zu 120 %. Nochmalige Erhöhung lt. G.-V. v. 6./2. 1909 um M. 300 000 (auf M. 900 000) in 250 Aktien à M. 1200 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1910, angeboten den alten Aktionären 2:1 vom 8.–30./6. 1909 zu 115 %; bezogen 243 Stück, restl. 7 Stück anderweitig zu 150 % verkauft; eingezahlt bei dem Bezug 25 % u. das Agio; weitere Einzahlungen konnten beliebig, in einer Rate von 75 %% oder in Raten v. mindestens je 25 % bis 30./12. 1909 erfolgen u. wurden darauf 4 % p. a. Zs. vom Zahlungs- tage bis Jahresschluss vergütet. Auf Einzahlungen, welche erst am 30./12. 1909 geleistet wunden, erfolgte keine Zinsvergütung. Agio der jetzten Em. mit M. 41 500 in R.-F. Die a. o. G.-V. v. 20./4. 1911 beschloss weitere Erhöh. des A.-K. um M. 600 000 in 500 Aktien à M. 1200. Diese Erhöh. ist nach behördl. Genehm. v. 11./6.–30./6. 1912 durchgeführt worden, u. zwar sind M. 343 000 von Aktionären zu 145 % u. restl. M. 257 000 freihändig zu 150 % begeben. Die Aktionäre haben bei Neu-Em. Vorzugsrechte. Hypotheken-Pfandbriefe (Hypoth.-Anteilscheine): Die Ausgabe darf nur zum 10fachen Be- trage des bar eingez. Grundkapitals u. der ausschliessl' zur Deckung einer Unterbilanz oder zur Sicher. der Pfandbr.-Gläubiger bestimmten R.-F. erfolgen. Die bis 1909 ausgegeb. Pfandbr. lauten auf Namen u. an Ordre; seit 4./12. 1910 ist die Bank aber berechtigt Inhaber-Pfandbr. auszugeben. In Umlauf Ende 1911: M. 5 543 900 bei M. 6 817 910 Hypoth.-Deckung. Ende 1911 waren in Umlauf für M. 5 015 100 zu 4 %, Stücke auf Namen à M. 1000, 500, 100. Zs. am 30./6. u. 31./12. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Kurs in Königsberg Ende 1897–1911: 102, 101.50, 98.50, 95.75, 98, 99.50, 100.50, 100.60, 100.75, 100.25, 96, 98.50, 99, 98.25, 98 %. In Umlauf Ende 1911: M. 99 500 zu 3½ %, Stücke auf Namen à M. 1000, 500, 100. Zs. am 30. 6. u. 31./12. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Kurs in Königsberg Ende 1896–1911: 100, 97.75, 97, 91.50, 86, –, –, –, –, –, — 91, 89, 88 %. Die weitere Ausgabe von auf Namen und an Ordre lautenden 4 % Hypoth.-Pfandbr. ist seit 1911 eingestellt. Den Inhabern dieser. Hypoth.-Anteilscheine wird deren Umtausch gegen unten bezeichnete, auf den Inhaber lautenden 4 % Hypoth.-Pfandbr. gegen Erstattung des Effektenstempels (½ %) anheimgestellt. 4 % Hypoth.-Pfandbriefe: M. 10 000 000, Ausgabe von 1911, Stücke auf den Inhaber à M. 5000, 3000, 1000, 500, 300 u. 100. Zs. 30./6. u. 31./12. Die Pfandbr. sind seitens der Bank mit halbjähr. Frist kündbar. Eine Verpflichtung zur Kündig. an einem bestimmten Tage oder innerhalb einer bestimmten Frist besteht für die Bank nicht. Eine Auslos. von Pfandbr. findet nicht statt. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Vorerst nur ein Teilbetrag von M. 1 000 000 begeben, die ab 7./1. 1911 zu 99.50 % in den Verkehr gebracht wurden. In Umlauf Ende 1911 M. 429 300. Kurs Ende 1911: 99 %. Notiert in Königsberg. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: In der Regel Febr. oder Anfang März. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 300 = 1 St., 1 Aktie à M. 1200 = 4 St.; Grenze 60 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., bis derselbe auf 40 % des A.-K. gelangt ist (ist der Fall), event. sonst erforderliche Abschreib. u. Rücklagen, vom Übrigen 8 % Tant. an Vorst. u. Angestellte, 4 % Div., vom Restbetrage 12 % Tant. an A.-R. (%o) und die Revisoren (/10), mind. aber zus. M. 3000; Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Kassa (einschl. Reichsbank) 92 150, Wechsel 542 585, Wertpap. 340 000, Lombarddarlehne 1 116 900, bepfandbriefte Hypoth. 6 817 910, freie do. 784 700, Bankgebäude 49 000, Utensil. 1. – Passiva: A.-K. 900 000, R.-F. 135 000, Extra-R.-F. 135 000, Disagio-Res. 63 000, Spez.-Res. 50 000 (Rückl. 15 000), Pens.-F. 55 000, Amort.-Kto 168 455, 4 % Hypoth.-Pfandbriefe 5 015 100, 3½ % do. 99 500, 4 % Inhaberpfandbriefe 429 300, Depos. 964 242, Spareinlagen 717 403, Lombarddarlehn 500 000, Akzepte 300 000, Kredit. 75 980, Annuitäten 2999, Coup. 22 972, Div. 81 000, do. unerhob. 30, Rückstell. für unerfüllte Bezugsrechte 11 376, Tant. 14 056, Vortrag 2830. Sa. M. 9 743 246. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Wechselrediskont- u. Anticipandozs. 25 566, Hypoth.- Pfandbr.-Zs. 221 003, Depos.- u. Spareinlagen-Zs. u. Zs. auf Aktieneinzahl. 62 908, Lombard-