450 Bau-Banken, Bau-, Terrain- und Immobilien-Gesellschaften etc. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 2372, Geschäfts-Unk. 2175, Betriebskosten 5489, Reparat. 3900, Zs. 11 111, verschied. Ausgaben 219, Gewinn 6759. – Kredit: Vortrag 5867, Mieten 24 916, Pacht 351, Zs. 892. Sa. M. 32 027. Dividenden 1900–1911: 0, 0, 0, 2, 2, 2½, 2½, 2, 2, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 5 J. (F.) Direktion: (3) Vors. Landtagsabgeordn. Aug. Wolff, Ober-Ing. H. Schröder, Fabrikant Rud. Jentzsch. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Komm.-Rat Paul Seifert, Stellv. Fabrikant Karl Dyckerhoff, Fabrikant Dr. Wilh. Ferd. Kalle, Komm.-Rat Dr. ing. E. Dyckerhoff, Prof. Dr. L. Beck, Kaufm. L. Boos, Dir. W. Herrmann, Biebrich; Eisenbahn-Dir. Rötelmann, Darmstadt. Zahlstelle: Biebrich: Vorschuss-Verein. Dyckerhoff & Widmann Akt.-Ges. in Biebrich a. Rhein. Zweigniederl. in Berlin, Dresden, Hamburg, Karlsruhe, Leipzig, München, Nürnberg, Strassburg, Stuttgart. Gegründet: 1865 als Kommandit-Ges. in Karlsruhe; seit 3./10. 1907 Akt.-Ges. mit Wirkung ab 1./1. 1907; eingetr. 14./11. 1907 in Wiesbaden. Statutänderung 26./10. 1910. Gründer: 1) Komm.-Rat Eug. Dyckerhoff, Biebrich, 2) Emil Gust. Theodor Widmann, 3) Bankier Alfred Seeligmann, 4) Frau Emil Widmann Witwe, Clara geb. Groos, Karlsruhe, 5) Rentner Dr. phil. Karl Dyckerhoff, Wiesbaden. Von diesen haben nach näherer Mass- gabe des Gesellschaftsvertrages die unter 1, 2 u. 4 Genannten als die alleinigen Gesellschafter der Kommandit-Ges. Dyckerhoff & Widmann zu Karlsruhe mit Zweigniederlass. in Biebrich, Nürnberg, München, Dresden, Berlin u. Hamburg der A.-G. verkauft: 1) Fabrikate, Roh- stoffe, Hilfsmaterial etc. f. M. 741 474; 2) nichtberechnete Arbeiten abzüglich darauf er- haltener Abschlagszahlungen f. M. 458 750 zus. f. M. 1 200 225. Zur Verrechnung auf den Gesamtkaufpreis hat die A.-G. die Verbindlichkeiten der Kommandit-Ges. im Betrage von M. 1 064 527 übernommen. Von den 3 genannten Gründern sind sodann auf das A.-K. ein- gelegt: 1) Der Rest des obigen Kaufpreises mit M. 135 698; 2. die gesamten übrigen Werte der bisherigen Firma Dyckerhoff & Widmann (Haupt- u. Zweigniederlass.) mit dem Ge- schäftsergebnisse seit dem 1./1. 1907 u. mit dem Recht, die Firma verändert oder unverändert fortzuführen, auf Grund folgender bilanzmässiger Wertansätze: a) Gebäude u. Liegenschaften in Biebrich f. M. 449 828, b) in Tempelhof, Gottliebstr., f. M. 75 364, c) in Karlsruhe f. M. 53 860, d) in Nürnberg f. M. 161 901, e) in Dresden u. Umgegend f. M. 532 997, zus. M. 1 758 751; 3) Geräte, Baumasch., Formen, Schalholz usw. f. M. 568 507, 4) Barbestände f. M. 281 511, 5) Effekten f. M. 882 423, 6) Guth. bei Banken. Wechsel u. sonst. Forderungen M. 822 299, zus. M. 4 449 192. Aus diesem Gesamtbetrage sind ohne jede Gegenleistung v. den 3 genannten Gründern M. 400 000 der A.-G. zur Bildung eines R.-F. überwiesen. Eine Barvergütung haben erhalten: a) E. Dyckerhoff in Höhe v. M. 20 350, b) Th. Widmann M. 12 192, c) Frau E. Widmann M. 16 649. Für die verbleibenden M. 4 000 000 für Aktien gewährt, und zwar: a) E. Dyckerhoff 2248 Stück, b) Th. Widmann 880 Stück, c) Frau E. Widmann 870 Stück, d) Alfred Seeligmann 1 Stück, e) Karl Dyckerhoff 1 Stück. Der Ge- samtaufwand für die Gründ. u. deren Vorbereit. beträgt M. 211 541 u. geht zu Lasten der Ges. Zweck: Herstellung u. Vertrieb von Zementwaren, Entwürfe u. Herstellung v. Tief. u. Hochbauten u. ähnlichen Ausführungen aller Art. namentlich in Beton u. Eisenbeton. Die Ges. kann sich auch in jeder Form an anderen Unternehm. beteiligen. Im Geschäftsj. 1911 wurde eine Reihe umfangreicher Bauausführungen durchgeführt, u. a.: die Kersper Tal- sperre, Bagger- u. Dückerarbeiten am Rhein-Herne-Kanal, Bagger., Tief- u. Hochbau-Arbeiten im Stahlwerk Hagendingen, Arbeiten der Schwemm-Kanalisation in Nürnberg, München, Augsburg u. Dresden, den Neubau der Strassenbrücke in Ulm, die Baggerung der Bahnbauten bei Frankf. a. O., die pneumatische Gründung der Strompfeiler der Bahnbrücke bei Greifen- hagen, Bagger- u. Tiefbau-Arbeiten für den Hafenbau in Bamberg, Fortsetzung der Bagger- u. Brückenbau-Arbeiten bei der Emscher Regulierung, Tiefbauten der Strassburger Hafen- erweiterung, Stollenbauten der Stadt Chemnitz usw. Von bemerkenswerten Eisenbetonbauten ausser den zahlreichen Fabrik- u. Brückenbauten wurden zum Teil vollendet, zum Teil begonnen: Die grosse Querbahnsteighalle des Hauptbahnhofes in Leipzig, das Kunstaus- stellungsgebäude in Stuttgart, der Bauteil A des Deutschen Museums mit FEhrensaal in München, die Ausführung der Fest- u. Ausstellungshalle in Breslau, die Wandelhalle u. das Konversationshaus in Kunstbeton in Bad Kissingen. Von bemerkenswerten Tiefbauarbeiten wurden begonnen: Die viergleisige Neckarbrücke bei Cannstatt mit dem anschliessenden Rosenstein-TFunnel, die Talsperre in Malter, die Moselbrücke in Trier. Mit der Firma F. H. Schmidt, Altona, hat die Ges. ein Baukonsort. gebildet für den Ausbau des Kriegshafens in Puerto Militar b. Bahia Blanca. Die Ausführung erfolgt für Rechnung der argentinischen Regierung nach den gemeinsam aufgestellten Entwürfen. Auch erhielt die Ges. belangreiche Aufträge auf Talsperren, Hafen-, Dock- u. Hellingbauten an der Meeresküste, sowie auf pneumatische Fundierungen. Die Ges. beschäftigt ca. 280 Beamte u. während der Bausaison über 3000 Arbeiter. Das Erträgnis des Geschäftsj. 1911 wurde durch einen Wassereinbruch an der Baustelle im Hafen von Antwerpen ungünstig beeinflusst. Auch waren im Ubriger die Übernahmepreise durch die Konkurrenz stark gedrückt. Die Ges. betreibt 4 Fabriken in Biebrich, Dresden (Cossebaude), Karlsruhe u. Nürnberg ausserdem besitzt die Ges. Areal in Stetzsch b. Dresden, Chemnitz, Nürnberg-Mögeldorf