514 Bau-Banken, Bau-, Terrain- und Immobilien-Gesellschaften etc. 1) Erwerb und Veräusserung von Liegenschaften, Übernahme und Herstellung von Bauten aller Art; 2) Erwerb u. Betrieb von Ziegeleien, Kalköfen, Steinbrüchen u. dergl., sowie selbständige Verarbeitung von Baumaterialien; 3) Beteiligung an solchen Unternehmen, sowie Gewährung von Vorschüssen an die Unternehmer; 4) Gewährung und Vermittelung von Krediten und Darlehen auf Liegenschaften etce. Die Ges. besitzt ein Bauareal in Chemnitz-Gablenz (bei der Erwerbung im Jahre 1873 ca. 49 ha 82 a 4 qm bebauungsfähiges Terrain umfassend, nach Verkäufen Ende 1908 noch 30 ha 94 a 54 qm gross); in Köln be: sitzt die Ges. ausser der Königin Augusta-Halle (55 Wohnhäuser, 33 a 72 qm Grundfläche) weitere 5 Häuser, ferner 6 Villen u. 1 Baustelle am Hafen von Ehrenbreitstein. Verkauft wurden 1902–1908: 3898, 12 025, 10 440, 8578.45, 4741.5, 11 023, 3623, 1910 u. 1911: 7493, 4687 am Terrain in Chemnitz-Gablenz; 1907 u. 1908 inkl. verkaufter 2463 bezw. 666 qm Bauland in Barmen-Wichlinghausen; daselbst 1910 u. 1911 verkauft 54.66, 5382 qm. Da die Ges. seit Jahren keine neuen Geschäfte mehr eingeleitet hat, so beschloss die a. o. G. v. 1./10. 1909 die Liquidation d. Ges., wodurch pro Jahr ungefähr M. 20 000 an Steuern gespart werden. Kapital: M. 2 058 300 in 6861 Aktien à M. 300. Ab 1./6. 1912 erfolgte die Zahlung der I. Liquidationsrate im Betrage von M. 30 = 10 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Der A.-R. erhält seit dem Beginn der Liquidation an Stelle der bisherigen Gewinnanteile (etwa 6000 M. jährlich) in Zukunft eine feste Vergütung v. 5000 M. pro Jahr, während die Vergüt. des Liquidators vom A.-R. festgesetzt wird. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Immobil. 2 172 484, Effekten-Kto 271 844. Hypoth. u. Restkaufgelder 445 706, Debit. 15 281, Kassa 5561. – Passiva: A.-K. 2 058 300, R.-F. 205 830, Spez.-R.-F. 109 293, Delkr.-Kto 18 225, Div.-F. 241 050, Kredit. 6135, Saldo am 1./1. 1911 180 710, do. 31./12. 1911 91 334. Sa. M. 2 910 879. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern 27 076, Versich.-, Prozess-, Prov.-, Gehalts- u. Verw.-Unk. 29 033, Reparat. 10 679, Gewinn 91 334. – Kredit: Mieten 135 162, Zs. 22 961. Sa. M. 158 124. Kurs Ende 1891–1911: 67, 68, 70, 70, 72, 70, 65, 70, 110, 125, 113, 120, 124, 145.50, 153, 149, 140, 140, 142.50, 151, 142 %. Notiert in Köln. 148 Dividenden 1890–1908: M. 2.50, 5, 6, 6.25, 6.25, 6.25, 6.25, 7.50, 10, 18 (1899 = 6 % u. ca. 6½ % p. r. t. auf das vollgez. A.-K.), 20 (6/ %), 16.50 (5½ %), 16.50 (65½ %), 21 7%),21 (7 %), 22.50 (7½ %), 24 (8 %), 24 (8 %), 24 (8 %) per Aktie. Coup.-Verj.: 5 J. (F.) Liquidator: Carl Welcker. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Geh. Justizrat R. Esser, Stellv. Konsul H. von Stein, Landrat a. D. Bank-Dir. Dr. jur. W. Langen, Bankier Carl Th. von Deich- mann, Köln; Dr. jur. Wilh. de Weerth, Elberfeld. *1 Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin u. Köln: A. Schaaffh. Bankver.; Köln: J. H. Stein, Deichmann & Co.; Berlin: Delbrück Schickler & Co. Rheinische Immobilien-Actien-Bank in Cöln. Gegründet: 1881. Über das Vermögen dieser mit der Firma G. Meumann verquickten Ges. wurde am 3./8. 1901 das Konkursverfahren eröffnet. Konkursverwalter: Rechtsanwälte Justizrat Gaul (Elisenstr. 20) u. Dr. Jul. Trimborn in Köln. Näheres über die Ges. u. den Konkurs siehe Jahrg. 1911/12 dieses Buches. Im J. 1911 wurden Vorschläge zur Beendigung des Konkurses gemacht, indem der Gläubigerschaft unter Aufhebung des gerichtlichen Verfahrens als Vergleichssumme 10 % angeboten wurden. Der Zwangsvergleich wurde in der Gläubiger- Vers. v. 18., 19. u. 20./9. 1911 angenommen u. am 26./9. 1911 rechtskräftig bestätigt. Der Konkurs wurde am 6./4. 1912 aufgehoben. Die G.-V. v. 22./6. 1912 sollte über die Fortsetzung der Ges. gemäss § 307 des H.-G.-B. beschliessen. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000, wovon 60 % = M. 600 000 eingezahlt waren. Diese M. 600 000 sind verloren. Mit den restlichen, noch einzuzahlenden 40 % soll weitergearbeitet werden. 8 Dividenden 1890–96: Je 5 %. Gewinn 1897–99: M. 28 481, 29 224, 28 823. * 2 — 0 — Bodengesellschaft Süd, Akt.-Ges. in Königsberg i. Pr. Am Schloss 3. Gegründet: 25./9. 1908; eingetr. 30./9. 1908. Gründer: Felix Heyne als Bevollmächtigter der Frau Oberstleutnant Hulda Rogalla von Bieberstein in Wiesbaden; Fritz Cohn, Lucian Lewandowski, Albert Schlimm, Königsberg i. Pr.; Fabrikbes. Dr. Paul Eschert, Danzig. Der Gesamtbegründungsaufwand zu Lasten der Ges. betrug M. 17 200. Zweck: Erwerb u. Verwertung von Grundstücken, Bebauung von solchen, Herstellung aller Anlagen u. Betrieb von Unternehmungen, welche zur Nutzbarmachung u. Aufschliessung von unbebauten und auch bebauten Terrains dienen, ferner auch Beteiligung an solchen Unternehmungen. Die Ges. erwarb das Grundstück Mühlenhof. Der Fluchtlinien- und Bebauungsplan ist für einen Teil der Grundstücke genehmigt. Terrainverkäufe fanden 1909 bis 1911 noch nicht statt.