574 Plantagen- und Kolonisations-Gesellschaften. sowie Verkauf der Plantagenprodukte u. Betrieb sonst. Handelsgeschäfte aller Art. Im Nov. 1902 wurden zu obengenanten Plantagen noch die Plantagen San Rafael, San Miguel und Sibimbe (diese beiden verpachtet) hinzuerworben und dafür M. 1 000 000 bezahlt. Die Plantagen werden erst seit 1./1. 1903 für Rechnung der Ges. bewirtschaftet. Die Ges. hatte auf ihren Pflanzungen 1 989 000 Kakao- u. 534 000 Kaffeebäume stehen; letztere sollen nach u. nach durch Kakaobäume ersetzt werden. Ernte 1903–1911: 18 026, 18 609, 15 473, 15 820, 14 934, 17 407, 13 691, 18 637, 19 365 Quintales Kakao (für welche 1903–1906 355 560, 384 177, 308 222, 333 130 Sucres u. für 1907–1911 M. 1 029 797, 703 043, 490 026, 605 961, 648 935 gelöst wurden). Eine kleinere Kakaoernte, sowie niedrige Kakaopreise liessen für 1909 einen Gewinn nicht erzielen. Die Plantage Concepcion ist verpachtet. Kapital: 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Anleihe: M. 2 000 000 in 5½ % Schuldverschreib. lt. G.-V. v. 14./ 11. 1902, rückzahlbar zu 105 %, 2000 Stücke (Nr. 1–2000) à M. 1000, auf gemeinsame Ordre Hamburger Bank- firmen L. Behrens & Söhne u. Schröder Gebrüder & Co. als Pfandhalter u. mit der Nord- deutschen Bank in Hamburg als Zahlstellen. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1905 in längstens 23 Jahren durch jährl. Ausl. im Okt. (zuerst 1904) auf 2./1.; ab 1906 verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 3 Monate Frist auf einen Zs.-Termin vorbehalten. Als Sicherheit dient eine auf obengenannten Plantagen auf Namen vorerwähnter Hamburger Bankhäuser an erster Stelle und mit der Priorität vor den noch einzutragenden Hypoth. bestellte Hypoth. in Höhe von M. 2 100 000. Nur eine, jetzt erloschene jährl. Rente von frs. 46 666 auf der Plantage San Juan ging bis 1908 dieser Hypothek voraus. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke nach 10 Jahren. Noch in Umlauf Ende 1911 M. 1 518 000. Kurs in Hamburg Ende 1904–1911: 101.10, 103.50, 103, 101.60, 103.25, 104, 105.25, 104 %. Aufgel. bei den Zahlst. 12./7 1904 zu 100 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./7. u. ½ Schlussnotenstempel; erster Kurs 15./7. 1904: 100.50 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Plantagen 4 021 656, Pflanzervorschuss 53 671, Arb.- Vorschuss 174 957, Beamtenvorschuss 2746, Kakaokonsignations-Kto 267 715, Wechsel 67 808, Bankguth. 120 322, Debit. 81 900. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Prior.-Anleihe 1 518 000, R.-F. 95 441, Rückstell.: Plantagenkto 516 000, Vorschuss-Res. 208 051, Zs. 234, Unk. 1500, Oblig.- Auslos.-Kto 75 600, do. Coup.- Kto 43 752, Talonsteuer-Res. 10 000, Div. 180 000, Tant. 10 879, Kredit. 125 220, Vortrag 6098. Sa. M. 4 790 777. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Plantagenbetrieb 329 666, Administration 18 000, Rückstell. a. Plantag.-Kto 70 000, Prior.-Anleihezs. 87 450, Unk. 17 372, Einkommensteuer 11 797, Talonsteuer-Res. 10 000, Gewinn 206 913. – Kredit: Vortrag 8183, Kakao 648 935, Kaffee 22 583, Gummi 23 450, Pacht 25 510, Kursgewinn 17 366, Zs. 5170. Sa. M. 751 200. Kurs Ende 1908–1911: 129, 132, 119, 109 %. Die Aktien wurden in Hamburg am 22./5. 1908 zum ersten Kurs von 180.50 % eingeführt. Dividenden 1903–1911: 12, 10, 7½, 9, 21, 9, 0, 7, 9 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Das erste Betriebsjahr war 1903. Direktion: Ad. Rob. Boehm. Aufsichtsrat: (3–4) Vors. Rud. Freih. von Schröder, Stellv. E. C. Hamberg, Dr. jur. R. V. Kleinschmidt, Hamburg; Benj. Aninat, Biarritz. Hahlstellen: Hamburg: L. Behrens & Söhne, Schröder Gebrüder & Co., Nordd. Bank. Deutsche Handels- u. Plantagen-Gesellschaft der Südsee- Inseln zu Hamburg, Ferdinandstr. 5 H. Gegründet: 16./3. 1878; eingetr. 23./3. 1878. Zweck: Erwerb u. Betrieb von Faktoreien u. Plantagen, sowie Handel u. Schiffahrt jeder Art, besonders in der Südsee und zwischen dieser u. Hamburg, sowie sonstigen Häfen Europas und den übrigen Erdteilen. Von den (hauptsächl. Palmen-)Pflanzungen auf den deutschen Samoa-Inseln waren Ende 1910 8176 Acres unter Kultur. Haupthandelsartikel der Ges. ist das aus den Kokospalmen gewonnene Kopra. 1901 ist mit der Anlage einer grösseren Kakao- pflanzung auf Samoa begonnen worden; 1910 betrug der Bestand bereits ca. 100 000 Bäume. Ferner besitzt die Ges. Handelsniederlassungen auf Samoa, Tonga u. im Bismarck-Archipel u. unbebaute Ländereien auf Samo. Kapital: M. 2 750 000 in 2750 Aktien (Nr. 1–2750) à M. 1000, wovon die Nr. 1–2500 mit Lit. A bezeichnet. Urspr. M. 5 000 000 in 1000 Aktien à M. 5000, reduziert lt. G.-V. v. 28./1. 1881 auf je M. 2500 als Aktien Lit. B u. 2500 Aktien Lit. A à M. 1000 ausgegeben, herabgesetzt It. G.-V. v. 22./12. 1888 auf M. 2 750 000 durch Reduktion der nom. M. 2 500 000 Aktien Lit. B auf nom. M. 250 000 unter Verzicht der Aktien Lit. A auf die ihnen zustehende priorität. Div. Genussscheine: In der a. o. G.-V. v. 15./10. 1910 ist die Ausgabe von 5500 auf den In- haber lautenden Genussscheinen beschlossen worden. Jeder Inhaber einer Aktie hatte das Recht, zwei Genussscheine zu erheben gegen Erstattung des Stempels von M. 30 für jeden Genussschein. Die Genussscheine nehmen ab 1./1. 1910 an dem Gewinn- Ergebnis teil u. sind mit Gewinnanteilscheinen für 10 Jahre u. einer Anweisung versehen. Bezugsrecht von