576 Plantagen- und Kolonisations-Gesellschaften. Bilanz der Hauptfiliale Matupi am 31. Dez. 1911: Aktiva: Warenlager 431 940, unab- gerechnete u. schwimmende Produkte 220 683, Kassa 3166, Wechsel 22 011, Schiffe u. Boote 70 160, Land 27 000, Gebäude 72 238, Inventar u. Vieh 28 932, Pflanzungen 551 312, Filialen: Kaewieng 112 320, Komuli 81 329, Kieta 137 254, Debit., gedeckte u. vorübergehende Konten 364 186, Debit. 223 646. – Passiva: Hernsheim & Co. A.-G., Hamburg 2 132 234, Tratten 61 346, div. Kredit. 106 424, Delkr.-Kto 46 179. Sa. M. 2 346 184. Gewinn- u. Verlust-Kto der Hauptfiliale Matupi: Debet: Zs. u. Agio 13 388, Handl.-Unk. 109 432, Abschreib. 66 816, Gewinnübertrag auf Hernsheim & Co. A.-G., Hamburg 184 987. – Kredit: Vortrag 14 099, Gewinn der Haupt- u. Nebenfilialen auf Waren, Produkte u. Diverses 360 525. Sa. M. 374 624. Bilanz der Hernsheim & Co. A.-G., Hamburg am 31. Dez. 1911: Aktiva: Hauptfiliale in Matupi lt. Matupi-Bilanz M. 2 132 234. – Passiva: A.-K. 1 800 000, R.-F. 164 335 (Rückl. 17 088), Tant. an Vorst. 11 534, do. an A.-R. 7069, Div. 132 000, Vortrag 17 293. Sa. M. 2 132 234. Dividenden 1909–1911: 8, 11, 11 %. Direktion: Maxim. Fr. Thiel, Hamburg. Prokuristen: A. J. Bolenius, R. Himbeck. Aufsichtsrat: Vors. Eduard Ludw. Hernsheim; Stellv. Bank-Dir. Dr. Friedrich Bendixen, C. Scharf, Hamburg. Zahlstellen: Hamburg: Scharf & Kayser, M. M. Warburg & Co., Norddeutsche Bank; Mannheim: H. L. Hohenemser & Söhne. Jaluit-Gesellschaft in Hamburg, Alsterdamm 12/13. Gegründet: 21./12. 1887. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Die Ges. bezweckt den Betrieb der Hauptagentur auf Jaluit sowie der dazu gehörigen Nebenfaktoreien, den Plantagenbau und den Betrieb von Handel und Schiffahrt mit den Inseln der Südsee; sie ist auch zum Betriebe anderer Handelsgeschäfte berechtigt. Die Ges. kann Zweigniederlassungen, Faktoreien und Agenturen errichten, sowie Beteilg. bei anderen, ähnliche Zwecke verfolgenden Firmen oder Ges. nehmen. Zurzeit besitzt die Ges. ausser der Hauptagentur auf Jaluit (Marshall-Inseln) sowie den Agenturen in Nauru (Marshall-Inseln), Ponape (Karolinen-Inseln) und Butaritari (Gilbert-Inseln) verschiedene Neben- faktoreien. Haupthandelsartikel der Ges. ist Kopra. Die Ausnutzung einer der Ges. erteilten Konzession zur Ausbeut. von Guano- u. Phosphatlagern auf den Marshall-Inseln wurde mit Ge- nehm. der Reg. der Pacific Phosphate Company, Limited, London, übertragen, welche ähnliche Pri- vilegien auf den angrenzenden englischen Gilbert-Inseln besitzt. Gegen diese Übertragungerwarb die Ges. eine dauernde Beteilig. an der Pacific Phosphate Company, welche in einem mit M. 280 000 zu Buch stehenden Aktienbesitz u. in einer nach der Ausbeute sich bemessenden Abgabe besteht. Neue Ordinary Shares à £ 1, eingez. mit 6 sh 8 d wurden den Aktionären der Jaluit-Ges. im Aug. 1910 zu M. 7 pro Share angeboten. Die Ges. unterhält mit ihrem Postdampfer „Germania“ von 1096 t Reg. eine vom Reiche subventionierte Postdampfer- verbindung zwischen Sydney, den genannten Inseln und Hongkong. Infolge Lösung des mit der Kaiserl. Regierung bestandenen Vertrages sah die Ges. sich veranlasst 1905 grössere Abschreib. auf ihren Grundbesitz und Baulichkeiten vorzunehmen, sodass das Abschreib.-Kto von M. 370 000 aufgelöst, aber 1906 u. 1907 wieder mit M. 220 000 bezw. 50 000 dotiert wurde u. jetzt M. 250 000 beträgt. Gemeinsam mit der der Ges. seit Jahren befreundeten Firma David D. O'Keefe in Jap (Westkarolinen) hat die Jaluit-Ges. die West- Karolinen-Ges. m. b. H. mit einem Kap. von M. 400 000 gegründet, von dem sie drei Vierteile übernommen hat. Diese Ges. wird sich mit dem Betriebe von Handel u. Schiffahrt sowie der Anlage von Kokospalmenkulturen im Bezirke der Westkarolinen-Inseln beschäftigen; die Kokospflanzungen werden zum grössten Teil auf Ländereien angelegt, die auf lange Frist von der Reichsregierung gepachtet sind. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000 in 240 Aktien zu M. 5000; die a. o. G.-V. v. 19./10. 1907 beschloss Umwandlung dieser 240 Aktien in 1200 Stück zu M. 1000, des weiteren erhielt jeder Inhaber einer Aktie 2 Genussscheine (siehe dieselben). Die G.-V. v. 10./6. 1912 beschloss, jedem Inhaber einer Aktie u. jedem Inhaber eines Genuss- scheins einen neuen Genussschein gegen Erstattung der Stempelkosten in Höhe von M. 30 per Stück zu verabfolgen. Genussscheine: Die a. o. G.-V. v. 19./10. 1907 beschloss die Ausgabe von 2 Genuss- scheinen zu jeder Aktie, zus. also 2400 Stück. Weitere 3600 Genussscheine lt. G.-V. v. 10./6. 1912 mit Wirkung ab 1./6. 1912 ausgegeben, indem jeder Inhaber einer Aktie oder eines alten Genussscheines einen neuen Genussschein gegen Erstattung der Stempelkosten von M. 30 erhielt. Den Inhabern derselben steht ein Stimmrecht nicht zu. Lt. § 4a der Statuten haben die Genussscheininhaber für den Fall der Ausgabe weiterer Genussscheine das gleiche Bezugsrecht wie die Aktionäre. Aus dem nach Auflösung der Ges. sich etwa ergebenden Überschuss des Gesellschaftsvermögens über die Forderungen der Gläubiger und den Nennbetrag der Aktien erhalten zunächst die Inhaber der Genussscheine bis zu M. 1000 für jeden Genussschein. Das dann etwa noch verbleibende Ver- mögen wird unter die Aktionäre u. Genussschein-Inhaber derartig verteilt, dass auf jeden Genussschein ebensoviel entfällt wie auf jede Aktie. Zur Beschlussfassung über die Auflös. der Ges. bedarf es einer Mehrheit von drei Vierteilen des bei Beschlussfassung vertretenen A.-K. Wegen Anteil am Jahresgewinn siehe unter Gewinn-Verteilung.