594 Versicherungs-Gesellschaften aller Branchen. Berlin; Moritz Prinz zu Hohenlohe-Schillingsfürst; Günther Graf von Pfeil, Kreisewitz; Franz Prinz von Ratibor, Schloss Rauden (Oberschles.); Clemens Graf von Schönborn- Wiesentheid, München: Oberbergrat a. D. Dr. jur. Paul Wachler, Charlottenburg. Prokuristen: Louis Weber, Paul Deetz. Zahlstelle: Gesellschaftskasse. „Germania'' Transport-Versicherungs-Akt.-Ges. in Berlin, W. 8, Französische Strasse 7. (Seit 11./1. 1908 in Liquidation, seit 19./5. 1908 in Konkurs.) Gegründet: 5./1. bezw. 16./1. 1904; eingetr. 20./1. 1904. Gründer s. Jahrg. 1906/07. Die Ges. geriet infolge Unregelmässigkeiten bezw. Prämien-Unterbietungen ihres inzwischen ent- lassenen Direktors L. Schurgast in Schwierigkeiten, auch scheiterte die am 18./11. 1907 beschlossene Kap.-Erhöhung (s. unten), sodass die a. o. G.-V. v. 11./1. 1908 die Liquidation der Ges. beschloss. Ebenso wurde beschlossen, die etwa noch erforderlichen Zuzahlungen auf die Aktien einziehen zu lassen. Am 19./5. 1908 erfolgte dann die Konkurseröffnung. Konkursyerwalter: Kaufmann Brinckmeyer, Berlin, Claudiusstr. 3. Nach Mitteilungen in der Gläubiger-Vers. v. 18./6. 1908 betragen die vorrechtslosen Forder. ca. M. 2 300 000, denen, da eine Masse nicht vorhanden ist, eine Div. nicht in Aussicht gestellt werden kann. Das Verfahren wurde am 1./7. 1908 wegen Mangels an Masse eingestellt, dann aber am 19./11. 1908 wieder eröffnet, nachdem von den Gläubigern ein Kostenvorschuss von M. 60 000 gestellt worden war. Gegen die Gründer u. Aufsichtsräte wurden seitens des Konkursverwalters eine Regressklage angängig gemacht, doch dieselbe im April 1909 vom Landgericht I zu Berlin zurückgewiesen. Infolgedessen fand Ende Mai 1909 eine Gläubigerversammlung vor dem Amtsgericht Berlin-Mitte statt zwecks Kundgabe des Antrags des Verwalters Brinckmeyer auf Einstellung des Verfahrens mangels einer die Kosten deckenden Masse. Nach längerer Verhandlung beschloss das Amtsgericht die Einstellung des Verfahrens. Gegen diesen Einstellungs-Beschluss ist abermals Beschwerde eingelegt und wurde den Interessenten aufgegeben, weitere M. 16 000 bis zum 17./6. 1909 zu zahlen. Diese Einzahlung erfolgte, sodass das Konkursverfahren lt. Gerichtsbeschluss v. 21./7. 1909 fortgesetzt wurde. Gegen oben erwähntes landgerichtl. Urteil wurde Berufung beim Kammergericht eingelegt, welches die Sache zur anderweitigen Verhandlung und Entscheidung an das Gericht erster Instanz zurückwies. Die Prozesse befinden sich 1912 noch in der Beweisaufnahme. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Nam.-Aktien à M 1000, eingezahlt mit 25 %; ausserdem wurden 2½ % für Kosten eingezahlt. Die a. o. G.-V. v. 18./11. 1907 beschloss Erhöhung um M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000, einzuzahlen mit 25 % = M. 250 nebst M. 50 Agio, doch kam dieser Beschluss nicht zur Ausführung. Dividenden 1904–1907: 8, 8, 8, 0 %. Liquidatoren: Friedr. E. Weyde, Herm. Girtanner. Aufsichtsrat: Vors. Ludwig Bahrendt, Hamburg; Stellv. Carl Itzenplitz, Mülheim a. Ruhr; Rechtsanwalt Dr. J. Rosenfeld, Mannheim; Dir. H. Broussin, Altona; Bücherrevisor G. Hase, Charlottenburg. Internationaler Lloyd, Versicherungs-Aktien-Gesellschaft in Berlin, N. Oranienburger Strasse 16. Gegründet: 1890; eingetr. 20./5. 1891. Konz. v. 24./4. 1891. Zweck: See-, Fluss- und Land- Transportversicherungen. Kapital: M. 3 000 000 in 1000 Nam.-Aktien (Nr. 1–1000) à M. 3000 mit 25 % = M. 750, zus. M. 750 000 Einzahlung. Zur Beseitigung der Unterbilanz aus 1898 leisteten sämtliche Aktionäre eine freiwillige Nachzahlung von je M. 150. UÜbertragung der Aktien ist von der Genehmigung des Vorst. abhängig und kann ohne Angabe von Gründen verweigert werden. Umschreibungsgebühr M. 3. Stirbt ein Aktionär, so haben die Erben binnen 6 Monaten einen neuen, der Dir. genehmen Erwerber der Aktien zu bezeichnen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 10 % zum Kapital-R.-F., 15 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, Rest Div. bezw. zu besonderen Fonds. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Verbindlichkeiten der Aktionäre für nicht eingez. A.-K. 2 250 000, Hypoth. 1 203 000, Effekten 146 010, Wechsel 510, Zs. 627, Kassa 2738, Saldo der Debit. 695 647. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Kapital-R.-F. 260 000, Beamten-Unterstütz.-F. 62 103, R.-F. für lauf. Risikos u. schweb. Schäden 795 000, Gewinn 181 430. Sa. M. 4 298 533. Gewinn- u. Verlust-Konto: Einnahme: Gewinnvortrag 30 166, Res.-Vortrag für lauf. Risikos 330 000, do. Schäden 450 000, Prämieneinnahme abz. Courtagen u. Rabatte 3 031 839, Policegebühren 832, Zs. 69 574, Aktienübertrag.-Gebühren 69. Sa. M. 3 912 482. – Aus- gabe: Rückversich.-Prämien 1 581 241, bez. Schäden 1 092 584, Provis., Agentur- u. Verwalt.- Kosten 251 511, Steuern u. öffentl. Abgaben 9214, Res.-Übertrag für laufende Risikos 345 000, do. für schweb. Schäden 450 000, Abschreib. auf Effekten 1500, Gewinn 181 430 (davon 2. Kap.-R.-F. 40 000, Tant. 23 732, Div. 75 000, Beamten-Unterstütz.-F. 10 000, Vortrag 32 697). Dividenden: 1891–1904: 0, 6, 4, 0, 0, 0, 0, 0, 4, 4, 4, 4, 4, 4%; 1905–1911: M. 45, 50, 60, 60, 75, 75, 75. Coup.-Verj.: 4 J. (K.)