Dampfschiffahrts-Gesellschaften, Rhedereien etc. 693 verdient werden konnten, ausserdem wurden M. 2 216 140 auf Beteil. abgeschrieben. Im Geschäftsjahr 1910 hat die bereits im Laufe des J. 1909 eingetretene Besser. in der allgem. wirtschaftl. Lage des Weltmarktes weitere Fortschritte gemacht. Entsprechend der ruhigen Weiterentwicklung, deren sich der Lloyd infolge der Zunahme des Verkehrs auf seinen hauptsächlichsten Linien während des J. 1910 zu erfreuen hatte, sind die Einnahmen erheb- lich gestiegen. Wenn trotzdem nach reichlichen Abschreib. nur eine Div. von 3 % zur Ver- teilung kam, so geschah dies in Rücksicht auf notwendige weitere innere Konsolidierung der Ges. Das Ergebnis des J. 1911 bedeutet für das Unternehmen einen erfreulichen weiteren Fortschritt der inneren Erstarkung. Eine beträchtliche Besserung des nordamerikanischen Frachtverkehrs und des Südamerika- und Australgeschäfts, sowie Mehrerträgnisse der Be- teiligungen und allmählicher Fortfall der Schuldenzinsen, –— das sind trotz eines nicht unerheblichen Ausfalls im Personenverkehr mit Nordamerika die Momente, die das Ergebnis des J. 1911 zu einem für den Nordd. Lloyd günstigen gestaltet haben. Ungleiche Ergebnisse der Ernten in den einzelnen Erdteilen, ferner die immer weiter ausgreifende Aufschliessung neuer Landgebiete und schnell fortschreitende Aufnahmefähigkeit in den Hauptproduktions- ländern der Erde hatten einen ausserordentlich starken Güterverkehr zur Folge, der grosse Ansprüche an die vorhandene Tonnage stellte und auf fast allen Märkten zu einem kräftigen Anzilehen der Raten führte. Die Frachtdampferflotte d. Lloyd fand daher volle und lohnende Beschäftigung, und auf verschiedenen Linien mussten in grösserem Umfange Charterdampfer zur Bewältigung des Verkehrs herangezogen werden. Wenn die Ges. trotz dieses besseren Ergebnisses, Bruttogewinn M. 41 543 713 u. Reingewinn M. 7 914 351 (i. V. M. 4 375 530), eine nur um 2 % erhöhte Div. ausgeschüttet und gegen 2¾ Mill. zu Extraabschreib. und -Rück- lagen zu verwenden, so hält sie dies im Interesse der weiteren inneren Erstarkung des Unternehmens für gerechtfertigt. Denn wenn auch im J. 1911 der noch aus 1910 über- nommene nicht unerhebliche Rest an Werft- und Bankschulden aus den erzielten Über- schüssen gänzlich zur Tilgung gelangt ist, so erheischen doch die der Ges. bevorstehenden grossen Aufgaben der kommenden Jahre eine rechtzeitige und genügende finanzielle Rüstung. Die Betriebsergebnisse der ersten 5 Monate des Jahres 1912 übersteigen erheblich diejenigen des gleichen Zeitaums des Vorjahres. Kapital: M. 125 000 000 in 125 000 Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. in 28 643 Aktien zu 100 früheren Bremer Goldthalern (= M. 332.15); 1860: 10 665 Stück zu 28–30 % zurückgekauft; blieben 17 978 Aktien; dazu 1866 weitere 2022 Aktien begeben zu ca. 130 % und Dez. 1867: 5000, sowie Dez. 1868 noch 5000 Stück zu pari; macht 30 000 Aktien; dazu 1869: 10 000 Stück und 1873: 20 000 Stück Lit. A zu pari angeboten, von denen jedoch nur 19 659 genommen, die übrigen erst 1880 be- geben wurden; macht 60 000 Stück. Unterm 8. Aug. 1885 wurden dann die Aktionäre aufgefordert, 10 000 neue Aktien, je zu M. 1000 mit Div.-Recht für 1886 ff. zu beziehen, sodass sie gegen zwei alte Aktien zu 100 Thlr. Gold und Zuzahlung von M. 342.70 eine neue Aktie über M. 1000 erhielten. Sodann wurde gegen je drei alte Aktien nebst M. 10.50 bar eine neue Aktie zu M. 1000 ausgehändigt. A.-K. somit M. 30 000 000. Weiter erhöht lt. G.-V. vom 13./4. 1889 um M. 10 000 000 in 10 000 Aktien à M. 1000, begeben zu 150 %; ferner Erhöhung lt. G.-V. vom 25./4. 1898 um M. 20 000 000 in 20 000 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1. Jan. 1898, hiervon angeboten M. 10 000 000 den Aktionären 16.–27./6. 1898 zu 106 % und lt. G.-V.-B. vom 29./5. 1899 um M. 20 000 000 in 20 000 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./1. 1899; hiervon M. 10 000 000 den Aktionären 61 v. 3.–21./7. 1899 angeboten zu 110 %. ILt. G.-V.-B. v. 27.)3. 1901 u. 19//4. 1992 e höht zur Verstärkung der Betriebsmittel bezw. zur Erbauung weiterer Dampfer um M. 20 000 000 in 20 000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1902, übernommen von einem Konsortium, angeboten den Aktionären 4: 1 v. 5.–21./5. 1902 zu 104.50 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1902 bis zum Zahltage. Nochmalige Erhöhung zur Vermehrung des Schiffsmaterials um M. 25 000 000 (auf M. 125 000 000) in 25 000 Aktien übernommen von einem Konsort. zu 112.50 %, angeboten den alten Aktionären 4: 1 vom 11.–25. 10. 1906 zu 116 %, eingezahlt 41 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. von M. 250 ab 1./10. 1906 bis zum Tage der Zahlung, 25 % am 15./1. 1907 u. 50 % am 15./2. 1907, beidemal zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1907. Die neuen Aktien nahmen in Höhe von 25 % des Nenn- wertes für ein Vierteljahr an der Div. pro 1906 teil, sind aber seit 1./1. 1907 voll div.-ber. Anleihen: Für dieselben haftet der Lloyd mit seinem ganzen Vermögen, sie sind sämtl. gleichberechtigt, jedoch nicht hypothekarisch eingetragen u. haben im Falle der Liquid. kein Vorrecht vor den anderen Schulden. Die Stücke lauten auf den Inhaber. Es sind aus- gegeben: M. 15 000 000 in 4 % Anleihe von 1883; 75 Serien à M. 200 000 (bin Umlauf Ende 1911 M. 4 600 000), Stücke à M. 200, 300, 500, 1000 u. 3000. Zs. 1./4. u. 1./10. Verl. in der G.-V. auf 1. Okt. Tilg. ab 1886 mit mindestens jährl. 2 Serien. Zahlst.: Bremen: Gesellschafts- kasse; Berlin: Deutsche Bank, S. Bleichröder; Dresden: Allg. Deutsche Credit-Anstalt; Elberfeld, Düsseldorf, Aachen, M.-Gladbach: Berg. Märk. Bank. Kurs Ende 1890–1911: In Berlin: 100.75, 99.75, 99.50. 100.10, 100.60, –. 101.25, 101.12½, 101, –, 99, 99.40, 99, 101, 100.90, 101, 99.75, 95.50, 94.50, 96.25, 97.20, 97.20 %. – In Bremen: 1018, 99 , 99.50, 100½, 100 %, =, 101.25, 101¼, 100¾, 99 ¾, 99, 99%, 99.50, 101, 101.50, 101.25, 100, 96, 94, 96.75, 97, 96¾8 %. – Auch notiert in Hamburg.