――――― Dampfschiffahrts-Gesellschaften, Rhedereien etc. 71 Dividenden 1885–1911: 13½, 11½, 5, 8½, 12, 8, 8½, 2½, 7, 4, 8, 11, 7½, 9, 11, 15, 12, 9 10, e ....... ... Direktion: Oscar Overweg, Dr. Rud. Brach, Cesar Wehrhahn. Aufsichtsrat: (6–8) Vors. Gen.-Dir. Alb. Ballin, Stellv. F. Matthaei, Carl Vorwerk, J. C. Ertel, Rob. Kirsten, Geh. Komm.-Rat Wm. Volckens, Guido Wolff. Zahlstelle: Hamburg: Nordd. Bank. Deutsche Levante-Linie in Hamburg, Dovenfleth 20. Gegründet: 6./9. 1889. Zweck: Erwerb und Betrieb von Dampfschiffen und Betrieb aller diesem Zwecke dien- lichen Geschäfte, namentlich Herstellung und Unterhaltung einer regelmässigen Dampfer- verbindung zwischen Hamburg, Bremen resp. Antwerpen u. sämtl. Haupthäfen des östlichen Mittelmeeres von Malta ab, des Schwarzen und Asowschen Meeres, sowie der Donau. Die Schiffe der Ges. verkehren jetzt von Hamburg, Bremen, Rotterdam, Antwerpen, Newceastle (Tyne), Swansea, Lissabon nach Algerien, Tunis, Triest, Fiume, Venedig, Ansona, Bari, Malta, Piraeus, Syra, Tripolitanien, Alexandrien, der syrischen Küste, Smyrna, Salonik, Dedeagoatsch, Konstantinopel, Haidar-Pascha, Bulgarien, Rumänien, Südrussland u. den türkischen Haupt- häfen am Schwarzen Meer. Rückkehrend ausser von den genannten Plätzen auch von Tunesien u. Algerien, sowie dem griechischen Korinten-Distrikt nach Antwerpen, Rotterdam u. Hamburg. Die Ges. ist mit der Beförderung der Paketpost zwischen Hamburg u. den deutschen Post- anstalten in der Levante betraut. In Antwerpen wurde Ende 1910 von der Levante-Linie und deren Antwerpener Agentur, der Firma Tonnelier & Schepens, eine Akt.-Ges. unter dem Namen Levante- u. Mittelmeer-Kontor A.-G. vormals Tonnelier & Schepens mit Frs. 400 000 A.-K. gegründet, die dazu bestimmt ist, die Abwicklung des Agenturgeschäfts der Levante- Linie über Antwerpen zu besorgen. Ferner hat die Ges. in Alexandrien u. Rotterdam selbständige Agenturniederlassungen errichtet. 1910 Ankauf der Bremer Dampferlinie Atlas G. m. b. H. Ende 1910 Erwerb der Adriatischen Linie der Firma A. C. de Freitas & Co. in Hamburg mit 7 Dampfern, sowie im J. 1910 Ankauf von 4 Dampfern der Horn-Linie, die den Verkehr mit Häfen des Adriat. Meeres unterhielten; hierzu traten 5 Neubauten des J. 1911, so dass die Flotte jetzt aus 54 Dampfern mit zus. 229 170 Tons besteht, wovon sich 2 Dampfer im Bau befinden. Kapital: M. 12 000 000 in 12 000 gleichber. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000, erhöht 1892 auf M. 1650000, herabgesetzt 1895 auf M. 1 100 000, indem von je 3 Aktien 1 vernichtet wurde; dann Erhöhung lt. G.-V. v. 18./6. 1898 um M. 1 100 000 in 1100 ab 1./10. 1898 div.-ber. Aktien, angeboten den Aktionären zu 102 %, lt. G.-V. vom 14./3. 1899 um M. 1 800 000 in 1800 Aktien, angeboten M. 1 650 000 den Aktionären zu 108 %, u. zwecks Erweiterung des Schiffsparkes lt. G.-V. v. 26./2. 1901 um M. 2 000 000 (auf M. 6 000 000) in 2000 Aktien, über- nommen von einem Konsort. zu pari, angeboten den Aktionären 2: 1 vom 12.—26./3. 1901 zu 105 %. Durch die G.-V. v. 20./4. 1909 wurde zur Beseitig. der aus der Bilanz per 31./12. 1907 sich ergebenden Unterbilanz (M. 2 836 685) eine Zuzahl. von 30 % auf jede Aktie u. ihre Umwandl. in Vorz.-Aktien, sowie die Ausgabe weiterer M. 3 000 000 Vorz.-Aktien beschlossen. Dies ist in der Bilanz per 31./12. 1909 geschehen. Den St.-Aktionären, welche von dem ersten Zuzahl.-Beschluss keinen Gebrauch gemacht hatten, eröffnete der Beschluss der G.-V. v. 27./6. 1910 nochmals die Möglichkeit der Zuzahl. unter den ursprünglichen Bedingungen. Die nachträglich eingegangenen Zuzahl. wurden auf Gewinn- u. Verlust-Kto der entsprechenden Jahre verbucht. Die Zuzahl. von 30 % ist auf M. 5 750 000 Aktien geleistet, so dass das M. 9 000 000 betragende A.-K. in M. 8 750 000 Vorz.-Aktien u. M. 250 000 St.-Aktien zerfiel. Laut G.-V. v. 3./4. 1912 wurden dann diese restl. 250 St.-Aktien in Vorz.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1911 umgewandelt, indem auf 229 Stück 30 % nach- gezahlt wurden; betreffs der weiteren 21 Stück verzichtete die Ges. auf die Nachzahl. Die gleiche G.-V. v. 3./4. 1912 hob dann die Vorz.-Rechte der Vorz.-Aktien mit Wirkung ab 1./1. 1912 auf. Laut G.-V.-B. v. 11./6. 1912 erfolgte dann Erhöh. des vereinheitl. A.-K. um M. 3 000 000 (auf M. 12 000 000) in 3000 neuen Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1912, über- nommen von einem Konsort. zu 105 %, anzubieten den alten Aktionären zu höchstens 110 %. An Dividenden ist in den 5 Jahren 1903–1910 nichts verteilt worden. Im J. 1906 wurde der Gewinn von M. 567 252 zu Abschreib. verwandt. Das J. 1907 weist einen Ver- lust von M. 1 833 257 aus: Die Ges. hatte gemeinsam mit dem Nordd. Lloyd im Mittelmeer einen Passagierdienst betrieben, der mit einem Verlust für sie von M. 1 131 352 abgeschlossen hat, ungerechnet die M. 762 213 betragenden Umbaukosten für die zu diesem Passagier- dienst zu stellenden Dampfer; die Ges. hat diese Linie wieder aufgehoben. Auch hatte sich die Ges. mit geliehenem Kapital an der Compagnie Nationale Belge de Transports Maritimes in Antwerpen beteiligt; die dafür in Anspruch genommenen Kredite legten der Ges. grosse Opfer auf, während das belgische Unternehmen verlustbringend arbeitete; auf diese Beteilig. wurden ult. 1907 M. 555 712 abgeschrieben; sie ist ebenfalls abgestossen. Die 1908 u. 1909 erzielten Gewinne von M. 612 813 bezw. M. 743 603 sind zu Abschreib. ver- wandt. Im J. 1910 wurde ein Betriebsgewinn von M. 1 798 900 erreicht, doch hat man von der Verteil. einer Div. Abstand genommen, um besond. Rückstell. zu machen u. die Reserven zu verstärken. Näheres über die Sanierungen siehe auch in Jahrg. 1907/08–1911/12 dieses Jahrbuches. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1912/1913. I. 46