Dampfschiffahrts-Gesellschaften, Rhedereien etc. 753 Rheinschiffahrt Act.-Ges. vorm. Fendel in Mannheim, Zweigniederlassung in Duisburg-Ruhrort. Gegründet: 19./9. 1899; eingetr. 3./11. 1899. Jos. Konrad, Friedr. und Joh. Bapt. Fendel brachten ihr Geschäft mit 6 Schleppdampfern, 21 Schleppschiffen und einer schwimmenden Werkstatt für M. 1 750 000 in die A.-G. ein. Die G.-V. v. 15./3. 1900 ge- nehmigte die Übernahme der Strassb. Rheinschifffahrts-Ges. m. b. H. in Strassburg i. E. samt allen Fahrzeugen und Geräten. Bis 1906 wurde durch Neubau u. Ankauf der, Schiffs- und Bootepark erhöht auf: 13 Rad- u. Schraubendampfer u. 51 Schleppkähne mit 78725 t Lade- fähigkeit (worunter 4 Schwimmkranen). 1907 kamen 15 Kähne zum Anschaffungswerte von M. 918 998 hinzu. Ferner übernahm die Ges. das Getreide-Lagerhaus der Pfälzischen Bank käuflich (300 000 Sack Fassungsvermögen), das Lagerhaus der Bad. Bahn (200 000 Sack) und errichtete einen weiteren Silo (100 000 Sack); sodann hat sie in Ludwigshafen u. Strassburg Lagerhäuser und Werftanlagen (150 000 bezw. 200 000 Sack). Neben dem Lagerhaus sind eine Werfthalle und Reparatur- Werkstatt errichtet. Die Ges. ist an der Maatschappy Sleepboot Gebrs. Fendel 6 in Rotterdam beteiligt. 1907 wurde mit der Neuen Karlsruher Schiffahrts-Akt.-Ges. eine Interessen-Gemeinschaft abgeschlossen, wodurch deren neuen 4 Güterschraubenboote à 1300 t Ladefähigkeit und 1 Radschlepp- dampfer in den Dienst der Fendel-Ges. zu stehen kamen. 1907/08 Anschaffung von 7 Kähnen u. 1 Dampfer für zus. M. 378 000, auch Bau einer Werftanlage in D.-Ruhrort mit M. 223 144 Kostenaufwand. 1908/09 Anschaffung von 4 Booten u. 3 eisernen Kähnen, wodurch das Schiffspark-Kto einen Zugang von M. 466 402 erfuhr. Vermehrung 1909/10 u. 1910/11 um M. 115 352 bezw. 84 846. 1909/10 Erwerb eines Geländes von 20 000 qm in Rheinau nebst Anlagen zum Umschlag u. Lagerung von Gütern, mit M. 246 820 zu Buch stehend. Seit Anfang 1912 besteht eine Interessengemeinschaft zwischen der Ges. u. der Badischen Akt.-Ges. für Rheinschiffahrt u. Seetransport in Mannheim, sowie der Firma Fügen in Ludwigshafen. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 15./3. 1900 zwecks Übernahme der Strassburger Rheinschifff.-Ges. m. b. H. in Strassb. i. E. (S. 0.) u. Erweiterung des Schiffparkes um M. 1 000 000 in 1000 Aktien, wovon M. 500 000, div.-ber. ab 1./1. 1900, zu 110 %, u. M. 500 000 zu 120 % begeben; die Einzahlung dieser letzteren M. 500 000 erfolgte zum 1./10. 1901. Anleihe: M. 1 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1909, rückzahlbar zu 102 % Aufgenommen zur Abstossung von Bankkredit bei der Pfälz. Bank in Ludwigshafen, der Allg. Elsässischen Bankges. in Strassburg, der Banque de Mulhouse, dem Bankhaus C. G. Trinkaus in Düsseldorf u. dem Bankhaus Veit L. Homburger in Karlsruhe. Zs. 1./10. u. 1./4. Tilg. ab 1914. Bis Ende Sept. 1911 M. 1 286 500 begeben. Die Zulassung der Anleihe zur Notiz an der Frankfurter Börse erfolgte 1910. Kurs Ende 1910–1911: 99.60, 98.50 %. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt aus 1905), 4 % Div., vom verbleib. Betrage vertragsm. Tant. an Vorst., 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem ein Fixum von M. 1000 Pro Mitgl.), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1911: Aktiva: Kassa, Reichsbank u. Postscheckamt 65 135, Wechsel u. Einfuhrscheine 99 377, Debit. 2 706 742, Material. u. Reserveteile 99 251, Schiffspark 3 817 002, Lagerhaus u. Siloanlage 630 000, Werfthalle u. Bureau 146 000, Werkstatt u. Magazin 40 500, Mobil. u. Utensil. 5, Nothalle u. Shedbau 17 000, Wohnhaus 26 000, Consortial-Kto 5501, Effekten 146 570, Werftanlage Ruhrort 144 000, Rheinau-Neuanlage 259 039. – Passiva: A.-K. 3 000 000, R.-F. 300 000, Oblig. 1 286 500, do. Zs.-Kto 360, unerhob. Div. 60, Kredit. 2 291 130, Versich.-F. 900 000, Unterst.-F. 50 000 (Rückl. 479), Ern.-F. 32 900, Kaut. 8135, Zollvorausberechnungen 3679, Div. 180 000, Tant. u. Grat. 40 809, Vortrag 108 550. Sa. M. 8 202 125. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 41 717, Gen.-Unk. 444 614, Oblig.-Zs. 57 300, Abschreib. 245 293, Disagio u. Oblig.-Unk. 15 000, Gewinn 329 839. – Kredit: Vortrag 127 692, Betriebsüberschuss 1 006 071. Sa. M. 1 133 764. Dividenden 1899/1900–1910/11: 6, 6, 4, 4, 5, 6, 6, 6, 6, 4, 6, 6 %. Coup.-V.: 5 J. nach dem 1./10. des Jahres, in dem die Div. fällig geworden. Direktion: G. Jaeger, Heinr. Pieper, Friedr. Fendel jun., Willy Menzinger. Aufsichtsrat: (Mind. 5) Vors. Geh. Komm.-Rat Konsul Dr. R. Brosien, Stellv. Reg.-Rat Bank-Dir. Ludw. Janzer, Anth. G. Kröller, Haag; Ludw. Zimmern, Mannheim; Geh. Komm.- Rat Charles Eissen, Dir. Achille Baumann, Strassburg i. E.; Dir. Franz Bueschler, Mannheim; Komm.-Rat Carl Eswein, Ludwigshafen; Heinr. Hildebrandt, Ferd. Hirsch, Mannheim; Wilh. Stiegeler, Konstanz; Komm.-Rat Rob. Sinner, Karlsruhe. Prokuristen: P. Rosehr, A. Köllisch, A. Krauss. Zahlstellen: Mannheim: Ges.-Kasse, Rhein. Creditbank; Ludwigshafen: Pfälz. Bank u. deren Fil.; Rotterdam: W. H. Müller & Co. Mindener Schleppschifffahrt-Gesellschaft in Minden i. Westf. Gegründet: 1893. Zweck: Betrieb der Schleppschiffahrt auf der Weser und Spedition sowie Betrieb solcher eschäfte u. Unternehmungen, welche zur Erreichung genannten Zweckes dienen. 1900 unkauf der aus 2 Dampfern u. 12 Frachtschiffen bestehenden Oberweserflotte der Firma Handbueh der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1912/1913. I. 48