Lagerhaus-, Speditions- und Omnibus-Gesellschaften etc. 769 auf die beiden Aktienarten verteilt Von dem aus der Aktienzus. legung resultierenden Buch- gewinn von M. 850 000 wurden M. 788 846 zu Abschreib. auf Debit. verwendet. Die G.-V. v. 29./5. 1908 verweigerte die Entlastung an Siegm. Friedberg, Fritz Bohn u. Theod. Lederer bezw. dessen Erben. Über verschied. Forder. an die Ges. schwebten Prozesse, die meisten wurden durch Vergleich erledigt, wofür die Gesamtaufwendungen 1909 M. 20 501 betrugen, wodurch eine Unterbilanz von M. 20 359 entstand, die sich 1910 auf M. 42 659 erhöhte. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 2 St. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Kassa 3703, Debit. 31 360, Waren 18 624, Masch. u. Werkzeuge 350, Inventar 8496, Gebäude 102 212, Dubiose 1, Verlust 34 616. – Passiva: A.-K. 150 000, Kredit. 49 364. Sa. M. 199 364. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 42 659, Abschreib. 2064, Reparat. 1804, Zs. 2044, Steuern 262, Dubiose 627, Unk. 94 634, Ladestation 403. – Kredit: Warenlager- verkauf 63 741, Garage 39 869, Werkstatt 4686, Wagenwasch- u. Putzkto 1586, Verlust 34 616. Sa. M. 144 500. Dividenden: 1906: 12 % p. r. t.; 1907––1911: 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Paul Neumann. Aufsichtsrat: Pastor Reinhard Hanff, Wildau b. Drahnsdorffl; Rentier Friedr. Bühring, Blankenburg a. H.; General-Major a. D. Heinr, von Warendorff, Charlottenburg; Rentier Max Hahn, Nauen. Zahlstelle: Berlin: Eigene Kasse. Berliner Packetfahrt-Akt.-Ges. in Liquid. in Berlin. (Firma erloschen, siehe die früheren Jahrgänge dieses Jahrbuchs.) Der frühere Liquidator der Ges. Herr W. A. Hansen in Berlin, Genthinerstr. 16 II hat die Barbeträge u. Teilschuldverschreib., welche aus der Liquidat.-Masse bisher von den Aktionären noch nicht abgehoben sind, bei der Kgl. Ministerial-, Militär- u. Baukommiss. in Berlin hinter- legt. Die Aktionäre haben sich daher behufs Empfangnahme der Liquidat.-Raten dorthin u. nicht mehr an die bisherigen Zahlst. zu wenden. Im Interesse einer schleunigen Liquidation wurde mit der Bank für Handel u. Ind. in Berlin ein Abkommen getroffen, wonach gegen Verpfändung der Restkaufgeld-Hypoth. von M. 550 000 4½ % Teilschuldverschreib. im gleichen Betrage ausgegeben und an die Aktionäre pro rata ihres Besitzes an Aktien der Ges. als III. Liquid.-Rate verteilt sind. Den Rückzahl. der Hypoth.-Schulden entsprechend wird ein Teil der Oblig. bis zur vollständigen Tilg., die 1913 erfolgt sein wird, zur Verl. kommen. Es gelangten im ganzen 850 Teilschuldverschreib. Lit. B à M. 220 für die Aktien à M. 400 und 330 Lit. A à M. 1100 für die Aktien à M. 2000 zur Ausgabe. Die Teilschuldverschreib. lauten auf den Namen genannter Bank u. sind durch Indossament übertragbar. Zs. M. 24.75 bezw. 4.95 am 15./1. u. 15./7. Zahlstelle: Berlin: Bank für Handel u. Ind. Berliner Spediteur-Verein Act.-Ges. in Berlin, Lausitzerstr. 44. Gegründet: 28./9. 1872 durch Übernahme der Speditionsfirmen Arnheim, Isaac & Co., R. Bergemann & Co., Borchard & Sachs, Herm. Cohn & Co., Rosenberg & Loewe, Moreau Vallette. Zweck: Betrieb von Speditions-, Lager- u. Transportgeschäften jeder Art sowie aller damit in Zus. hang stehenden Geschäfte 1889 Ankauf der Grundstücke Blücherplatz 1 u. 2 u. Belle-Alliancestr. 107 für M. 2 600 000, die 1909 wieder verkauft wurden (s. unten). Im Interesse des Zweiggeschäfts in Steglitz 1906 Erwerb eines Grundstücks daselbst (ca. 80 qR.) für ca. M. 76 000. Vorhanden Ende 1911: 146 Pferde. Beschäftigt werden im Speditionsbetrieb ca. 100 Bureau- u. Betriebsbeamte sowie 270 Bodenarb. u. Rollkutscher. Für das Rollfuhrunternehmen des Berliner Potsdamer-, Görlitzer- u. Ostbahnhofs ist 1906 eine Bahnamtliche Rollfuhr-Ges. m. b. H. mit M. 300 000 Kapital gegründet, an der der Spediteur-Verein entsprechend dem bisherigen Umfange des bezügl. Be- triebes beteiligt ist. Die Grundstücke der Ges. Blücherplatz 1/2 u. Belle-Alliancestr. 107 wurden 1909 an die Dresdner Bank für M. 4 350 000 verkauft, wofür bereits im Nov. 1908 eine Anzahl. von M. 400 000 erfolgte; diese 1908 verrechnet. Der sich aus dem Verkauf ergebende Restgewinn (M. 582 809) kam dem J. 1909 zugute. Die Grundstücke blieben zum Teil bis 1./4. 1910 in Benutzung der Ges. Der Betrieb (Versand u. Lagergeschäft) u. die Verwaltung wurden nach dem per 1./7. 1909 für M. 500 000 (bei M. 375 000 Hypoth.) erworbenen Grund- stück Lausitzerstr. 44 (244 qR. gross) verlegt. Für den übrigen Teil des Betriebes, dem Abrollgeschäft, wurden mietsweise Räume u. Lagerplätze übernommen. Die bei dem Ge- schäftsbetrieb nicht benötigten Mittel (M. 1 000 000), durch den Grundstücksverkauf frei- gewordenes A.-K., wurden Anfang 1911 in 4 % Reichsanleihe angelegt u. in das Reichs- schuldbuch eingetragen. Auf Eisenbahnterrain am Ringbahnhof Tempelhof wurde 1911/12 ein Güterschuppen von ca. 1200 qm Bodenfläche mit M. 58 161 Kostenaufwand errichtet; derselbe ist mit einer Krananlage von 15 000 kg Tragkraft ausgestattet. Kapital: M. 1 558 200 in 797 St.-Aktien à M. 600 und 900 Vorz.-Aktien à M. 1200, die vor den St.-Aktien 5 % Div. bekommen. Das St.-A.-K. betrug ursprünglich M. 693 000. In den Jahren 1876–82 wurden M. 214 800 zurückgekauft; lt. G.-V.-B. vom 31. Mai 1890 wurden nach Rückkauf einer weiteren Aktie die verbliebenen 2391 Aktien in 797 6321) Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1912/1913, 1. 49