Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 801 Qualitätsstahl; zu diesen Erzeugnissen gehört auch der grosse Konsumartikel Magnete. Die Gussstahlfabrik Ratibor (O.-Schles.) ist nach dem Vorbilde des Kapfenberger Werkes gebaut und erzeugt hauptsächlich Werkzeuggussstahl u. Gewehrläufe; letztere für die staatlichen u. privaten Waffenfabriken. Das Werk besteht aus der Gussstahlhütte, dem Hammerwerk mit einer grossen Anzahl Dampfhämmer, einer Glüherei, einer Tiegelfabrik, einer mechan. Werkstätte u. entsprechender Dampfkraftanlage. Für die Erzeugung von Gewehrläufen besteht in Ratibor gleichwie im Kapfenberger Werke eine gesonderte Abteilung. Der gesamte Grundbesitz der Ges., dessen Wert Ende 1911 mit M. 803 432 zu Buche stand, weist ein Flächenmass von 201 ha 03 a 56 qm aus. Zugänge auf Anlagekti 1906–1911: M. 1 095 230, 1 646 507, 997 852, 676 074, 1 214 002, 509 957; Abschreib. 1899–1911: M. 8 850 000. Die Ges. ist mit K 900 000 Aktienbesitz beteiligt bei der St. Egydyer Eisen- u. Stahl-Ind.-Ges. (Div. 1906–1911: 5 6, 6, 5, 5, 6 %), sowie seit 1906 mit Lire 750 000 Aktienbesitz bei der Societa Metallurgica Bresciana in Brescia, welche die Fabrikation von Kriegsmaterial betreibt (Div. 1907–1911: 0, 5, 4, 5, 5 %). Im J. 1911 auch 20 % des A.-K. zurückgegzahlt. Kapital: M. 15 625 000 in 15 625 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 12 500 000; erhöht zur Ab- tragung von Verbindlichkeiten u. zur Stärkung der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 4./5. 1910 um M. 3 125 000 in 3125 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1910. Unter Ausschluss des gesetzl. Bezugs- rechtes der Aktionäre hat die Begebung der neuen Aktien u. zwar zum Kurse von 200 % unter Mitwirkung eines Konsort. stattgefunden; hiervon wurden M. 1 038 000 den alten Aktionären 4: 1 v. 17.–31./5. 1910 zu 200 % angeboten. Das Bezugsrecht von nom. M. 8 348 000 weiteren alten Aktien ist dadurch abgegolten, dass deren Inhaber die auf sie ent- fallenden nom. M. 2 087 000 neuen Aktien bezogen haben. Agio abzügl. Kosten mit ca. M. 2 804 541 in R.-F. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., event. Sonderrückl., dann 4 % Div., vom Übrigen 5 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Grundbesitz 803 432, Werksanlagen samt Einricht., Erzberganteil u. Wohngebäude 5 975 738, Utensil. 1, Material. 2 322 615, halbf. u. fert. Produkte 5 490 185, Bankguth. 3 034 226, Debit. 6 699 728, Wechsel 394 157, Effekten 1 476 802, Kassa 229 750. – Passiva: A.-K. 15 625.000, R.-F. 3 800 000, Spez.-R.-F. 1 250 000, Disp.-F. f. Beamtenfürsorge 489 401 (Rückl. 50 000), Friedrich Böhler-F. 90 827, Rückstell. f. Talonsteuer 40 625, Kredit. 3 107 129, Div. 1 875 000, Tant. an A.-R. 67 002, Vortrag 81 653. Sa. M. 26 426 638. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 600 000, Ausfälle a. Debit. 24 945, Steuern u. Abgaben f. Arb.-Versich. 481 252, Rückstell. f. Talonsteuer 15 625, Gewinn 2 073 655. – Kredit: Vortrag 58 614, Zs. 110 782, Waren-Gewinn 3 026 080. Sa. M. 3 195 478. Kurs Ende 7903–1911: 150, 239.90, 268.25, 290.80, 222.25, 226, 246.25, 218.50, 221.25 %. Zugel. sämtl. M. 12500 000, davon zur Zeichn. aufgel. M. 2 700 000 17./12. 1903 zu 145 % plus 4 % Stek.-Zs. ab 1./1. 1903. Erster Kurs 22./12. 1903: 150 %. Aktien Nr. 12 501–15 625 sind seit Juli 1910 lieferbar. Notiert in Berlin. Dividenden 1899–1911: 10, 10, 8, 7, 9, 10, 16, 16, 16, 13, 12, 12, 12 %. Div.-Zahl. spät. 1./7. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Vorstand: Gen.-Dir. Eug. Friedländer, Wien. Prokuristen: Dr. Adolf Böhm, Ing. Franz Heissig, Jos. Herm. Proft, Aug. Kreitner, Jos. Schetz, Wien; Louis Moldenhauer, Berlin. Aufsichtsrat: (3–12) Vors. Friedr. Böhler, Stellv. Fabrikbes. Hugo von Noot, Wien; Geh. Ober-Reg.-Rat J. Hoeter, Bankier Ludwig Born, Geh. Ober-Finanzrat Bank-Dir. W. Müller, Geh. Baurat von Gontard, Berlin; Baron E. von Herring-Frankensdorf, Fabrikbes. Carl Thonet, Dr. Otto Böhler, Wien. Zahlstellen: Berlin u. Wien: Gesellschaftskassen; Berlin: Disconto-Ges., Dresdner Bank, Nationalbank f. Deutschland, S. Bleichröder, A. Schaaffh. Bankver., Bank f. Handel u. Ind.; Wien: Anglo-Österr. Bank. Deutscher Eisenhandel Akt.-Ges. früher Verein. Ravencé'sche Stabeisen- u. Trägerhandlungen A.-G. in Berlin SW. 19, Neue Grünstrasse 17/18 u. Alte Jakobstrasse 85/86. Gegründet: 30./3. u. 9./4. 1906 mit Wirkung ab 1./1. 1906, eingetr. 2. Mai 1906. Gründer: Komm.-Rat Louis Ravené, Max Plagemann, Rob. Krausnick, Rechtsanw. Ernst Ahlemann, Dr. Walter Schlauch (Disconto-Ges.), Berlin. Komm.-Rat Louis Ravené brachte in die Ges. ein die Aktiven, das heisst nach Abzug aller Beträge, die zur Tilg. der erwähnten Passiven dienen, a) desjenigen Teils seines in Berlin unter der Firma: Jacob Ravené Söhne & Co. betriebenen Handelsgeschäfts, welcher den Handel mit Stabeisen und Eisenblechen zum Gegenstand hat; b) des unter der Firma: Joh. Chr. Schultze & Sohn Nechf. in Berlin betriebenen Verkaufsgeschäfts von T-Trägern, Stabeisen und Eisenblechen nebst den Konstruktionsmaterialien. Die Übertragung erfolgte mit den in Berlin, Sickingenstr. 9–17 belegenen Grundstücken nebst Bahnanschluss und Baulichkeiten und mit den in Berlin, Neue Grünstr. 17/18 belegenen Grundstücken nebst Baulichkeiten, ferner mit Inventarien, Warenvorräten, Wechsel- u. sonstigen Forderungen und Kassenbeständen. Der Wert dieser Einlage betrug M. 8 267 000; für sie erhielt der Einbringende, Komm.-Rat Louis Ravené, 8267 Aktien à M. 1000. Er brachte ferner ein Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1912/1913. I. 51