Erzbergwerke und Huttenbetriebe. „ 813 noch abgingen, die baren Auslagen des Konkursverwalters, ferner das Honorar desselben und die Gerichtskosten. Dazu traten aber noch die nachträglich noch aufgelaufenen und noch auflaufenden Bankzinsen. Die nicht bevorrechtigten Gläubiger erhielten eine Quote von 67.189 tausendstel. Die Vorzugs- und Stammaktionäre gingen leer aus. Das Konkurs- verfahren wurde am 23./1. 1911 aufgehoben u. die Firma der Akt.-Ges. Bliessenbach gelöscht. 5 2 0 Bergwerks-Actiengesellschaft Juno zu Düsseldorf. (In Liquidation.) Gegründet: 25./11. 1896. Gründung s. Jahrg. 1901/02. Übernahmepreis der Gew. Juno M. 3 500 000. Die Ges. bezweckte den Weiterbetrieb der von der Gew. Juno betriebenen Blei- u. Zinkerzgrube Juno bei Ramsbeck in der Gemeinde Gewelinghausen, Kreis Meschede. Im Betrieb standen 2 Schächte, Juno u. Pluto. Infolge ungünstiger Aufschlussarbeiten gingen die Erträgnisse immer weiter zurück. Der Verlustsaldo erhöhte sich 1907/08 um M. 78 415, 1908/09 um M. 85 672, 1910 um M. 66 457, also auf M. 247 247, infolge geringeren Hervorbringens sowie teilweise infolge des Rückganges der Erzpreise in den letzten Jahren. Bereits 1910 hatte die Ges., angesichts der fortgesetzten unbefriedigenden Resultate, die Einstellung des Betriebes erwogen; indes wurden von den Aktionären, hauptsächlich von den beteiligten Banken, nochmals Mittel für die weiteren Aufschlussarbeiten bereitgestellt. Der Erfolg war wiederum ein negativer; es sind wohl einige kleine Erzgänge aufgeschlossen worden, jedoch wurde der auf dem Junostollen-Querschlag erwartete Hauptgang nicht erz- führend angetroffen. Der Betrieb der Grube ist inzwischen eingestellt worden, nachdem in den letzten beiden Jahren eine eigentliche Erzgewinnung nicht mehr erfolgte, vielmehr lediglich Aufschlussarbeiten betrieben wurden. Der neuerliche Verlust stellte sich 1910/11 auf M. 60 847 u. stieg die Unterbilanz auf M. 308 095. Die G.-V. v. 27./12. 1911 beschloss deshalb die Liquid. der Ges. Hand in Hand mit der Aufgabe des Woeiterbetriebes ging eine Entwertung des Felderbesitzes sowie der Anlagen; in der Liquid.-Bilanz v. 27./12. 1911 wurde daher diesem Umstande durch eine entsprechende bedeutende Abschreib. Rechnung getragen, sodass die Unterbilanz a. M. 3 501 698 stieg bei 3 500 000 A.-K. Der gesamte Berg- werksbesitz wurde am 13./5. 1912 freihändig verkauft u. für das Höchstgebot von M. 75 000 an die Bankfirma Trinkaus in Düsseldorf zugeschlagen. In der Liquidation der Eröffnungs- bilanz waren die Bergwerksgerechtsame mit M. 180 000 eingestellt, so dass also bei dieser Summe noch ein Ausfall von M. 105 000 eintritt. Das A.-K. ist vollständig verloren, u. auch die Kredit. werden angesichts des ungünstigen Ausfalles des Versteigerungsergebnisses noch mit einem grösseren Verluste zu rechnen haben. Produziert 1900/01–1908/09: 2 476 569, 2 265 650, 1 832 186, 1 432 288, 1 201 556, 1 211 080, 1 192 644, 823 225, 568 964 kg Blende; 325 899, 168 760, 254 732, 276 801, 157 714, 227 221, 93 798, 98 801, 84 428 kg Bleierz. Durchschnittsgehalt der Erze: Blende 49.5, 53.8, 53.90, 52.786, 53.052, 54.072, 54.613, 52.654, 52.465 %; Blei 66.4, 62.42, 55.18, 61.30, 69.819, 63.893, 63.848, 62.160, 68.976 %; Silber 46.1, 51.03, 39.79, 42.70, 47.54, 44.277, 48.680, 43.522, 47.96 %. Kapital: M. 3500 000 in 826 St.- u. 2674 Vorz.-Aktien sämtl. à M. 1000. Geschäftsjahr: 1./9.–31./8. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Liquidationseröffnungsbilanz am 27. Dez. 1911: Aktiva: Grubenbesitz 180 000, Vorräte 1368, Kasse 296, Debit. 210, Verlust 3 501 698. – Passiva: A.-K. 3 500 000, Kredit. 183 573. Sa. M. 3 683 573. Kurs Ende 1898–1911: –, –, 50, –, –, –, 1½, –, –, –, –, –, –, – %. Notiert in Düsseldorf. Dividenden 1896/97–1910/11: 0 %. Liquidatoren: Fritz Daber, Karl Grundmann. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Max Trinkaus, Stellv. Bergassessor a. D. Ed. Schulte, Carl Grundmann, Düsseldorf; Gen.-Konsul Max Baer, Frankf. a. M.; Bankier L. Zuckermandel, Berlin.* Akt.-Ges. für Hüttenbetrieb in Duisburg-Meiderich. Gegründet: 15./3. 1902; eingetragen 24./4. 1902. Gründer siehe Jahrgang 1904/1905. Die General-Versammlung vom 11./5. 1907 beschloss die Firma in Akt.-Ges. Thyssen & Co. um- zuwandeln (noch nicht erfolgt). Die Gewerkschaft Vereinigtes Gladbeck brachte ihre in den Gemeinden Meiderich, Oberhausen und Hamborn gelegenen Grundstücke nebst den darauf befindl. Gebäuden und Anlagen, namentlich dem in der Erricht. begriffenen Hochofenwerk gegen Gewährung von 1000 Aktien à M. 1000 in die A.-G. ein. Die Anlagen dor Ges. sind etwa Ikm westlich der Bahnstation Neumühl-–Rheinland an der Emscher gelegen. Dort hat die Ges. Eisenbahnanschluss. Sie steht ferner durch die Eisenbahn Deutscher Kaiser Oberhausen-West mit dem Rheinhafen der Gew. Deutscher Kaiser u. der Station Oberhausen- West in Verbindung. Die Ges. setzte den 1901 von der Gew. Vereinigtes Gladbeck be- gonnenen Bau eines modernen Hochofenwerkes fort. Im Mai u. August 1903 wurden der erste und zweite Ofen, im Dez. 1904 der dritte, im April 1907 der vierte Ofen in Betrieb genommen, mit jährl. ca. 300 000 t Produktionsfähigkeit; ein fünfter Hochofen steht in Reserve. Es werden alle Sorten Giesserei-, Stahl- und Spiegeleisen, sowie Ferromangan und Ferrosili- cium hergestellt. Zur Dampferzeugung dienen 26 Cornwallkessel mit zus. 2960 am Heiz- fläche. Die Heizung erfolgt durch Hochofengase. Die zurzeit vorhandenen Dampfmaschinen