816 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Metallhütte Akt.-Ges. in Duisburg. Gegründet: 5./5. 1905; eingetr. 8./7. 1905. Gründer: Metallurgische Gesellschaft A.-G., E. Ladenburg, Frankf. a. M.; Disconto-Ges. Berlin u. Frankf. a. M.; Geh. Komm.-Rat Jul. Weber, Duisburg; Jul. Carl Ertel, Hamburg; Dr. Ignatz Stroof, Hütten-Ing. Gen.-Dir. Dr. Oskar Dyckerhoff, Chemiker Dir. Dr. Rudolf de Neufville, Dir. Jul. Sommer, Frankf. a. M.; Gen.-Dir. Dr. Gustav von Brüning, Höchst. Sitz der Ges. bis 12./4. 1911 in Duisburg, dann in Düssel- dorf u. lt. G.-V. v. 3./5. 1912 wieder in Duisburg. Die Hüttenbetriebe befinden sich in Duis- burg (s. unten). Zweck: Verhüttung von Erzen und metallischen Zwischenprodukten und Verwert. der gsewonnenen Metalle, Metallverbindungen u. sonst. Produkte im Zusammhang damit auch die Gewinnung u. Verarbeitung von Erzen u. anderen in Betracht kommenden Material. u. der Handel mit solchen; schliesslich die Beteilig. an Unternehm., die sich mit obigen oder verwandten Zwecken befassen. Besitztum: Die Grundstücke, mit Ausnahme der für die Arbeiterkolonie bestimmten, umfassen 29 ha. Die Metallhütte hat folgende Anlagen er- richtet: eine komplette Zinkhütte für eine Produktion von ca. 12 000 t Zink pro Jahr und eine Fabrik feuerfester Produkte mit allem Zubehör, wobei für eine Vergrösserung des Betriebes die maschinellen Einrichtungen schon vorgesehen und errichtet sind, Werkstätte, Aufbereitungsanlage, Wasserversorgungsanlage, elektr. Licht- u. Kraftanlage, Verladeanlage am Rheinufer mit fahrbarem elektr. Kran, Erzmagazine, Laboratorium und Verwaltungs- gebäude, Eisenbahnanschluss und Zubehör. Die Aufbereitungsanlage, Wasserversorgungs- anlage u. elektr. Einrichtungen sind ebenfalls mit Rücksicht auf eine Vergrösserung des Werkes ausgeführt. Mit der Inbetriebsetzung der Anlage bezw. des ersten Ofens ist im J. 1907 begonnen worden. Zinkproduktion 1907–1911: 1030, 2819, 3070, 5602, 9801 t. Die auf dem Terrain der Ges. seitens der A.-G. E. Matthes & Weber in Duisburg auf Grund eines zehnjähr. Ver- trages errichtete Blenderöstanstalt u. Schwefelsäurefabrik kam im Okt. 1906 in Betrieb. Dieselbe stellt den grösseren Teil der für die Zinkhütte der Ges. erforderl. gerösteten Blende her. Die Ges. ist 1909 dem Zinkhüttenverbande G. m. b. H. beigetreten. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 2 500 000, erhöht lt. G.-V. v. 3./11. 1906 um M. 500 000, angeboten den alten Aktionären 5: 1 vom 23./11.–8./12. 1906 zu pari. Die Kosten der Neu-Emiss. trug die Ges. Sanierung: Das Unternehmen, dessen Aktien sich in wenigen Händen befinden u. nicht notiert werden, hat anfänglich grössere Verluste erlitten. Diese sind in der Hauptsache auf ganz unerwartete Konzessionsschwierigkeiten, welche den Bau der Hütte in die Zeit der Hochkonjunktur mit vielen nachteiligen Folgen für die Kosten u. Qualität der Lieferungen verschoben, u. auf Schwierigkeiten bei der Iubetriebsetzung zurückzuführen, welche zum grösseren Teil auf die Schwierigkeit-der Beschaffung geeigneter Facharbeiter zurückgingen u. das Unternehmen infolge des starken Konjunkturumschlages auch in grössere Kursverluste brachten. Infolgedessen ergab sich Ende 1907 eine Unterbilanz von M. 1390 358. Zu deren Deckung u. zu Abschreib. auf die Anlagen in Höhe von M. 1 009 641 haben die Aktionäre lt. a. o. G.-V. v. 15./7. 1908 eine Zuzahlung von 80 % = M. 2 400 000 auf die Aktien geleistet; ferner wurde der Ges. seitens einer Aktionärgruppe ein Betrag von M. 1 000 000 zur Deckung der bis 1910 sich ergebenden bilanzmässigen Verluste zur Verfügung gestellt, auf Grund dessen die Zukunft des Unternehmens als gesichert betrachtet werden kann. In- folge der im Betriebe gemachten Fortschritte u. der durch den Zinkhüttenverband bewirkten Besserung des Marktes schloss das J. 1911 mit M. 428 604 Gewinn ab, woraus eine Div. von 6 % verteilt wurde. Hypothekar-Anleihe: M. 2 000 000 in 4½ % Oblig. à M. 1000, rückzahlbar zu 103 %, auf- genommen 1907 lt. Beschluss des A.-R. v. 25./9. 1906. Stücke lautend auf den Namen der Disconto-Ges. in Berlin oder deren Order und durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1912 bis spät. 1927 durch jährl. Auslos. (zuerst 1911) von M. 125 000 vor dem 1./10. auf 2./1. (zuerst 1912); ab 1912 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Zur Sicherheit der Oblig. nebst Zinsen und Kosten sowie des Aufgeldes von 3 % mit M. 60 000 ist zu Gunsten der Disconto-Ges. eine Sicherungshyp. zur ersten Stelle auf dem Immopbiliarbesitz, Fabrikanlage etc. der Schuldnerin eingetragen worden. Der Bilanzwert der Pfandobjekte betrug ult. 1911 M. 4 028 012. Vertreterin der Obligationäre: Revision Treuhand-A.-G., Berlin. Der Erlös der Anleihe dient zum Ausbau des Werkes. Coup.-Verj.: 4 Jahre (K), der Stücke in 30 J. (F). Zahlstellen wie bei Div.-Scheinen. Kurs in Frank- furt a. M. Ende 1907–1911: 99.50, 97.50, 97.50, 95, 100 %. Aufgelegt am 13./5. 1907 in Berlin, Frankf. a. M. und Mannheim zu 101 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5% zum R.-F., etwaige ausserord. Abschreib. u. Rückl., bis 5 % , Teant. an A. R. (8. unten), vertragsmäss. Tant. an Vorst., Vergüt. an Beamte, Rest zur Verfüg. der G.-V. Die Tant. an A.-R. beträgt: a) wenn die G.-V. keine a. o. Rückl. beschliesst: 7½ %, b) wenn dieselbe solche Rückl. beschliesst: 15 0%, jedoch keinesfalls mehr als im Falle a. 05 Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Grundstück 956 090, Gebäude 1 987 343, Öfen u. Masch. 1 182 814, Nebenanlagen 620 193, Mobil. 56 736, Erz- u. Zinkbestände 1 017 636, Kohlen u. Material. 165 427, Beteilig. an Zinkhüttenverband G. m. b. H. 99 000, Guth. benn Zinkhütten- verband für abgeliefertes Zink 666 808, Guth. b. and. Debit. 334 754, Kassa u. Reichsbank-