828 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Über die weitere Erhöhung des A.-K. um M. 50 000 000 (XII. Em.) auf M. 119 000 000 zwecks Umtausches von Aktien des Schalker Gruben- und Hütten-Vereins zu Gelsenkirchen und des Aachener Hütten-Aktien-Vereins zu Rothe Erde lt. G.-V. v. 29./10. 1904 siehe Jahrg. 1911/12 dieses Handbuches. Die ausserord. G.-V. v. 23./11. 1905 beschloss Erhöhung des A.-K. (XIII. Em.) um M. 11 000 000 (auf M. 130 000 000), in 9165 Aktien à M. 1200 u. 1 à M. 2000, sämtl. mit Div.-Recht ab 1./1. 1906, unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre, sowie Ausgabe einer neuen Anleihe von M. 30 000 000, wovon vorläufig M. 20 000 000 begeben (s. unten). Von den neuen Aktien waren M. 4 170 000 zu pari zur Übernahme von M. 3 475 000 Geschäftsanteilen der Schiffahrts-Ges. Raab, Karcher & Co. G. m. b. H. in Duisburg-Mannheim-Strassburg u. M. 402 000 zu pari zum Erwerb des gleichen Nennbetrages von Aktien des Rhein.-Westf. Elektr.-Werks A.-G. in Essen bestimmt, der Rest der neuen Aktien M. 6 428 000 wurde von einem Konsort. zu 200 % gezeichnet; der über diesen Kurs erzielte Erlös floss zu der Ges., zu ¼⅓ dem Konsort. zu. Der Erlös für diese Aktien und die Anleihe diente zur Beschaffung von Geldmitteln für die ganze Gemeinschaft Gelsenkirchen-Rothe Erde-Schalke, zur Beteilig. bei der Rhein.-Westfäl. Bergwerks-Ges. G. m. b. H. bis zu M. 2 100 000 und zum Bau von 3 neuen Benzolfabriken und sonstigen Neuanlagen. Weitere M. 600 000 Aktien des Rhein.- Westfäl. Elektrizitätswerkes wurden 1906 zu 102.25 % übernommen. Agio der XIII. Em. mit M. 7 365 939 im R.-F. Die a. o. G.-V. v. 17./4. 1909 beschloss nochmals Erhöhung des A.-K. (XIV. Emiss.) um M. 26 000 000 (also auf M. 156 000 000) in 21 665 Aktien à M. 1200 u. 1 Aktie à M. 2000. Diese neuen Aktien sind ab 1./1. 1910 div.-ber., und zwar mit der Massgabe, dass sie für die Ge- schäftsjahre 1910 und 1911 aus dem zur Verteilung verfügbaren Reingewinn zunächst eine Div. bis zu 6 % auf den vollen Nennbetrag der Aktien ohne Rücksicht auf deren Vollzahlung erhalten, ehe an die übrigen Aktionäre ein Gewinn verteilt werden darf, während ihnen ein Anspruch auf eine höhere Div. als 6 % für 1910 und 1911 nicht zusteht. Ab 1./1. 1912 sind die neuen Aktien voll div.-ber. Die neuen Aktien wurden von einem Konsort. mit der Verpflichtung übernommen, den Inhabern der alten M. 130 000 000 Aktien zum Kurse von 137.50 % ein Bezugsrecht einzuräumen; geschehen 28./4.–11./5. 1909. Auf nom. M. 6000 alte Aktien konnte ein mit 25 % des Nennbetrages zuzüglich des Aufgeldes eingezahlter Interimsschein bezogen werden. Zugleich mit der Bezugs-Anmeldung waren 25 % zuzüglich des Aufgeldes von 37½ % bar zu entrichten. Gegen die erste Einzahlung wurden Interims- scheine ausgegeben. Die Einberufung der restlichen 75 % des Nennbetrages erfolgte Ende März 1910. Agio der Emiss. von 1909 mit M. 8 302 733 in R.-F. Gleichzeitig beschloss die G.-V. v. 17./4. 1909 eine neue Anleihe von M. 20 000 000 auszugeben; geschehen im März 1911 (siehe unten). Diese neuen Mittel sind zum Ausbau der Ges.-Anlagen bestimmt, und zwar der neuen Hochofen- und Stahlwerksanlage, genannt Adolf-Emil-Hütte in Esch a. d. Alzette (Luxemburg), welche mit der dort bereits bestehenden Hochofenanlage der Abteil. Aachener Hütten-Verein verbunden worden ist; die neue Anlage bezweckt die Verwendung der der Ges. aus ihren Bergwerken zur Verfüg. stehenden Rohmaterialien –— Kohlen bezw. Koks und Eisenerze – im eigenen Betriebe und zugleich die Ausnutzung des Vorzuges, der in der unmittelbaren Verbindung der Hochöfen mit Stahl- u. Walzwerken besteht. 2 von den 6 Hochöfen kamen bereits im Oktober 1911 in Betrieb. Ferner ist in Gelsenkirchen eine Hafenanlage mit Anschlussbahn geplant, die nach Fertigstellung des Rhein-Ems-Kanals den Kohlenabsatz und den Bezug von Spülversatzmaterial für die dortigen Zechen ermöglichen, aber auch dem billigeren Bezuge von Erzen nach den Gelsenkirchener Hochöfen dienen soll. Endlich sind Erweiterungen der Gelsenkirch. Giesserei-Anlage der Abteil. Schalker Gruben- u. Hütten-Verein, die Ausgestalt. einiger Kokereien der Ges. u. der Bau von Arb.-Wohnungen in grösserem Masstabe im Gange. Die Gesamtsumme der zur Ausführung dieser Baupläne sowie der unten genannten Projekte erforderl. Mittel sollte sich auf etwa M. 60 000 000 belaufen. Von der genannten Gesamtsumme entfallen: auf die neue Hüttenanlage im Minette- Bezirke bei Esch u. Dt.-Oth ca. M. 44 000 000, auf die neue Hafenanlage mit Anschlussbahn ca. M. 4 000 000, auf die Erweiterung der Gelsenkirchener Giessereianlage ca. M. 2 000 000, auf die Ausgestaltung einiger Kokereien und auf den Bau von Wohnungen ca. M. 10 000 000, zus. M. 60 000 000. Zeitlich verteilen wird sich dieser Bedarf auf 1909 mit ca. M. 14 000 000, auf 1910 mit ca. M. 22 000 000, auf 1911 mit ca. M. 17 500 000, auf 1912 mit ca. M. 5 000 000, auf 1913 mit ca. M. 1 000 000. auf 1914 mit ca. M. 500 000, zus. M. 60 000 000. Hiervon wurden M. 53 000 000 durch die Akten-Emiss. v. 1909 u. die Anleihe von 1911 beschafft, so dass noch M. 7 000 000 zu decken sind. Da der Kostenanschlag bei dem Bau der Adolf-Emil- Hütte in Esch infolge von weiteren grossen Aufwendungen überschritten wurde, waren für dieses Werk noch ca. M. 5 000 000 erforderlich. Ausserdem beträgt der Geldbedarf der Gelsenkirchener Ges. für die nächsten 4–5 Jahre M. 23 000 000, für Ankauf von Erzfeldern (ea. M. 4 000 000), für Errichtung eines Blechwalzwerks nebst Presswerk in Aachen u. Er- weiterung der Drahtverfeinerungsanlage nebst Zubehör in Eschweiler (zus. ca. M. 10 000 000), für Bau einer Zementfabrik in Gelsenkirchen (ca. M. 2 000 000), für den Ausbau der verbünd. Röhrenwerke (ca. M. 5 000 000), für Grunderwerb in Aachen, Esch u. Deutsch-Oth (ca. M. 2 000000). Zur Beschaffung dieser zus. ca. M. 35 000 000 betragenden Geldmittel beschloss die a. o. G.-V. v. 28./10. 1911 die Erhöh. des A.-K. um M. 24 000 000 (also auf M. 180 000 000) in 20 000 neuen Aktien (Serie XV) à M. 1200 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1912. Die jungen Aktien sind von einem Konsort. (Disconto-Ges., Deutsche Bank, Dresdner Bank) zu 150 % übernommen worden,