Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 833 V Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Dividende: Die erste Bilanz wird per 31./12. 1911 gezogen. Direktion: Bergassessor Alfons Horten, Sablon. Aufsichtsrat: Vors. Aug. Thyssen, Schloss Landsberg bei Kettwig; Stellv. Jos. Thyssen, Fritz Thyssen, Mülheim-Ruhr; Generaldirektor Franz Dahl, Bruckhausen. Prokuristen: Obering. Franz Theis, Metz; Heinr. Kästner, Mülheim-Ruhr. Norddeutsche Tiefbohrgesellschaft in Liqu. in Hannover, Schillerstrasse 24. Gegründet: 12./5. 1898. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Die G.-V. v. 29./10. 1907 beschloss mit Rücksicht auf die Krisis in der Kaliindustrie sowie die Wirkungen der Lex Gamp (Aufhebung der Bergbaufreiheit in Preussen) die Auflös. der Ges. Die Ges. bezweckte Ausführung von Tief- und Flachbohrungen, Erwerb von Grundstücken und Bohrparken nebst Zubehör, Einrichtung von Gebäuden u. Werkstätten, Betrieb der letzteren für Zwecke der Ges. und für Rechnung Dritter. Der Verlust, welcher sich am 30./4. 1903 auf M. 329 631 belief, erhöhte sich 1904 auf M. 468 600, 1905 auf M. 538 382, 1906 auf M. 552 381, 1906/07 auf M. 545 106 u. per 20./11. 1907 auf M. 957 380. In der Gen.-V. v. 7./10. 1908 teilte der Vor- sitzende des A.-R. mit, dass aus der Liquidation bis jetzt M. 105 000 durch Eingang und Verkauf von Bohrgeräten flüssig gemacht worden seien. Im Jahre 1908/09 sind auf die Aussenstände rund M. 82 000 eingegangen u. auf die Bankschuld im gleichen Zeitraum M. 125 000 zurückgezahlt worden. Von den Vorräten an Masch., Werkzeugen usw. wurden für rund M. 30 000 verkauft. Später wurde dann das Fabrikgrundstück mit Gebäuden und Betriebsmaschinen veräussert. Die Lagerung der noch vorhandenen Bestände des Bohr- parks ist der Ges. bis 1./7. 1912 kostenfrei gestattet. Die Eingänge ermöglichten eine weitere Ausschüttung von ca. M. 73 000 an die Gesellschaftsgläubiger. Die Ges. hat einen gegen eine galizische Ges. geführten Prozess betreffs einer Forderung von rund K 17 000 in allen Instanzen gewonnen. Der Prozess mit dem Grafen Fürstenberg wurde durch Vergleich beendet. In dem Prozess gegen die Gew. Germania wurde diese im Dez. 1908 in erster Instanz zur Zahlung von M. 225 000 verurteilt. Dieser Prozess bildet die Grundlage für einen bereits eingeleiteten Regressprozess gegen den Bergwerksbes. Emil Sauer. Der Prozess gegen die Gew. Germania ist inzwischen auch von der Ges. beim Reichsgericht gewonnen. Die Restbestände des Bahnparks sind en bloc verkauft u. der Kaufpreis ist bar eingegangen. Die Liquidation ist bis-auf die Durchfürung einiger Prozesse, insbes. des Regressprozesses gegen den Bergwerksbes. Sauer, beendet. Kapital: M. 600 000 in 69 St.-Aktien u. 531 6 % Vorz.-Aktien, sämtl. à M. 1000. Näheres über das A.-K. u. die Gewinnanteilscheine s. Jahrg. 1907/08 dieses Werkes. Das A.-K. ist verloren. Bilanzen per 30. April 1908–1911: Dieselbe wurde noch nicht veröffentlicht. Dividenden: 1898: 12 %; 1899/1900–1906/07: 6, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Liquidator: Markus Beermann, Hannover. Aufsichtsrat: Vors. Bankier S. Katz, Aug. Koch, Architekt Emil Demmig, Hannover, Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Hannover: S. Katz. Mathildenhütte Act.-Ges. für Bergbau & Hüttenbetrie zu Bad Harzburg. Gegründet: 27./9. 1880; eingetr. 11./10. 1880. Zweck: Bergbau auf denjenigen Gruben, welche die Ges. eigentümlich oder pachtweise besitzt; Verhüttung resp. Verwertung der selbstgewonnenen oder anderweitig erworbenen Mineralien; insbesondere Betrieb von Hochöfen zur Produktion von Roheisen und die weitere Verarbeitung der Metalle, sowie der beim Hochofenbetrieb gewonnenen Nebenprodukte. Die Ges. besitzt auf der Mathildenhütte 1 grossen u. 2 kleinere Hochöfen mit den dazu gehörigen Gebläsemaschinen u. Kesseln. Die beiden kleinen Hochöfen sind im Betriebe, während der grosse Hochofen in Reserve steht. Ferner sind vorhanden: Schlosserei, Schmiede und Schreinerei. Den Eisenstein fördert die Ges. auf ihrer Grube Friederike (Harzburg) mit 2 Tiefbauschächten, sowie auf Grube Hansa b. Harlingerode. Zur Er- höhung der Produktion werden auch fremde Erze verschmolzen. Der nötige Kalkstein wird in 2 zur Hütte gehör. Brüchen zu Schlewecke gewonnen. Die Hochofenschlacke wird granuliert und meistenteils in der durch elektr. Kraftübertragung betriebenen Steinfabrik zu Steinen verarbeitet, ein Teil auch in feuerflüssigem Zustande an die Portlandcementfabr. Hercynia verkauft. Im Revier Stolberg besitzt die Ges. die Josephshütte mit Fluss- spatgrube, Flussspatmühle u. Feldbahn nach Rottleberode, ferner die Grube Louise, deren Betrieb ruht. Für Neuanlagen u. Erwerb. wurden in den letzten 14 Jahren ca. M. 3 529 328 (davon 1906–1911: M. 278 878, 253 453, 194 823, 62 946, 81 692, 98 948) verausgabt. Ausgedehnte Eisenstein-Berechtsame in den Revieren Harzburg (Grube Bismarck, General Steinmetz), Lerbach, Lauterberg, Halberstadt u. a. sind bisher nicht in Angriff genommen. Der eigene Grund u. Boden umfasst ca. 78 ha, wovon 30 ha auf Mathilden-