Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 839 Vorstand: Hütten-Dir. Carl Birnbaum, Kaufm. Rud. Bingel. Prokurist: Max Leypold. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Komm.-Rat Gust. Hilgenberg, Stellv. Konsul J. L. Kruft, Essen a. Ruhr; Komm.-Rat Gen.-Dir. Effertz, Hannover-Kleefeld; Komm.-Rat Gust. Stähr, Hamburg. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank; Essen a. Ruhr: Essener Bankver. Eühl .. Gegründet: 3./4. 1905 mit Wirkung ab 1./4. 1905; eingetr. 20./5. 1905 in Kattowitz. Gründer: Berliner Handels-Ges. etc. in Berlin. Den weitaus grössten Teil der Bergwerksanteile, Bergwerke, Grubenfelder u. Anlagen hat die Ges. von dem Fürsten zu Hohenlohe-Oehringen durch Vertrag v. 27./5. 1905 erworben. Die in dem Vertrage bedungene Gesamtleistung hat in M. 44 000 000 bar u. in dem Versprechen auf eine jährl. mit M. 3 000 000 bar in vierteljährl. Teilbeträgen nachträgl. zahlbare, ewige, ver- erbliche, nach bestimmten Grundsätzen ablösbare Rente bestanden. Diese Rente war durch Verpfändung der 75 Kuxe des Zinkerzbergwerks Brzosowitz, von 501 Kuxen des Steinkohlen- bergwerks Öheim u. durch Eintragung einer Sicherungshypothek im Betrage von M. 14 0000000 auf dem Steinkohlenbergwerk Max sichergestellt; diese Rente wurde per 1./10. 1910 durch Hingabe von M. 32 000 000 neuen Aktien an den Fürsten Hohenlohe-Oehringen ab- gelöst (s. bei Kap.). Die bei der Gründung der Akt.-Ges. nach sachverständigen Schätzungen ermittelten Werte haben betragen: Brzozowitz-Grube (75 Kuxe) M. 21 969 400, Neue Helene- Grube (84, 409/784 Kuxe) M. 13 763 830, Maria-Grube (61 Kuxe) M. 174 010, Zinkhütten, Röst- anstalten, Walzwerk, Hilfsanlagen, Berechtsame u. Hüttenpachtrechte M. 16 145 700, Max-Grube nebst Rittergut Michalkowitz M. 16 050 030, Georg-Grube M. 5 091 800, Fanny- u. Chassée-Grube M. 217 040, Hohenlohe-Grube nebst Domäne Bittkow M. 6 447 800, Eustachius und Bronislawa I Grube M. 350 600, Oheim-Grube (501 Kuxe) M. 8 000 000, Fristende Grubenfelder M. 8 510 006, Pulverfabrik Pniowitz u. Kohlenproduzenten-Vereinig. (Stammanteile) M. 220 001; zus. M. 96 940 217. Der gegenüber den Passiven der Bilanz sich ergebende Überschuss von rund M. 4 330 000 ist zur Minderbewertung der 501 Kuxe Oheim- Grube um M. 1 500 000, der Zinkhütten, Röstanstalten, Walzwerke, Hilfsanlagen, Berecht- same u. Hüttenpachtrechte um rund M. 2 304 000, der Landgüter u. fristenden Felder um den Restbetrag verwendet worden. Zweck: Bergbau auf allen Gruben, welche die Hohenlohe-Werke Akt.-Ges. als Eigen- tümerin, Pächterin, Niessbraucherin oder in Ausübung irgend eines anderen zur Nutzniessung ermächtigenden Rechts besitzen wird, u. auf alle aus diesen Gruben zu gewinnenden nutz- paren Mineralien u. Fossilien; Verwertung der selbstgewonnenen oder anderweitig erworbenen Mineralien, Fossilien oder sonstigen Urprodukte, sowie deren Verarbeitung für den Handel u. Verbrauch, insbes. durch Aufbereitung u. Verhüttung; Erwerb u. Errichtung aller Anlagen, welche, um diese Zwecke zu erreichen, nötig, förderlich oder zweckmässig sind; Handel mit bergbaulichen Urprodukten u. den daraus gewonnenen Erzeugnissen; die Beteil. bei bestehenden oder neu zu errichtenden, gleiche oder ähnliche Zwecke verfolgenden anderen Unternehm. in jeder zuläss. Rechtsform. Die Ges. übernahm bezw. betreibt 1) Steinkohlengrube Hohen- lohe, 2) Steinkohlengrube Max, 3) Steinkohlengrube Fanny-Chassée, 4) Steinkohlengrube Georg mit Pachtfeld Morgenstern u. Bergknappe, 5) Steinkohlengrube Oheim, Steinkohlenbrikettfabrik Oheim, 6) Zink- u. Bleierzgrube Brzosowitz, 7) Zink- u. Bleierzgrube Neue Helene, 8) Hohenlohe- zinkhütte, 9) Godullazinkhütte, 10) Blenderöstanstalten, 11) Zinkwalzwerk Hohenlohehütte, Zinkpresswerk Theresiahütte, Schwefelsäurefabrik Johannahütte, sowie eine Reihe von in Fristen liegenden Kohlen- u. Erzfeldern. In den Geschäftsjahren 1905/06–1910/11 betrug die Produktion an Steinkohlen: 1 823 898, 1 969 396, 2 112 143, 2 105 224, 2 160 001, 2 217 353 t; die Zinkhütten produzlerten: 31 443, 32 533, 33 558, 33 846, 32 841, 33 269 t Zink, 1842, 2012, 1713, 1841, 1533, 2119 t Zinkstaub, 567, 523, 513, 521. 492, 569 t Weichblei, 4971, 6721, 4453, 3976, 5382, 7547 kg Kadmium u. das Walzwerk 11 121, 11 327, 11 569, 9241, 10 627, 12 267 t Zink- blech. Die Johannahütte produzierte 1906/07–1910/11 4329, 8762, 8079, 10 627, 11 818 t 660 Bé u. 5130 t 600 Bé Schwefelsäure., Umsatz ohne Berücksichtigung der gewerkschaftlichen Gruben 1905/06 bis 1910/11 M. 28 416 245, 30 603 343, 30 653 612, 32 932 801, 31 668 031, 36 845 228. Die Gesamtzahl der von der Ges. beschäft. Personen beträgt ausschl. der Gewerk- schaften Brzosowitz u. Neue Helene 517 Beamte u. 10 829 Arb. u. einschl. der bei diesen Gewerk- schaften Beschäftigten 572 Beamte u. 13 475 Arbeiter. Die Ges. gehört der Oberschles. Kohlen- konvention u. dem Verband Deutscher Zinkwalzwerke, sowie der Internationalen Zink- konvention (Zinkhüttenverband m. b. H.) an. Sie ist ferner beteil. mit M. 119 600 an der Pulverfabrik Pniowitz G. m. b. H.; M. 20 000 an der Schles. Kohlenhandels-Ges. G. m. b. H., München; M. 10 000 an der Schles. Metall-Ges. m. b. H., Berlin; an der Kohlenproduzenten- Vereinigung Georg von Giesches Erben G. m. b. H., welche ein gewinnloses Wohl- fahrtsunternehmen ist; M. 2000 an der Deutschen Volksbank, Kattowitz. Die Ges. hat ab 1./10. 1910 auf die Dauer von 5¼ Jahren den kommissionsweisen Verkauf ihrer Kohlen- Produktion der Firma Emanuel Friedländer & Co., Berlin, in Gemeinschaft mit der Firma Wulff & Co., G. m. b. H., Berlin, übertragen. Am Gewinne der Firma Wulff & Co. aus dieser Gemeinschaft ist die Ges. zur Hälfte beteiligt. Diese Gewinnbeteiligung ist mit einem jähr- lichen Mindestbetrag gewährleistet.