Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 33 Schlesische Akt.-Ges. für Bergbau und inkhnttenbetrie in Lipine, O.-S. Gegründet: Konz. 28./9. 1853. Zweck: Bergbau auf Zink-, Kupfer-, Silber-, Bleierze und Steinkohlen, Produktion von Rohzink, Zinkblech, Blei, Schwefelsäure und schwefl. Säure. Die Ges. besitzt u. be- treibt: 3 Kohlengruben, Ver. Mathilde, Ver. Karsten-Centrum u. Andalusien, von welchen die letztere noch im Ausbau begriffen ist. Zinkerzgruben, im Alleinbesitz: Jenny-Otto u. Wilhelmsglück-Ostfeld; im Teilbesitz: Cecilie, Fiedlersglück u. Neue Helene nebst zuge- hörigen Schwefelkiesgruben. Über den Ende 1907 erfolgten Erwerb des Steinkohlenberg- werks Andalusien mit Rittergut Kamin s. bei Kap. Mit dem Abteufen zweier Schächte dieses Bergwerks wurde 1908 begonnen. Im J. 1910 wurde mit dem Schacht II das Durchteufen der das Steinkohlengebirge überlagernden wasserreichen Schichten des Triasgebirges be- endet, nach Ausführung des sicheren Anschlusses des Schachtes an das Steinkohlengebirge wurde mit dem Abteufen im Steinkohlengebirge fortgefahren und die durch vorhergegangene Bohrung bekannten Gebirgsschichten durchsunken. Im J. 1911 wurden mit dem Abteufen des Schachtes II im Steinkohlengebirge einige Kohlenflöze erschlossen, u. es wurde behufs Ausrichtung der Flözlagerung mit dem Auffahren von Untersuchungsstrecken begonnen. Lagerung u. Beschaffenheit der Flöze u. Kohle erwiesen sich seither als günstig, wenn auch die Wasserführung des Deckgebirges dem Schachtbetrieb u. dem Verhieb der Flöze mancherlei Schwierigkeiten bietet u. bieten wird. Auf Schacht I sind die Vorbereitungsarbeiten zum Durchsinken der wasserführenden Schichten beendet, so dass mit dem Weiterabteufen des Schachtes demnächst begonnen werden wird. Das Abteufen soll bis auf die mit Schacht I bereits etablierte Bausohle fortgesetzt werden. Von den Tagesanlagen der Andalusiengrube wurden die elektr. Zentrale u. das Dampfkesselhaus nebst Zubehör gebaut u. mit der Montage der Dampfkessel u. Masch. begonnen; diese Arbeiten werden 1912 zu Ende geführt. Die Ges. besitzt die Zinkhütten Silesia II, III, VII, VIII u. Thurzo, die Blenderösthütten Silesia I, IV, V u. VI nebst Schwefelsäurefabrik u. Fabrik schwefliger Säure in Lipine und die Zinkwalzwerke Silesia in Lipine, Ohlau, Jedlitze, Piela u. Kalk bei Deutz mit resp. 18, 3, 4, 3 u. 10 Walzenstrassen, ferner auch Ziegeleien u. eine Schmalspurbahn. Die Ges. gehört dem Verband der Deutschen Zinkwalzwerke, sowie seit 1909 dem Continentalen Rohzinkverband an. Die Zugänge auf den Anlagekonten betrugen 1908 M. 6 290 000; 1909 zus. M. 2 970 000 bei M. 2 325 000 Abschreib. Zugänge 1910: M. 2 700 000 bei M. 2 800 000 Abschreib.; 1911: M. 4 200 000 bei M. 3 000 000 Abschreib., von den Zu- schreib. entfallen 1911 M. 2 300 000 auf die Steinkohlen- u. Zinkerzbergwerke, M. 1 440 000 auf die Hütten- u. Walzwerke, M. 460 000 auf sonst. Immobil. Die Zuschreib. auf dem Immobilien-Kto übersteigen 1911 bei den Bergwerken, Hütten u. Walzwerken sowie den sonst. Immobilien die Abschreib. um M. 1 200 000. Diese höheren Zuschreib. ergeben sich aus den Aufwendungen für das neue Steinkohlenbergwerk Andalusien (s. oben), für die Ergänzungsbauten auf den Röst- u. Zinkhütten sowie für den Erwerb einer Anzahl Grundstücke im Interesse der gesamten Betriebsanlagen. Produktion: 1904 1905 1906 1907 1908 1909 1910 1911 Zinkerz . t 104 309 99671 112 335 121 415 134 803 139 640 86 651 77 305 Kohlen t 1 044 955 1 061 755 1 105 695 1 160 885 1 198 603 1 187 409 1 153 701 1 182 158 Rohzink . t 30 225 30 180 30 282 30 201 29 422 30 677 30 776 33 970 t 31 455 32 392 32 271 32 991 30626 30 148 34 249 38 013 satz: Kohlen . t 5595 667 585 458 609 587 652 887 674113 641 908, 651 167 679 388 Zinkblech t 31 237 32 154 32 947 32 568 29 420 30 660 35 447 35 985 Die Ges. hat 1899 nom. Kronen 473 500 Aktien der Kafveltorp Aktiebolag (A. -K. Kronen 500 000) erworben. Diese Ges. besitzt in Kafveltorp bei Kopparberg im mitteren Schweden eine Erzgrube. 1904 sich die Ges. an der Gründung der Sociéeteé meétallurgique de Lommel in Belgien (A.-K. frs. 4 000 000). Beide Ges. lieferten 1910 u. 1911 be- friedigende Erträge. Die Aktien der A.-G. der österr. -ungar. Zinkwalzwerke in Oderfurt wurden 1910 mit Gewinn verkauft. 1901 erwarb die Ges. die Kuxe der im Komitat Maramaros in Ungarn gegründeten Gew. Maramaroser Erzbergbau-Ges., welche die Ausbeutung von dortigen Zinkbergwerken bezweckt. Die Erze werden auf den Wäschen aufbereitet u. die gewonnenen Zinkerze den ober- schlesischen Hütten zugeführt. Kapital: M. 27 279 000, u. zwar M. 10 658 700 in 35 529 St.-Aktien (Nr. 1–35 529) à Thlr. 100 = M. 300, M. 3 750 000 in 3125 St.-Aktien über je M. 1200 lautend u. M. 12 870 300 in 42 901 Prior.- St.-Aktien à Thlr. 100 = M. 300 mit Vorz.-Div. von 4½ % ohne Nachzahlungsanspruch u. ohne Vorrechte im Falle der Liquidation. Urspr. M. 15 000 000 in St.-Aktien, wovon 1863–1866 M. 4 341 300 durch Rückkauf wieder eingezogen wurden. Die G.-V. v. 5./7. 1856 beschloss Ausgabe von M. 15 000 000 in Prior.-St.-Aktien, wovon nur M. 12 870 300 = 42 901 Stück emittiert wurden; die Begeb. der restl. M. 2 129 700 = 7099 Stück bleibt der Bestimmung der G.-V. vorbehalten; bis 1909 nicht erfolgt. Die a. o. G.-V. v. 30./12. 1907 beschloss die Erhöh. des A.-K. um M. 3 750 000 durch Ausgabe von 1250 neuen St.-Aktien à M. 3000, begeben zu pari, von denen 416 Stück ab 1./1. 1908, 416 Stück ab 1./1. 1911 u. 418 Stück ab 1. 11. 1914 div.-ber. sein sollen, unter Ausschluss des Bezugsrechtes der Aktionäre. Diese neuen