Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 853 Aufsichtsrat: (Mind. 6) Vors. Geh. Justizrat OÖOpfergelt, Cölnn; Stellv. Berg-Ass. a. D. C. Hupertz, Aachen; Geh. Justizrat Rob. Esser, Cöln; Hauptm. H. von Luttitz, Gen.-Dir. Fritz Schröder, Bergassessor a. D. Dr. Ing. Stanisl. Klemme, Aachen; Bank-Dir. O. Schlitter, Elber- feld; Geh. Reg.-Rat Ludw. Sasse, Coblenz. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Disconto-Ges., S. Bleichröder, Cöln u. Berlin: A. Schaaffh. Bankverein; Aachen: Rhein.-Westf. Disconto-Ges., Berg. Märk. Bank; Bochum: Märk. Bank sowie bei den übrigen Niederlass. dieser Banken; Lüttich: Nagelmackers Fils & Co. 0 = 0 03 0 Eisenwerk Kraft in Stolzenhagen-Kratzwieck. Zweigniederlassung in Duisburg-Hochfeld unter der Firma Eisenwerk Kraft, Abteil. Niederrhein. Hütte. Gegründet: 25./6. 1898; eingetr. 28./7. 1898. Die Ges. übernahm von dem Grafen Guido Henckel Donnersmarck das demselben gehörige Eisenwerk Kraft nebst allem Zubehör zum Gesamtwerte von M. 6 478 717. Zweck: Erwerbung, Errichtung u. Betrieb von Berg- u. Hüttenwerken u. dazu ge- hörigen Fabriken jeder Art, sowie Beteilig. an solchen, ferner Betrieb aller damit zusammen- hängenden Handelsgeschäfte, als auch Beteilig. bei anderen Ges. u. Unternehmungen. Be- sitzstand: 3 Hochöfen (mit zus. 150 000 t jährl. Produktionsfähigkeit) mit Hafenanlagen u. Entladungsvorricht., Koksanstalt (130 Öfen) mit Kohlenseparation, Teer- u. Ammoniak- fabrik, Benzolfabrik und Wohngebäude, Schlackensandsteinfabrik, Cementfabrik mit 2 Drehöfen (Rotieröfen). Jährl. Produktionsfähigkeit derselben ca. 450 000 Fass. Dampf- maschinenkraft sämtl. Anlagen 4626 PS., Schiffsladevorrichtungen für 4000 t täglich. Wert der Anlagen bei Gründung der Ges. M. 5 628 341, 1898–1911 erfuhren dieselben einen Zu- gang von zus. M. 8 466 962, denen M. 8 365 313 Abschreib. gegenüberstehen, somit Buchwert Ende 1911 M. 5 720 000. Die Ges. hat an ihrem Hüttengrundstück befestigte Wasserfronten mit einer Länge von 465 m an der Oder und ca. 660 m an drei Kanälen. Der Grundbesitz der Ges. umfasst 68.805 ha. 1902 wurde der schwedische Grubenbesitz des Fürsten von Donners- marck für M. 30000 erworben und 1904 an der Nordseite des Werks ein neuer Hafen angelegt. Die Schiffsanteile der Ges. betragen M. 401 000. Produziert sind 1901–1908: 122 817, 129 126, 134 836, 144 848, 155 812, 158 364, 158 870, 166 669 t Roheisen (Koks, Zement etc. inkl.), 122 914, 123 251, 127 165, 130 276, 133 103, 135 935, 137 870, 142 411 t Koks, 5200, 4425, 4510, 4638, 5481, 5458, 5459, 5993 t Teer, 1500, 1572, 1600, 1679, 1860, 1835, 1750, 1863 6 schwefelsaures Ammoniak, 3 612 000, 3 594 000, 3 740 000, 3 356 000, 3 415 000, 2 365 000, 3 231 000, ?, Stück Hartbrand-Mauersteine, 3 281 000, 1 102 280, 1 149 000, 3 650 000, 2 445 000, 4 104 000, 4 374 000, 2 462 000, 2 832 000 Stück Schlackensteine, 31 059, 37 489, 40 858, 43 765, 45 648, 51 142, 48 503, 53 557, 2 t Portland-Cement. Produktion 1909–1910 an Roheisen, Koks, Teer, Ammoniak, Benzol, Zement, zus. 373 850, 379 404 t. Produkt. 1911: Roheisen 161 717 t, Koks 134 786 t, Teer 5752 t, Ammoniak 1571 t, Benzol 749 t, Zement 75 208 t, Schlackensteine 2 308 000 Stück. Die Rohmaterial. u. Kohlen werden grösstenteils seewärts bezogen (1906–1911: 499 119, 470 463, 484 919, 494 031, 515 917, 517 693 t [davon 1911 76 259 t aus dem Inlande]). Arb.- Zahl 1909–1911 durchschnittl. 1065, 986, 1049 an die M. 1 430 462, 1 351 082, 1 432 341 Löhne gezahlt wurden; 52 Beamte. In Schweden wurde 1907 das Vorkaufsrecht auf verschiedene Eisenerzgruben erworben. Die Option wurde 1910 ausgeübt. Die Unternehmung ist in eine schwed. Tochter-Akt.-Ges. unter der Fa. Grufaktiebolaget Stark in Norberg umgewandelt. 1911 Fusion mit der Rhein. Bergbau- u. Hüttenwesen-A.-G. in Duisburg (siehe unten). Die im Jahre 1911 übernommene Rhein. Bergbau- u. Hüttenwesen-Akt.-Ges. besitzt in Duisburg-Hochfeld auf einem 126 Morgen grossen Terrain eine Hochofenanlage, bestehend aus 4 Hochöfen (davon 1911 3 in Betr nebst dazu gehörigen Maschinen etc., ein Stahlwerk mit 3 Martinöfen und Walzwerk, je eine elektrische Zentralstation für Kraft und Licht; im Zusammenhang damit eine Eisengiesserei, in welcher hauptsächlich schwerer Maschinenguss in Sand u. Lehm (Stücke bis zu 100 000 kg), Coquillen für Stahl- werke, sowie Bauguss hergestellt werden. Mit Rücksicht darauf, dass sich der Absatz in Rohblöcken immer schwieriger gestaltet, hat die Gesellschaft zur Weiter- verarbeitung ihrer Stahlwerksproduktion ein Block-, Knüppel- und Platinenwalzwerk er- richtet. Gleichzeitig wurde das Stahlwerk ausgebaut. Die Neuanlagen kamen in der zweiten Hälfte des J. 1910 in Betrieb. Die Ges. hofft, damit bessere Absatzverhältnisse u. niedrigere Selbstkosten für ihr Stahlwerk zu erzielen. Das Walzwerk hat jetzt eine Leistungsfähigkeit von 350 000 t. Infolge Neubeschaffung von Werkzeugmasch., für die der Giesserei an- gegliederte mech. Werkstatt, ist die Ges. jetzt in der Lage, Gussstücke jeder Art und Grösse zu bearbeiten. Ferner Besitz eines 27 Morgen grossen Gutes bei Dornap, einer Portland-Cementfabrik zur Verarbeitung der Schlacken zu Portland-Cement und Wegebaumaterial mit einer Produktionsfähigkeit von jährlich 100 000 Fass und einer Schlackensteinfabrik. Am Bahnhof Hochfeld besitzt die Ges. ein 47 Morgen grosses Terrain mit Gleisanlagen zum Schlackensturz. 1904 Ankauf des Oberbilker Blechwalzwerkes mit 4 Walzenstrassen zur Vergrösser. des Eigenverbrauchs von Roheisen. Die Grundstücke des Oberbilker Werkes sind von der Duisburger Ges. nur gepachtet, u. zwar auf 15 zu jährl. M. 20 000. Zugänge auf Anlage-Kti der Niederrhein. Hütte erforderten 1911 M. 6 221 200. Produktion 1902–1911: Hochöfen: 80 016, 96 495, 82 928, 87 963, 84 246, 98 521, 81 449, 172 112, 186 849, 176 742 t, Eisen, Gusswarenproduktion: 16 247, 18 430, 18 129, 20 634 23 457,