858 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Carlshütte u. die Eisensteingruben Gew. Röchling u. Röchling I sowie die Kalksteingruben Hessen, Settingen, Saarburg, Imlingen, Wölferdingen u. Wittringen. Der verpfändete Grund- besitz hat eine Grösse von rund 500 ha. Auf demselben befinden sich sämtl. Werksanlagen der vor- genannten Hütten- u. Bergbau-Betriebe. Vertreterin der Obligationäre: Deutsche Bank in Berlin. Der Erlös der Anleihe ist bestimmt zur Bereitstell. von Mitteln für den Ausbau des Bergwerksbesitzes, die Erweiterung der bestehenden Anlagen, sowie zur Verstärk. des Betriebskapitals. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst.: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank; Saarbrücken: Gebr. Röchling. Kurs in Berlin Ende 1908–1911: 191.765 102.75, 103.30, 102.50 %. Aufgelegt am 11./8. 1908 zu 100.59 % Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Grenze 10 % des St.-Kap.) Beträgt der jährl. ver- bleibende Rest des Reingewinns mehr als 5 % des St.-Kap., so wird der Überschuss über 9 9% so lange einem besond. Div.-R.-F. zugeführt, bis derselbe ein Fünftel des St.-Kap. erreicht. Dieser R.-F. wird gegebenen Falls zur Ergänz. der Div. auf 5 % herangezogen. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Grundbesitz Völklingen 549 649, Wohnhäuser do. 1 838 000, Werksanlagen Völkingen, Altenwald u. Kalksteinbrüche 12 285 516, Anlagen im Bau 130 156, Beteilig. u. Effekten 15 801 941, Bestände an Material., Bar, Wechsel etc. 4 933 001, Debit. 7 920 921, Gew. Röchling (Carlshütte u. Erzgruben) 7 353 459, (Avale u. Bürgschaften 2 274 600). – Passiva: Kap. 20 000 000, Oblig. 15 000 000, R.-F. 800 000 (Rückl. 190 367), Div.- R.-F. 2 d00 000, Rücklagen 1 677 500 (Rückl. 362 500), Div. 1 000 000, Kredit. 9 315 801, Vortrag 1 019 344, (Avale u. Bürgschaften 2 274 600). Sa. M. 50 812 646. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. u. Zs. 2 564 368, Abschreib. 2 486 877, Gewinn 2 572 211. – Kredit: Vortrag 508 857, Betriebsüberschuss 7 114 600, Sa. M. 7 623 457. Dividenden 1903–1911: 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, Geschäftsführer: Komm.-Rat Louis Röchling, Herm. Röchling, Rob. Röchling. Aufsichtsrat: (8) Vors. Gen.-Konsul Komm.-Rat Paul Röchling, Saarbrücken; Land- gerichts-Dir. Dr. Carl Röchling, M. d. A., Berlin; Ernst Röchling, Duisburg; Ed. Röchling, Saarbrücken; Otto Röchling, Basel; Geh. Komm.-Rat Aug. Röchling, Ludwigshafen; Heinr. Röchling, Mannheim; Dr. Fritz Röchling, Mailand. Buderus sche Eisenwerke Aktiengesellschaft zu Wetzlar. Zweigniederlassungen in Lollar, Staffel u. Massen. Gegründet: 13./3. 1884 in Lollar; eingetr. 29./3. 1884. Sitz seit 1./6. 1896 nach Wetzlar verlegt. Ubernahme des gesamten Gruben- u. Hüttenbesitzes der früh. Handels-Ges. Gebr. Buderus. Zur Vermeid. der Konkurrenz beschloss die G.-V. v. 28./3. 1905 Aufnahme der Eisenwerke Lollar A.-G. in Lollar, welche früher bis 1895 den Buderusschen Werken schon einmal gehörten, dergestalt, dass die Eisenwerke Lollar ihr Vermögen nach der Bilanz v. 31./12. 1904 als Ganzes ohne Liquid. an die Buderusschen Eisenwerke übertrugen. Den Lollarer Aktionären wurden für ihre 2110 Aktien = M. 2 110 000, ebensoviel neue Aktien der Buderusschen Eisenwerke mit Div.- Recht ab 1./1. 1905 u. eine Barvergüt. von M. 250 Pro Aktie gewährt. Für die Verschmelzung waren ausser dieser Barvergütung von zus. M. 459 000 M. 213 790 für Kosten, insgesamt also M. 672 790 aufzuwenden, die ihren Ausgleich aus den bei der Fusion frei gewordenen Lollarer Res., ferner in dem Beitrag von M. 73 500 fanden, den bei Übernahme von M. 890 000 neuen Aktien von 1905 das Übernahmekonsortium vertragsgemäss zu zahlen hatte (s. unter Kapital) u. mit dem Rest von M. 81 452 durch die von Lollar überlieferten Überschüsse in den Vorräten. Zweck: Betrieb von Kohlen- u. Eisensteingruben u. Hochöfen. Gewinn u. Vertrieb von Eisenstein und sonst. Mineralien. Herstellung und Verkauf von Roheisen, Erzeugung und Vertrieb der bei dem Hochofenbetrieb zu gewinnenden Nebenprodukte, ferner Herstellung von Zement, gusseisernen Röhren bis 1500 mm Lichtweite und sonstigen Gusswaren. Der Besitz der Ges. besteht aus den Eisensteingruben in den Bergrevieren Wetzlar, Weilburg, Dillenburg sowie in der Provinz Oberhessen. Hiervon sind etwa 30 im Betriebe, während der grösste Teil noch der Aufschliessung harrt. In den letzten Jahren sind umfangreiche Aus- und Vorrichtungen in den Gruben ausgeführt worden. Die zum Abbau vorgerichtet anstehenden Erzmengen gestatten für zehn Jahre eine Förderung von 270 000 t jährlich; Die Ges. besitzt ferner 3 gepachtete und 3 eigene Kalksteinbrüche bei Wetzlar und Burgsolms und ferner die Sophienhütte bei Wetzlar, die Georgshütte bei Burg- solms, die Main-Weser-Hütte in Lollar und die Carlshütte in Staffel an der Lahn. Die Pachtverträge für die Kalksteinbrüche dauern für die Sophienhütte noch 25 Jahre, für die Georgshütte noch 18 Jahre; die beiden eigenen Brüche bei Wetzlar dienen als Reserve. Die Sophienhütte bei Wetzlar besteht aus einem Hochofenwerk mit 3 Hochöfen, die eine Jahresleistungsfähigkeit von 110 000 t aufweisen, aus einer Zementfabrik mit einer Jahresleistungsfähigkeit von 60 000 t und 2 Röhrengiessereien mit einer Jahres- erzeugungsfähigkeit von 80 000 t Druckrohre für Gas- und Wasserleitungen, sowie zweier Schlackensteinfabriken, die jährlich 24 000 000 Steine herzustellen vermögen. Auf der Georgs- hütte bei Burgsolms befinden sich 2 Hochöfen, die eine Jahresleistungsfähigkeit v. 65 000 t Eisen haben, sowie eine Schlackensteinfabrik mit einer Leistung von jährl. 6 000 000 Stück Steine. Auf der Sophienhütte stehen z. Z. 3 Hochöfen im Feuer, auf der Georgshütte wird gegen- wärtig 1 Hochofen betrieben. Die Main-Weser-Hütte zu Lollar besitzt 1 Radiatorenfabrik, 1 Heizkesselfabrik, 1 allg. Giesserei für die Herstell. von Formstücken u. Zubehör. Die Jahres-