Kohlenbergbau. 881 Dividenden: Aktien Lit. A 1886–1900: 0, 0, 0, 0, 1, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %; Lit. B 1886 bis 1900: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %; Lit. C 1889–1900: 2, 6, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %; abgestempelte Aktien Lit. C 1901–1910: 0 %; 1911: 5 %. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Direktion: F. Hohendahl, Berg-Asses. Erich Freimuth. Prokurist: Carl John. Aufsichtsrat: (6–10) Vors. Fabrikbes. Carl Stoltenhoff, Eschweiler-Aue; Stellv. Justizrat B. Dyckhoff, Osnabrück; Rentner H. Wegermann, Wiesbaden; Bankier E. Cleffmann, Essen; Bergrat Wilhelm Arbenz, Gleiwitz; Rentier Walter Th. Prym, Bonn; Dr. Carl Arbenz, Freiburg i. B. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Commerz- u. Disconto-Bank; Aachen: Berg. Märk. Bank; Bochum: Essener Credit-Anstalt. Hubertus Braunkohlen Akt.-Ges. in Brüggen (Erft) bei Liblar. Gegründet: 30./12. 1908 im Wege der Bargründung; eingetr. 13./1. 1909 in Kerpen. Gründer: Bergwerksbesitzer Carl Brendgen sen., Bergwerks-Dir. Carl Brendgen jun., Kierdorf Bergwerks-Dir. Eduard Brendgen, Ziesselsmaar; Königl. Notar Ernst Wald, Treis a. d. Mosel; Carl Brendgen, Braunkohlen-, Briket- u. Tonwerke, G. m. b. H., zu Ziesselsmaar, vertreten durch Carl Brendgen sen. als Geschäftsführer; Max Clemens, Horrem. Zweck: Betrieb von Braunkohlenbergbau, Briketfabrikation, Ziegeleibetrieb u. sonstige mit dem Braunkohlenbergbau zus. hängende Nebengewerbe, ferner der Erwerb von Kuxen u. anderen Bergwerksanteilen, Finanzierung von Bergwerksunternehmungen sowie die Be- teiligung an solchen oder verwandten Unternehmungen. Die Ges. erwarb die gesamten 1000 Kuxe der Braunkohlen-Gewerksch. Hubertus für M. 3000 pro Stück u. übernahm die fundierte 5 %, zu 102 % rückzahlbare Schuld derselben im Betrage von M. 1 500 000, die zur ersten Stelle auf dem Bergwerkseigentum eingetragen ist. Die Ges. beschloss dann als einzige Gewerkin am 25./3. 1909 die Auflös. der Gew. unter Überweisung sämtl. Aktiva u. Passiva an sich selbst. Der Bergwerksbesitz der Gew. umfasste die Grubenfelder Hubertus, Wiesgen, Walrafsgrube, Axersrott, Wurmsrott u. Hubertus-Erweiterung mit einer Gesamt- grösse von 1 324 500 dqm. Der als Bestandteil u. Eigentum verzeichnete Grundbesitz beträgt 62 ha. Davon dienen 57 ha für Bergwerk- und Fabrikanlagen. Die Brikettfabrik und die Erube begannen mit dem Betrieb im Sept. 1907; die Fabrik zunächst mit 8 Brikettpressen u. vom OÖktober 1908 ab mit 10 Brikettpressen. Die volle Leistung wurde erst zu Anfang 1909 nach kompletter Fertigstellung, insbes. nach vollständigem Grubenaufschluss, erreicht. Die Gesamtaufwendungen betrugen bis Ende 1908 M. 4 175 068. Förderung an Kohlen 1907 u. 1908: 160 959, 429 452 t, Brikettprod. 48 079, 130 894 t. Der Gesamtüberschuss für beide Jahre M. 710 740 wurde bis auf den Gewinnvortrag per 1./1. 1909 abgeschrieben; Ausbeuten wurden nicht verteilt. Der zus. hängende Besitz der Ges. an Grubenfeldern liegt im Bergrevier Köln-West u. gehört zu dem in der Nähe der Stadt Köln gelegenen rheinischen Braunkohlen-Vorkommen. Nach dem Ergebnis der stattgehabten Bohrungen schwankt die Mächtigkeit des Braunkohlen- flözes zwischen 32 u. 56 m. Das Verhältnis des Deckgebirges zur Kohle ist im Mittel wie 1: 2½%. Die Gewinnung der Kohle erfolgt lediglich im Tagebaubetrieb. Die Abraumarbeiten sind zu normalen Bedingungen bis 1916 vergeben. Am 19. März 1909 wurde im jetzigen Tagebau das „Liegende“ erreicht. Die Mächtigkeit des Flözes beträgt 45 m gute reine Kohle ohne jedes Zwischenmittel. In dem mit 2 Hauptkettenbahnen aufgeschlossenen u. ent- wässerten Grubenfelde wird ein Kohlenvorrat von über 40 000 000 cbm als abbaufähig vor- handen angenommen, so dass eine Tagesförderung von 2000–2500 t stattfinden kann. Die Brikettfabrik mit 10 Pressen ist für eine Jahresleistung von 180 000 t eingerichtet. Zur Hauptsache ist die Fabrik ausgerüstet mit einem dreiteiligen Nassdienstwerk, dem die Kohlen vermittels zweier Kettenbahnen zugeführt werden. Bahnanschluss mit 2½ km Gleis bei der Station Brüggen (Erft) mit Schmal- u. Normalspur an die Mödrath-Liblar-Brühler Nebenbahn angeschlossen. Durch Vertrag v. 13./1. 1908 hat die Ges. ihre ganze Brikettprod. mit geringer Einschränkung an den Braunkohlen-Brikett-Verkaufsverein G. m. b. H. (Syndikat) zu Köln bis 31./3. 1915 verkauft. Gesamtförderung u. Produktion: 1909 1910 R 524 015 t 561 978 t BBHIIB6 172 040 t 180 870 t Die G.-V. v. 24./2. 1911 genehmigte die Angliederung der beiden Brikettwerke C. Brendgen, G. m. b. H. in Zieselmaar u. Braunkohlen- u. Brikettwerk Concordia, G. m. b. H. in Liblar. Der Erwerb erfolgte gegen M. 1 700 000 4½ % zu 102 % rückzahlbaren Schuldverschreib., die zur zweiten Stelle auf den Besitz von Hubertus u. zur ersten Stelle auf den der beiden G. m. b. H. eingetragen wurden, sowie gegen M. 1 250 000 bar. Um nun Hubertus in seiner geldlichen Stellung nicht zu beeinträchtigen, hat die Ges. den Weg gewählt, das St.-Kap. der beiden G. m. b. H. von M. 600 000 u. M. 500 000 auf den Mindestbetrag von je M. 20 000 herabzusetzen. Dadurch würden an Ges.-Kapital M. 1 060 000 frei, die die Verkäufer sich selbstzuteilen können. Da nun aber die beiden G. m. b. H. über einen derartigen Betrag nicht verfügen, so ist mit dem Bankier ein Abkommen getroffen, wonach das Geld den beiden G. m. b. H. zur Verfüg. gestellt wurde. Hubertus selbst hatte dann noch M. 190 000 Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1912/1913. I. 56