Kohlenbergbau. 897 5 Pressen, auf Schacht Katharina eine solche mit 10 Pressen im Betrieb, auch 4 Wäschen vorhanden. — Die Berechtsame der Gewerkschaft Ver. Pörtingssiepen umfasst Mager- kohle bergende 11 Längenfelder, 4 Geviertfelder in der Gemeinde Fischlaken (Landkreis Essen) belegen mit Schächten I u. II, wovon jedoch nur aus Schacht II gefördert wird, Schacht J dient als Wetterschacht. Ausserdem beutet sie seit 1897 die pachtw. übernommenen angrenz. Geviertfelder Liafburga u. Johannes aus und hat eine Brikettfabrik mit 2 Brikett- bressen in Betrieb. Auf dem Grubenfelde der Gew. Gottfried Wilhelm wurde ein neuer Schacht angelegt, der Anfang 1909 mit ca. 200 000 Jahresförderung (jetzt ca. 400 000 t) den Betrieb aufnahm (siehe unten). – Die Berechtsame der Gew. Dahlhauser Tiefbau umfasst 4 256 287 qm Esskohle bergendes Feld, grösstenteils belegen in der Gemeinde Dahlhausen (Kreis Hattingen). Dem Betriebe dienen ein Förder- und ein Wetterschacht; ein neuer Förderschacht kam Anfang 1912 in Betrieb. Ferner vorhanden eine Brikettfabrik mit 6 Pressen, Separation u. Wäsche. Der Wert der Aktiva der Essener Steinkohlen-Bergwerke erhöhte sich 1906 durch Erwerb der genannten 3 Gew. um M. 18 937 926, die sonstigen Zu- gänge auf Anlagen-Kti betrugen 1906 M. 651 742, sodass die gesamten Anlagen ult. 1906 mit M. 25 364 656 zu Buche standen, welcher Betrag sich 1907–1911 durch Neuanlagen u. Anschaff. um M. 1 769 883, 1 185 179, 1 317 467 u. 1909 durch Zugang von Gottfried Wilhelm u. Altendorf um M. 6 720 075. sowie 1910 u. 1911 um 1 745 142 bezw. 5 179 224 (auf M. 36 461 000) erhöhte (1911 allein für Beamten- u. Arb.-Wohnungen M. 2 741 318 verausgabt). Die Beteil. b. Rhein.-Westf. Bergwerks-Ges. m. b. H. in Mülheim beträgt jetzt M. 1 591 750. Der ges. Grundbesitz der Ges. umfasst nach neuerlichen Erwerbungen z. Z. ca. 290 ha mit 508 Wohnhäusern f. Beamte u. Arb. Mit Wirkung ab 1./10. 1906 Erwerb der Kuxe der Gew. Stolberg zum Preise von M. 200 pro Kux, also zum Gesamtpreise von M. 200 000. Die Gew. ist die Konzessions- inhaberin der Anschlussbahn der Zeche , Ver. Pörtingssiepen“; Zeche Richradt ist am 1./11 1910 stillgelegt. Die Gew. Stolberg betreibt einen umfangreichen Kalksteinbruch. Das ge- wonnene Material wird in eigenen Kalköfen weiter verarbeitet. Der Grundbesitz beträgt 60 ha 60 a 25 qm. Produktion: 1906 1907 1908 1909 1910 1911 Förderung t 1 396 923 1 489 833 1521 359 1 814 906 1 978 134 2 116 494 Absatz „ 1 263 360 1 376 045 1 367 543 1 630 389 1 808 691 1 953 168 Briketts „ 469 805 544 818 578 892 566 847 645 520 642 576 Beiteiligungsziffer im Kohlen-Syndikat für 1912 1 989 300 t für Kohlen, 811 000 t für Briketts. Belegschaft 7221. Die erhebl. Überschreit. des Beteiligungsanteiles beim Kohlensyndikat veranlasste die Ges. zum Ankauf der Zeche Altendorf zwecks Übernahme eines Teiles der Beteiligungs- ziffer von 240 000 t, sowie der Brikettbeteilig. von 77 300 t. Preis von M. 500 pro Kux. Da die Gew. Altendorf 36 eigene Kuxe besass, stellte sich der Kaufpreis auf M. 482 000 u. zuzügl. der mitübernommenen Anleihe von M. 1 128 000 auf M. 1 610 000. Es entfiel demnach auf die Tonne Beteiligungsziffer ohne Anrechnung der besonderen Brikettbeteilig. M. 6.70. Ankauf der Zeche erfolgte per 1./1. 1909. Nach gründl. Reparatur der Schacht- anlagen etc. wurde Anfang 1910 die Förderung bei der Zeche Altendorf wieder aufgenommen, da unterhalb der im Bau begriffenen VI. Sohle noch ein erhebliches Kohlenquantum ansteht. Tagesförderung jetzt ca. 550 t. Zuschuss für diese Zeche 1910 u. 1911 M. 222 170 bezw. M. 418 517. Anlässlich der Übernahme der Gew. ver. Pörtingssiepen im J. 1906 wurde auch eine Beteiligung von 998 Kuxen an der Gew. Gottfried Wilhelm mit übernommen. Der erste Spaten- stich zu der Schachtanlage dieser Gew. wurde am 28./3. 1907 getan. Der Schacht wurde bis August 1908 zur vorgesehenen Teufe von 457 m niedergebracht; derselbe ist bis auf 65 m mit Tübbings ausgebaut, im übrigen steht er in Mauerung. Die Seilbahn vom Schachte bis zu- Verladestelle in Rellinghausen konnte am 10./6. 1907 dem Betrieb übergeben werden. Der Bau der umfangreichen Tagesanlagen einschl. Separation und Wäsche wurde Ende 1908 voll- endet, sodass die Kohlenförderung und der Versand Anfang 1909 aufgenommen werden konnte. Die vorliegenden Analysen und die inzwischen vorgenommenen Waschversuche er- gaben ausgezeichnete Resultate; die in Aussicht genommene Fördermenge von ca. 400 000 t bro Jahr wird schlanken Absatz finden. Beteiligung im Kohlensyndikat zuerst 240 000 t, dann 300 000 bezw. 360 000 t. 1909 erfolgte der Bau einer Brikettfabrik mit zunächst 4 Pressen. Die Essener Steinkohlenbergwerke A.-G. haben für die Gew. Gottfried Wilhelm unter selbstschuldnerischer Bürgschaft im März 1908 eine Anleihe von M. 5 000 000 abge- schlossen. (s. unten). Der Erlös diente dazu, die Zeche Gottfried Wilhelm fertig auszubauen u. der Gew. neue flüssige Mittel zuzuführen. Die Gew. wurde übrigens Anfangs 1909 auf- gelöst u. deren gesamtes Eigentum auf die Akt.-Ges. übertragen. Gewerkschaften Augustus: Die Zeche Hercules (s. o.) hatte vor der Ver- einigung mit den Essener Steinkohlen-Bergwerken die grosse Majorität von 12 Grubenfeldern im Fürstlich Salm-Salm'schen Regalgebiet in den Gemeinden Wulfen u. Rhade gekauft. Im J. 1907 hat sich die Ges. an dem Erwerb von weiteren 3 Feldern u. im J. 1908 wiederum von 5 Feldern beteiligt. Dieses ganze Gebiet ist nunmehr abgebohrt u. für die sämtl. Felder die Verleih. erfolgt. Die erbohrten Flöze wurden durchweg in flacher, vorteilhafter Lagerung angetroffen. Sie gehören ihrem Charakter u. hohen Gasgehalt nach zur Gasflammkohlen- Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1912/1913. I. 57