914 Kohlenbergbau. Aktie der Ges. Werschen-Weissenfels über M. 1200 mit Div.-Ber. ab 1./4. 1912 sowie 15 % Barvergütung bis 31./3. 1912 zu gewähren sind, während ausserdem der Div.-Schein der Waldauer Ges. für 1911/12 mit 11 % eingelöst wird. 2) Den Erwerb der sämtl. 100 Kuxe der Gew. Christoph Friedrich in Berlin mit Ausbeute seit 1./1. 1912 von deren Besitzerin, der Disconto-Ges. in Berlin, gegen Gewährung von 5000 neu auszugebenden Aktien der Werschen- Weissenfelser Ges. über je M. 1200, welche ab 1./4. 1912 div.-ber. sind. 3) Erhöhung des A.-K. um M. 10 250 000 unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre durch Ausgabe von Aktien, nämlich a) 6750 Aktien Lit. D über je M. 1200, welche ab 1./4. 1912 an der Div. teilnehmen. Hiervon dienten 5000 Aktien Lit. D zum Erwerb der Kuxe der Gew. Christoph Friedrich, während 1750 Aktien zum Umtausch gegen Waldauer Aktien benutzt wurden. p) 1791 Aktien Lit. E, von denen 1790 Stück über je M. 1200 lauten u. 1 Aktie über M. 2000. Diese Aktien Lit. E haben für die beiden Geschäftsjahre 1912/13 u. 1913/14 nur einen An- spruch auf eine Div. von höchstens 4 %, u. nehmen vom 1./4. 1914 ab in gleicher Höhe wie die übrigen Aktien an der Div. teil. Der Besitz der erworbenen Waldauer Braunkohlen-Industrie A.-G. umfasst folgende Anlagen: Grube, Nasspresse u. Mineralölfabrik zu Waldau; Grube u. 3 Teerschwelereien mit zus. 76 Zylindern, Nasspresse u. Brikettfabrik mit 4 Pressen zu Groitzschen bei Zeitz; Grube Herm. Schäde bei Gaumnitz. Der Besitz der Ges. an Kohlenfeldern betrug ult. März 1911 nach verschiedenen weiteren Erwerbungen in den Vorjahren 776 ha 63 à 40 aqm. Der gesamte Grundbesitz stellte sich auf 138 ha 54 a 10 qm (wegen Neuerwerbungen s. unten). Erhöh. der Anlagewerte 1905/1906–1910/11 M. 42 534, 2983, 92 421, 3 262 607, 318 349, 1 849 120. Förderung bezw. Produktion 1908/1909–1910/1911 insgesamt: 6 682592, 6 943 154, 6 825 362 hl Kohlen; 21 678 500, 23 524 000, 21 911 000 Stück Nasspresssteine; 467 097, 510 048, 446 868 dz Briketts; 51 663, 48 781, 48 340 dz Teer, woraus gewonnen wurden; 6934, 6186, 6144 dz Paraffin, 7489, 5396, 4156 dz Solaröl u. helle Paraffinöle, 20 879, 20 474, 20 089 dz Paraffinöle u. Paraffinschmiere. Grudekokproduktion: 244 760, 241 300, 253 689 dz. Die Ges. gehört dem Mitteldeutschen Braunkohlen-Syndikat G. m. b. H. in Leipzig an. 1907: Ankauf eines grösseren Kohlenfeldes in den Fluren Queisau, Profen, Predel, Köttichau, Steingrimma un- gefähr 590 ha zus. hängendes Kohlenfeld. Der Kaufpreis beträgt M. 4800 Pro ha u. ist zahlbar vom 1./4. 1908 ab in 8, für einen kleineren Teil in der Flur Predel in 6 Jahresraten. Ausser diesen erwähnten, bereits gesicherten ca. 590 ha hat sich die Ges. im Zus. hang mit diesen noch weiter 100 ha Kohlenfeld zu günstigen Bedingungen gesichert. Die Kaufsumme der ganzen zu erwerbenden Fläche von ungefähr 2400–2600 Morgen beläuft sich hiernach auf ungefähr M. 3 000 000. Die Ges. hat daselbst eine Brikettfabrik für 10 Pressen errichtet, sowie eine Nasspresse in Betrieb gesetzt. Die Schachtanlage (Bunge-Nebe) befindet sich in der Queisauer Flur; im J. 1911 wurde die Brikettfabrik errichtet. Die erworbene Gew. Christoph Friedrich gehört zu den sogenannten Geiseltaler Werken. Die Gew., deren sämtl. 100 Kuxe sich im Besitz einer von der Disconto-Ges. geführten Finanz-Gruppe befanden, hat seit Ende 1906 unter Aufwendung von bisher etwa M. 10000000 ihr 1300 Morgen umfassendes, noch vollständig im Tagebau abzubauendes Grubenfeld ohne Zwischenfälle derartig entwickelt, dass gegenwärtig die volle Mächtigkeit von mehr als 50 m aufgeschlossen ist. Die Produktion der Brikettfabrik von 16 Pressen hat trotz an- fänglicher Vorurteile u. scharfer Konkurrenz schlank Absatz gefunden. Die Kohlenförderung betrug in 1910 471 000 t (1909 388 000 t). Die Brikettquote der Gew. im Mitteldeutschen Braunkohlensyndikat ist auf 300 000 t zu schätzen, während die beiden A.-G., mit denen Christoph Friedrich verschmolzen werden soll, vorwiegend mit Rohkohle am Syndikat be- teiligt sind. Im J. 1910 hat die Gew. M. 4 000 000 4½ % hypoth. sichergestellte Oblig., rückzahlbar mit 103 %, placiert u. für das lauf. Geschäftsj. erstmalig auf ihre Kuxe eine „nhennenswerte“ Ausbeute verteilt. Vom Grubeénfeld sind % aufgelassen u. auf restliche 400 Morgen die Kaufgeldrate bis 1918 zu leisten. Das Verhältnis zu der Gew. Christoph-Friedrich wurde so geregelt, dass die Ges. Werschen- Weissenfels die Anlagen der Gew. in Pacht u. zus. mit den anderen Anlagen der Ges. in einheitliche Verwaltung genommen hat. 1911/12: Die Förder. der Bergwerke, einschl. der früh. Waldauer Ges., betrug 1911/12: 22 620 432 hl = 1 615 745 t. Hierzu kommt die Förder. der Grube Cecilie v. 1./1–ww31./3.1912 mit 2 639 597 hl = 188 542.7 t, so dass die Gesamtförder. 25 260 029 hl = 1 804 287.7 t betrug. Hiervon gelangten 368 261.25 t als Rohkohle zum Versand, während der Rest in eigenen Betrieben zur Herstellung von, Fabrikaten u. als Feuerkohle Verwendung fand. Die Brikett- erzeugung, einschl. der Fabriken der früheren Waldauer Ges., betrug 284 392.30 t. Hierzu kommt die Produktion der Brikettfabrik der Grube Cecilie v. 1./1 =31./3. 1912 mit 64 390 f. Durch das Mitteldeutsche Braunkohlen-Syndikat wurden 340 318.9 t zum Verkauf gebracht. Die Nasspresssteingewinnung der einschl. der der früheren Waldauer Werke, betrug 67 303.2 t von denen 65 662.4 t teils durch Bahnversand u. teils im Landabsatz verkauft wurden. Die Mineralölfabr. Köpsen u. Waldau arbeiteten zus. 98 292 dz Teer auf. An Fabrikaten wurden in den Fabriken hergestellt: 29 582.8 dz Paraffin u. Kerzen aller Art, 14 949.5 dz helle Paraffin- öle, 39 493.8 dz. dunkle Paraffinöle u. 14 391.8 dz Nebenprodukte aller Art. Davon gelangten zum Versand: 21 299 dz Paraffin u. Kerzen, 70 434.6 dz Paraffinöle u. Nebenprodukte, während ein geringer Teil in den eigenen Betrieben Verwendung fand. Um unabhängig von den Dochtfabriken zu sein, wurde die Einrichtung einer eigenen, unserem Bedarf entsprechenden Dochtfabrik vorgenommen. In den Schwelereien wurden 99 028.4 dz Teer u. 6320.7 Ladungen