Kohlenbergbau. 929 trieben. Diese Fabriken sind ausgerüstet mit 34 Röhrentrockenapparaten u. 25 Brikettpressen. Kohlenförderung 1907/08 1 139 084 t bei 296 463 t Brikettabsatz. Eine neue Brikettanlage für 400 000 t Tahresherstell. wird 1912/13 ausgebaut. Vorhanden ist eine Arb.-Kolonie von 140 Wohnungen. 3 D) Die Gew. Brühl-Cölner Braunkohlenbergwerk Donatus, dessen Übernahme lt. G.-V. v. 4./1. 1908 erfolgte, besitzt an Bergwerkseigentum die Grubenfelder Donatus u. Hermann, Amalia u. Amalia-Erweiterung, im ganzen gross 6 064 796 dqm. Die Grubenfelder haben ein durchschnittliches Verhältnis der Oberderke zur Kohle von 1: 2 und eine Kohlen- mächtigkeit bis zu ca. 25 m. Die Kohle wird im Tagebaubetrieb mit Kettenbahnen ge- wonnen. Das für den Abbau auf lange Jahre nötige Grundeigentum steht im Eigentum der Gew. Donatus. Diese hat zu diesem Zwecke das 213 ha grosse Gut Villenhof gekauft, das in der Bilanz mit M. 466 692 u. mit M. 138 512 Hypothekenbelastung figuriert. Der eigene Grundbesitz umfasst insgesamt ca. 228 ha, für Bergwerksanlagen sind hiervon ca. 31 ha ver- wendet. Für den Bau einer umfangreichen Arbeiterhäuser-Kolonie hat die Gew. eine Bauges. mit einem Kapital von M. 290 000 begründet, die M. 129 000 Hypoth.-Schulden hat. An der Bauges. ist die Rhein. Akt.-Ges. nach der letzten Bilanz nach Abschreib. von ca. 5 % jährl. mit M. 209 301 beteiligt. Die Rhein. Akt.-Ges. u. die Bauges. besitzen 110 Beamten- u. Arbeiterwohnungen, ferner Kantinen u. Schlafsäle, in denen ca. 140 Mann untergebracht werden können. Auf Grube Donatus sind 3 modern eingerichtete Brikettfabriken vor- handen. Diese sind ausgerüstet mit 30 Röhrentrockenapparaten. 20 Brikettpressen mit einer Jahresleistungsfähigkeit von 300 000 t Briketts. Die Kohlenförder. betrug 1 195 265 t. Die Ges. besitzt die schon erwähnten 100 Kuxe der 100teiligen Gew. Louise. die sie mit den Aktiven der Gew. Sibyllagrube zu M. 10 000 pro Kux übernommen u. ebenso verbucht hat, die 510 Kuxe der 1000teiligen Gew. Beisselsgrube, welche zu M. 1500 bei der Gründung der Akt.-Ges. Fortuna übernommen wurden, stehen heute zu diesem Betrage zu Buch. Aus diesen Werten M. 1 000 000 für 100 Kuxe Louise u. M. 765 000 für 510 Kuxe der Gew. Beisselsgrube, sowie aus M. 707 000 Aktien der Clarenberg A.-G. f. Kohlen- u. Tonind. in Frechen u. M. 2 000 000 Aktien des Rheinischen Elektrizitätswerks im Braun- kohlenrevier in Cöln (s. unten) setzt sich das in der Bilanz der Akt.-Ges. v. 31./3. 1912 0. M. 5 249 500 ausgewiesene Effekten-Kto zus., ausserdem 1910 M. 1000 pro Beisselskux, zus. M. 510 000 eingezogen. E) Die Grube Louise besitzt das Grubenfeld Louise (1 691 200 qm gross); die mit einer Jahresleistungsfähigkeit von 150 000 t erbaute Brikettfabrik wurde 1908 fertiggestellt u. dem Betriebe übergeben. Zur Erfüllung der Beteilig.-Ziffer bei dem Braunkohlenbrikett- Verkaufsverein wurde der Bau einer zweiten Brikettfabrik auf Grube Louise mit 210 000 t Jahresleistungsfähigkeit beschlossen. Die Rhein. A.-G. in Cöln konnte die Gew. Louise 1911/12 mit der Herstellung von 148 015 t Braunkohlen-Briketts = ca. 38 % der Leistungs- fähigkeit beschäftigen. Die Gew. erbrachte 1911/12 M. 569 463, während die Zinsen des ganzen Anlagekapitals u. die Unk. M. 621 189 erforderten, so dass sich die Unterbilanz um M. 51 725 u. zuzüglich M. 148 015 zur Bildung eines Ern.-F. um M. 199 740 vermehrte u. M. 673 747 betrug. Die Rhein. A.-G. beantragte aus dem Gewinn ihrer Ges. diese M. 199 740 dem Verfügungsbestand zu überweisen, der sich dann auf M. 831 881 beläuft, u. beabsichtigt, in Form einer Zubusse aus dem Verfügungsbestand M. 675 000 zur Tilg. der Unterbilanz der Gew. Louise zu verwenden. Nachdem die Gew. Louise nunmehr dauernd s0 beschäftigt werden kann, dass sie selbst die Zinsen des Anlagekapitals u. die Abschreib. verdienen wird, hat die Rhein. A.-G. für diese Gew. eine zu 4½ % verzinsl. u. zu 102 % rückzahlbare hypothek. sichergestellte Anleihe in Höhe von M. 6 000 000 bei dem Allg. Knappschaftsverein zu Bochum aufgenommen. Diese Summe wird zur Tilgung von Schulden u zur teilweisen Ablös. des Kredits bei der Rhein. A.-G. verwendet, die für Neubauten grösserer Summen bedarf. Die Forder. dieser A.-G. an die Gew. betrug am 31./3. 1912 M. 6 209 208. Für diese XAnleihe hat die Rhein. A.-G. die Bürgschaft übernommen. F) Die Gew. Beisselsgrube in Ichendorfbei Cöln besitzt ein Grubenfeld von rund 2 400 000 qm. welches eine Kohlenmächtigkeit bis zu 100 m hat, bei einem Verhältnis der Oberdecke zur Kohle von durechschnittlich 1:3. Das Grubenfeld markscheidet mit den Feldern Schlender- han u. Urwelt der Akt.-Ges. Die Gew. Beisselsgrube hat eine Brikettfabrik mit 6 grossen Zeitzer Telleröfen u. 7 Pressen, die eine Jahresleistungsfähigkeit von 100 000 t Briketts besitzt. Die Gew. förderte 1905/06–1910/11: 286 559, 286 141, 345 211, 360 923, 366 264, 361 314 t. Brikettproduktion 1909/10 u. 1910/11: 97 440, 102 940 t. Die Gew. hat 1909 eine Anleihe von M. 2 500 000 aufgenommen. Ausbeute für Rhein. Akt.-Ges. 1909/10–1911/12 je M. 51 000. Praduktion: 1905/06 1906/07 1907/08 1908/09 1909/10 1910/11 1911/12 Fortuna u. Sibylla Fortuna, Sibylla, Gruhl, Donatus u. Louise zusammen zusammen Förderung. . . ft 1 640 394 1 854 901 4 290 392 4 440 643 3 548 241 4 071 712 4 510 340 Kohlenabsatz . „ 546 872 555 730 797 868 696 308 598 187 585 287 529 626 Brikettproduktion . „ 315 639 367 709 993 078 1 078 910 940 779 1 073 456 1 246 407 Brikettabsatz (inkl. Selbstverbrauch) . „ 317 562 367 213 980 019 1 019 007 963 917 1 070 377 1 2 49 369 Lonabsatz 35 386 51 703 62 690 66 126 64 753 65 210 73 443 Durch die Vereinigung mit Gruhl u. Donatus stieg die Produktionsmöglichkeit der A.-G. an Braunkohlenbriketts von 428 350 t auf über 1 000 000 t. Im Geschäftsjahre 1907/08 ver- Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1912/1913. 166 59