Kohlenbergbau. 935 391,74 ha exkl. der neu erworbenen Ländereien der Kaiser Wilhelm-Grube von ca. 150 Morgen; 1899 wurde das Abbaurecht unter 45 ha 60 qm, 1902 unter 85 ar 70 qm Fläche, 1908 ein Grubenfeld von 12 ha 22 ar 49 qm für M. 59 621 hinzuerworben. 1899 Ankauf der Kaiser Wilhelm-Grube nebst Reservefeld in Oberlichtenau von den von Steinäckerschen Erben für M. 900 000 gegen Gewährung von 900 neuen Vorz.-Aktien à M. 1000. Durch diese Erwerbung haben sich die Anlagen der Ges. in folg. Weise erweitert: 1. Durch den von Rosenbergschacht an der Eisenbahn Görlitz-Lauban mit einer Tagesanlage versehen und für eine Jahresförderung von mehr als 1 000 000 hl eingerichtet; der Schacht ist 1901 mit einem Wetterschacht versehen. 2. Durch den zur Wasserhaltung sowie zur Förderung des Landabsatzes dienenden Elsaschacht. Auf demselben befindet sich eine Sortier.-Anlage für Rohkohlen u. eine Nasspresssteinanlage für eine Jahresproduktion von 10 000 000 Steinen. Der Schacht ist mit dem von Rosenbergschacht durch Seilbahn verbunden. 3. Durch ein Grubenfeld von über 350 ha mit einem anstehenden Kohlenquantum von ca. 60 000 000 hl. Wert der erworbenen Kaiser Wilhelm-Grube M. 1 000 000. 4. Durch 23,15 ha Ländereien und 10 Wohnhäuser. Gekauft wurde 1901 das neben den Lichtenauer Bergbau Gerechtsamen der Ges. bei Troitschendorf, Kr. Görlitz, belegene etwa 1400 preuss Morgen grosse Grubenfeld „Troitschendorf-' für M. 210 000. Die Gesamtanlagen wurden 1899 bedeutend erweitert (Kosten M. 222 776); die späteren Neubauten u. Zugänge erforderten 1902–1910 M. 89 333, 120 298, 311 942, 132 685, 164 147, 110 320, 150 361, 215 512, 202 949. Braunkohlen-Förderung in hl à ca. 70 kg 1903–1910: 2 329 115, 2 789 883, 3 036 145, 3 109 017, 3 560 678, 3 630 109, 2 627 564, 2 712 969. – Brikett-Produkt. 777 962, 969 530, 1 131 786, 1 149 660, 1 212 640, 1 170 271, 862 470, 932 990 Ctr. – Presssteinfabrikation: 6 279 000, —, 1 911 000, 1 438 500, 3 201 000, 1 714 000 1 715 950, 2? Stück. –— Abgesetzt wurden durch Verkauf: 847 626, 885 799, 898 257, 933 806, 986 095, 1 022 619 943 211, 898 127 hl Kohlen, 776 067, 042 352, 1 132 035, 1 145 708, 1 208 165, 1 140 542 885 486, 919 886 Briketts u. 4 068 500, 3 913 900, 3 512 100, 1 401 000, 2 282 150, 1 947 400, 2 371 600, ? Stück Presssteine. Ein Schwimmsanddurchbruch im Bögeschacht, sowie ein Brand der vollständigen Elsa- schachtanlage beeinträchtigten 1909 die Kohlenförderung u. Brikettproduktion ganz erheblich u. beeinflussten das Gewinnresultat ungünstig. Am 7./9. 1910 erfolgte auf der genannten Anlage abermals ein schwerer Wasserdurchbruch, dessen Folgen in der Hauptsache wieder behoben sind. Der Betrieb musste infolgedessen für ca. 6 Wochen auf dem Böge ganz eingestellt werden. Die Abschreib. für 1910 betragen: a) auf Grundstücke M. 5403, b) auf Aus- u. Vorrichtung Lichtenau M. 188 422, c) auf Grubenwert, Gruben- u. Fabrikanlagen M. 110 727, d) hierzu die Kosten für Ausräumen verschlämmter u. ersoffener Grubenbauten mit M. 58 948, zus. M. 363 500. Es ergibt sich demnach ein Verlust von M. 295 033 (siehe Gewinn- und Verlust-Kto), zu dessen Deckung der vorhandene R.-F., Spez.-R.-F. und Div.- Ergänz.-F. mit zus. M. 126 725 herangezogen wurden, so dass der Verlust für das Geschäfts- jahr 1910 insgesamt M. 168 307 beträgt, welcher auf neue Rechnung vorgetragen wurde. Leistung des Werkes 1911: Kohlenförderung 3 065 647 hl, Brikettfabrikation 1 064 191 Ztr., Rohkohlenabsatz 874 776 hl, Absatz an Briketts 1 043 986 Ztr. Für Neuanlagen einschl. der infolge Bergschäden erworbenen Grundstücke sind in 1911 M. 189 120 aufgewandt worden. Infolge der Bergschäden wurden auch 1911 verstärkte Abschreib. auf Grundstücke, Aus- u. Vorrichtungen vorgenommen. Die Abschreib. betragen insges. M. 183 858. Der Verlustsaldo aus 1910 (M. 168 307) erhöhte sich danach um M. 79 515 auf M. 247 822, welcher auf neue Rechnung vorgetragen wurde. Kapital: M. 1 700 000, und zwar M. 660 000 in 440 Vorz.-Aktien (Nr. 1–440) à M. 1500 und M. 1 040 000 in 1040 Vorz.-Aktien (Nr. 441–1480) à M. 1000, sämtlich gleichberechtigt. Bei Kapitalserhöhungen sind der frühere Besitzer des Langenölser Bergwerks Hugo von Dobschütz und die fünf Gründer der Ges. berechtigt, die Hälfte der jedesmal zu emittierenden Aktien zum Nennwerte zu übernehmen. Urspr. M. 720 000, betrug das A.-K. 1899 nach verschiedenen Wandlungen (siehe Jahrgang 1900/1901) M. 660 000 in 440 gleichber. Vorz.-Aktien à M. 1500. Die G.-V. vom 6. Juli 1899 beschloss Erhöhung dieses Betrages um. M. 1 040 000 (auf M. 1 700 000) in 1040 neuen Vorz.-Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1. Juli 1899; hiervon die Hälfte Hugo von Dobschütz und fünf Gründern der Ges. 26. Juli bis 28. Aug. 1899 zu pari plus 1 % Stempel zur Verf. gestellt, jedoch nicht bezogen. M. 900 000 dieser Em. dienten zur Erwerbung der Kaiser Wilhelm-Grube in Lichtenau 6. oben), M. 140 000 zur Verstärkung der Betriebsmittel, diese von einem Konsortium zu pari übernommen. Anleihe: M. 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 16./5. 1904, rückzahlbar zu 103 %. Die Anleihe ist an 1. Stelle hypoth. sichergestellt u. diente zur Tilg. des Restes der Anleihe I, Erbauung der zweiten Brikettanlage u. Verstärkung der Betriebsmittel der Ges. Ende 1910 noch in Umlauf M. 450 000. Zahlst.: Hildesheim: Hildesheimer Bank; Berlin: Commerz- u. Disconto-Bank; Hannover: A. Spiegelberg. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Jede Vorz.-Aktie à M. 1500 = 3 St., jede Vorz.-Aktie à M. 10000 = 2 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % zum R.-F., dann bis 10 % Tant. an Dir., bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (ausser einem Fixum von zus. M. 8000 für jedes Mitgl.), Rest Super-Div. bezw. z. Verf. der G.-V. Ein Amort.-F. ist bis auf die Hälfte des eingez. A.-K. zu bringen. Derselbe dient als Aquivalent f. allmähl. Entwert. des das Vermög. d. Ges. bildenden Bergwerkseigentums u. kann deshalb nach G.-V.-B. z. Ergänz. desselben verwendet werden.