Kohlenbergbau. 93 26–30 % Gasgehalt aufgeschlossen. Bei 350 m Teufe wurde die Wettersohle, bei 400 m Teufe die I. Bausohle ausgesetzt. Nach Herstell. der Füllörter wurde mit der Ausricht. der Grube in beiden Sohlen begonnen. Die Wasserzuflüsse sind gering. Über Tage wurden die definitiven Fördermaschinengebäude für beide Schächte nebst Fundamenten fertiggestellt u. konnte mit der Aufstell. von zunächst 2 grossen Fördermasch. begonnen werden. Die definitive Förder- einricht. für Schacht II konnte dann im Mai 1912 in Betrieb genommen werden. Die Förder. im Juni 1912 übersteigt bereits den Selbstverbrauch; mit dem Versand von Kohlen wird alsbald begonnen werden. Die Ges. besitzt eine eigene Ringofenanlage. (Produktion 1911: 4 859 200 Steine.) Die Anschlussbahn nach Bahnhof Repeler ist fertiggestellt, ebenso verschied. Arb.- u. Beamtenwohnungen. Behufs Erbauung eines gemeinsamen Rheinhafens bei Orsoy nebst Hafenbahn mit Anschluss an den Bahnhof Repelen der Staatsbahn wurde mit der Akt.- Ges. Phönix in Hörde u. den Rheinischen Stahlwerken in Duisburg-Meiderich ein Abkommen in Form einer G. m. b. H. getroffen. Alle drei Werke sind dabei zu gleichen Teilen interessiert. Um der Ges. einen Lager- u. Umschlageplatz in Süddeutschland zu sichern, hat die Ges. im Hafen der Rheinau bei Mannheim ein für diese Zwecke günstig gelegenes Terrain erworben. Kapital: M. 18 000 000 in 18 000 Nam.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 14 000 000, volleingez. seit Juli 1909. Das A.-K. wurde sukzessive, je nach Fortschreiten der Schachtbauten ein- gezogen. Die G.-V. v. 13./5. 1910 beschloss Erhöhung um M. 4 000 000 (also auf M. 18 000 000) in 4000, ab 1./7. 1910 div.-ber. Aktien, angeboten den alten Aktionären 7: 2 zu pari plus 3 % für Aktienstemp. Ferner wurde der A. R. ermächtigt, eine Anleihe bis zum Höchstbetrage von M. 16 000 000 zu begeben, wovon Anfang 1911 vorerst M. 3 000 000 zu 5 % verzinslich, emittiert wurden. Der Erlös dieser Emission dient zum weiteren Ausbau der Zechenanlagen, speziell für eine zweite Schachtanlage und zur Bezahlung der neuerworbenen Grubenfelder. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Berechtsame 6 850 723, Kassa 13 712, Grundstücke 2 686 038, Gebäude 1 321 099, Masch. u. Material. 1 000 927, Bahnanlage, Wegebau- u. Planier.-Kto 1 347 830, Wasserversorg.- u. Entwässer.-Anlage 285 260, Abteuf- u. Vorricht.-Kto 6 556 428, Ringofenziegelei 197 647, Arbeiter-Kolonie 717 170, Hafen Orsoy 252 580, Lagerplatz Rheinau 395 597, Disagiokto 155 594, Bankguth. 1 254 065, Debit. einschl. Kaut. 1 108 345, Verlust-Kto (Einricht.- u. Vorbereit.-Kto) 1 212 928. – Passiva: A.-K. 18 000 000, Teilschuldverschreib. 3 000 000, Amort.-Kto industrieller Anlagen 72 377, Kredit. (einschl. Kaut., Restschuld auf Berechtsame u. Grundstücke) 4 283 573. Sa. M. 25 355 951. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 868 152, Amortis.-Kto 22 811, Gen.-Unk. 165 079, Zs. 167 246. – Kredit: Wohnungs-Ertrag 411, Grundstücksertrag 9950, Verlust 1 212 928. Sa. M. 1 223 290. Dividenden: 1906/07: 0 %; 1908–1911: 0 % (Schachtanlage im Bau). Direktion: Alb. Spaeth, Bergwerks-Dir. Franz Brenner. Aufsichtsrat: Vors. Bankpräsident A. de Monplanet, Stellv. Komm.-Rat Bankier Max Trinkaus, Jean Bonnardel, Mitgl.: Christian de Catheu, Auguste de Collignon, Ing. Jean Keller, Etienne Hely d'Oissel, Paris; Bankpräsident Jean Buffet, Nancy; Bank-Dir. a. D. Alfred Koss- mann, Frankf. a. M.; Komm.-Rat Herm. Heye, Düsseldorf. Prokurist: Anton Denninger. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Düsseldorf: C. G. Trinkaus; Brüssel: Société belge de crédit industriel et commercial; Strassburg i. E. u. Frankf. a. M.: Allg. Elsäss. Bankgesellschaft. Lugauer Steinkohlenbauverein zu Lugau i. 8. Gegründet: 1869. Zweck: Steinkohlenbergbau u. Verwertung der dabei gewonnenen Produkte. Die Ges. erstand 1869 die Grubenfelder des vormaligen, in Konkurs geratenen Zwickau-Lugauer Steinkohlenbauvereins „Neue Fundgrube“ und teufte 1869–75 die beiden Förderschächte „Vertrauenschacht' u. „Hoffnungschachté mit zus. 5 Flözen ab, wozu 1902 der Viktoriaschacht der Rhenania (s. unten) kam. Arealbesitz 260.37 ha Kohlenfeld und 35 ha 3.2 a oberird. Grundstück. Ausgaben für Neuanl. 1902–1911 M. 92 706, 15 777, 19 446, 30 019, 59 463, 41 076, 33 059, 271 842, 31 917, 49 580 davon entfallen 1909 M. 218 015 auf den Ankauf des Mühlengrundst. einschl. der Wasserkraft eines Fabrikgrundstücks u. eines Bauerngutes. Abschreib. seit Bestehen des Werkes (1874) bis Ende 1911 M. 3 579 395. Die G.-V. v. 9./4. 1902 beschloss Ankauf des gesamten Bergwerkseigentums der Gew. Rhenania in Lugau mit Wirkung ab 1./5. 1902. Kaufsumme M. 500 000, erlegt durch Barzahlung von M. 193 693 und Übernahme der 5 % Oblig.-Schuld von M. 309 000 zur Tilg. bis 1915, sowie einer Hypoth. von M. 7000. Abbauwürdiger Kohlenreichtum des Rhenania-Feldes 2–2½ Mill. t. Zur Ver- bindung des Viktoria-Schacht getauften Feldes mit dem Vertrauenschacht, Um- u. Aus- bauten wurden 1902 M. 75 449 aufgewandt. Produktion: 1905 1906 1907 1908 1909 1910 1911 Kohlenförderung t. 222 843 227 837 224 868 221 506 224 777 223 385 215 541 Verkaufßf 192 715 192 910 191 773. 176 919 190 419 181 750 183 727 Erlös.. ..M. 2 537 573 2 659 951 2 829 835 2 781 600 2 995 527 2 795 669 2 781 802 Belegschaft zählte 1907–1911 durchschnittlich 1158, 1217, 1186, 1147, 1137 Mann, welche 1907–1911 M. 1 464 677, 1 492 653, 1 520 935, 1 490 467, 1 488 677 an Löhnen erhielten. Kapital: M. 1 500 000, u. zwar M. 900 000 in 3000 Aktien (Nr. 1–3000) à Tlr. 100 = M. 300 und M. 600 000 in 2000 Prior.-Aktien (Nr. 3001–5000) à M. 300; letztere, ausgegeben lt.