Kohlenbergbau. 945 Gewährung von M. 82 000 in Aktien u. M. 918 000 bar. Rosenblumendelle ist 1903 ganz mit den Mülheimer Bergwerksverein vereinigt. Der zus. hängende Felderbesitz des Unternehmens, das zumeist Fett- u. Esskohle fördert, umfasst 21 767 960 qm zwischen den Städten Mülheim (Ruhr) u. Essen mit 5 Schachtanlagen, die 8 Förder- u. 7 Wetterschächte aufweisen. Förderung 1902–1911 einschl. Rosenblumendelle: 998 243, 1 200 041, 1 293 213, 1 182 235, 1 252 008, 1 364 774, 1 393 274, 1 405 823, 1 408 529, 1 418 731 t, u. zwar auf Hagenbeck 383 072, 487 216, 511 925, 454 066, 460 716, 499 323, 476 688, 471 421, 463 619, 464 530 t, auf Humboldt 146 252, 179 482, 190 555, 172 165, 177 981, 191 892, 210 566, 216 650, 210 262, 199 972 t, auf Wiesche 248 734, 251 564, 264 205, 249 406, 270 897, 130 945, 333 845, 325 612, 331 081, 342 294 t, auf Rosenblumendelle 220 185, 281 779, 326 528, 306 598, 342 432, 362 614, 372 175, 392 175, 403 568, 411 935 t. Zur Herstellung von 63 820 t Koks wurden 1911 79 775 t Feinkohle der Zeche Hagenbeck verwandt. Belegschaft einschl. der auf Rosenblumendelle 1903–1911 durchschn. 4134, 4575, 4247, 4109, 4427, 4681, 4918, 4901, 4817 Mann. – Beteilig.-Ziffer beim Kohlen-Syndikat für Kohlen 1 590000 t einschl. Neu-Schölerpad u. Hobeisen; für Koks 95 000 t; für Briketts 425 000 t. Beschreibung der im Besitz der Ges. befindl. Bergwerke: I. DasSteinkohlenbergwerk Hagenbeck mit Neu-Schölerp ad. Die Zeche baut in ihrem 5 180 560 qm grossen Felde an dem sehr günstig abgelagerten Altendorfer Sattel, in der nach Norden anschliessenden Schöler- pader und in der südlich gelagerten Essener Hauptmulde die 6 liegenden Flöze der Fettkohlenpartie mit dem bekannten Leitflöz Sonnenschein oder Dickebank. Inhalt des Feldes an Kohlen bis 900 m Tiefe 41 900 000 t. Hiervon sind 13 000 000 t über der jetzigen in 400 m Tiefe gebildeten 5. Sohle vorgerichtet, sodass die Zeche die ihr vom Kohlen-Syndikat zugebilligte Beteilig.-Ziffer von ca. 450 000 t jährl. fast 30 J. lang von den jetzigen Tief- bausohlen fördern kann. Es sind 2 Schachtanfagen vorhanden. Die Zeche hat eine Koksofenanlage von 90 Öfen u. ist 1904 durch den Bau einer Brikettfabrik mit Aufbereitungsanstalt erweitert (Brikettproduktion 1906–1911: 53 338, 98 919, 92 775, 39 559, 20 468, 36 797 t). II. Das Steinkohlenbergwerk Humboldt mit 5 008 950 aqm Feldesumfang grenzt südl. an Hagenbeck. Bis zu 1000 m Tiefe stehen im bisher aufgeschlossenen Felde Humboldt 16 000 000 t Esskohlen bester Qualität an. Der Hauptschacht ist 340 m tief. Die jetzige Produktion könnte noch 23 Jahre lang von der seit- herigen Tiefbausohle gedeckt werden. Die Zeche ist zur Hälfte beteiligt an der Brikettfabrik der Firma Stachel- haus & Buchloh in Mannheim. Die Beteiligung steht mit M. 30 000 zu Büche. Erbaut ist 1904 eine neue Separation, Wäsche u. Brikettfabrik (Brikettproduktion 1906–1911: 89 235, 99 760, 104 853, 99 715, 98 907, 94 770 t). III. Südl. von Humboldt u. westl. von Hagenbeck liegt die Zeche Rosenblumendelle mit 6 082 500 qm Feldesumfang. Der Mülheimer Bergw.-Verein besass von dieser Gew. seit Mai 1902 die sämtl. Kuxe zum Buch- wert von M. 3 775 000 (pro Stück M. 2500 Erwerbspreis u. M. 1275 für die von Aug, 1898 bis Ende 1899 für Bauten aufgewendeten Zubussen). Die Gew., welche jetzt ganz mit dem Bergwerksverein verschmolzen ist, hat durch Ankauf des Feldes Kronprinz im Norden ihrer alten Berechtsame ihren Bergwerksbesitz wesentlich ver- grössert und damit den Inhalt ihres Feldes auf 33 000 000 t gebracht. Der neu als Fahr- und Wetterschacht abgeteufte Schacht Kronprinz (400 m tief) ist 1903 vollständig fertiggestellt und seit April 1903 im Betrieb; Gesamtkosten der Schachtanlage M. 1 289 247. Es werden Esskohlen, halbfette Kohlen aus den zus. 4,72 m mächtigen, 6 bauwürdigen Flözen der liegenden Flözgruppe gefördert. Für Förderung u. Wasserhaltung ist 1897–1900 neben dem seither in Betrieb befindl. Schachte ein neuer Schacht abgeteuft. Eine neuerbaute Aufbereitungsanstalt gestattet, die halbfetten u. die mageren Kohlen getrennt zu verarbeiten. Die Schächte sind durch eigene Zweigbahn, an die auch die Zeche Humboldt anschliesst, mit Bahnhof Heissen der Staats- bahn verbunden. Eine Brikettfabrik arbeitet mit 4 einfachen u. 2 Doppelpressen, Produktion 1904–1911: 116 300, 133 130, 164 965, 174 673, 185 945, 178 307, 184 303, 191 343 t). IV. Das Steinkohlenbergwerk Wiesche mit 5 495 950 qm Feldesumfang, begrenzt westl. die Felder von Rosenblumendelle u. Humboldt. Auch diese Grube ist 1895–98 durch Niederbringen eines neuen Schachtes mit der besten Ausrüstung, der reichl. M. 2 000 000 Kostenaufwand verursacht hat. vollständig renoviert und besitzt eine neue Brikettfabrik mit 2 Pressen und Ringofenziegelei. Der alte Schacht wurde gänzl. neu in Eisen ausgekleidet. Die Berechtsame ist durch Ankauf der südl. gelegen a Längenfelder Holthauser Bänksgen u. Verein so erweitert, dass sie jetzt 35 000 000 t Kohlen enthält Produktion der Brikettfabrik 1905–1911: 12 018, 14 610, 25 241, 27 502, 44 390, 59 413, 57 918 t. In Zugang für sämtl. Anlagen der Ges. kamen 1907 (einschl. Rosenblumendelle) M. 1 046 816, einschl. M. 950 997 für Grundstücksankäufe, Abschreib. in der gleichen Zeit M. 1 409 473. Zugang 1908 M. 290 923 für angekauften Grundbesitz, dagegen betrugen die Abschreib. M. 1 421 737, Zugang 1909 M. 971 634 einschl. M. 915 371 für Erwerb von Grundbesitz. Zugang 1910 M. 803 650, davon entfallen M. 711 126 auf Grundbesitz. Zugang M. 688 624, davon M. 263 891 auf Wohnhäuser. Grundbesitz einschl. Rosenblumendelle Ende 1911 etwa 377 ha (1477 Morgen). Vorhanden sind 955 Beamten- u. Arb.-Wohnungen. Die Ges. besitzt noch Kuxe der Gew. Neuschölerpad u. der Gew. Hobeisen. Beide Grubenfelder sind 1902 in Förderung getreten u. haben 1903–1911: 120 789, 127 952, 84 353, 51 799, 18 695, 19 977, ?, 30 785, ? t mit M. 212 571, 188 944, 197 275, 129 124, 132 655, 147 082, 59 895, 30 785, 34 562 Bruttoüberschuss gefördert; Ausbeuten wurden bisher nicht verteilt. Der Mülheimer Berg- werksverein hat sich 1905 an der neu gegründeten Rhein.-Westf.-Bergwerks-Ges. m. b. H. beteiligt. Die Beteilig. entspricht einer Feldesgrösse von rund 25 Normalfeldern u. stellt den Kohlenbesitz des Vereins auf absehbare Zeit sicher. Im Herbst 1905 Erwerb sämtl. Aktiven u. Passiven der Bergbau-A.-G. Mark (Zeche Freiberg b. Sölde) für M. 1 314 472. Beteilig.-Ziffer dieser Zeche im Kohlen-Syndikat 150 000 t, Förderung 1906–1911: 107636, 102 833, 128 228, 124 292, 132 299, 109 348 t; Div. 1907–1911: 0 %. Auf der Zeche kam 1906 eine erbaute Brikettfabrik in Betrieb (Produktion 1907–1911: 41 585, 54 995, 45 600, 41 127, 42 361 t); Beteilig. derselben im Kohlen-Syndikat 54 000 t Briketts. Das Effekten-Kto weist Ende 1911 folgenden Besitz nach: 138 Aktien des Kohlen- Syndikats à M. 300 = M. 41 400, 99 Kux Schölerpad à M. 6000 = M. 594 000, 99 Kux Hob- eisen à M. 100 = M. 9900, Staatspap. zur Frachtenstundung = M. 141 489, eigene Aktien M. 51 000 à 81.44 % = M. 41 534, Beteiligung an sonstigen fremden Ges. u. Grubenfeldern M. 3 533 736, zus. M. 4 382 059. Kapital: M. 14 000 000 in 14 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 6 000 000 in 6000 Aktien (Nr. 1–6000); erhöht lt. G.-V. v. 1./8. 1898 um M. 9 000 000 (auf M. 15 000 000) in 9000 Aktien (Nr. 6001–15 000) à M. 1000, wovon die Nr. 6001–8500 seit 1./1. 1898, die Nr. 8501–15 000 Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1912/1913. I. 60