5 Kohlenbergbau. 949 1911 M. 3 906 348, davon entfielen M. 359 619 auf alte Anlagen, M. 1 851 123 auf Grube Clara III b. Zeissholz u. M. 1 759 365 auf den Erwerb von Kohlenfeldern. Gesamtwert der Anlagen Ende 1911 M. 11 091 450. Belegschaft insges. ca. 1600 Mann. Im J. 1908 wurden in der im Kreise Hoyerswerda gelegenen Gemarkung Zeissholz und in den benachbarten sächs. Gemarkungen Ossling u. Lieske ein Grubenfeld in Grösse von 659 ha erworben. Der grösste Teil des Feldes, ca. 610 ha, liegt in der Feldmark Zeissholz. Dieses neue Feld liegt zwischen den Eisenbahnlinien Lübbenau–Senftenberg—–Kamenz und Petershain-–Hoyerswerda–Königswartha—Bautzen. Im Frühjahr 1909 wurde mit den Auf- schluss- u. Entwässerungsarbeiten, sowie mit dem Bau für die Eisenbahnanschlüsse begonnen. Die Gesamt-Erwerbungskosten des neuen Kohlenfeldes im J. 1908 betrugen M. 2 284 268, wovon M. 877 891 bar bezahlt sind, während M. 1 406 377 als Restkaufgelderseitens der Verkäufergestundet wurden, deren Tilg. bis 1918 zu erfolgen hat, Ende 1911 noch M. 853 979. Im Rahmen dieser Neu- erwerb. hat die Ges. auch den gesamten Besitz der Akt.-Ges. „Saxonia“ Braunkohlenwerk u Brikettfabrik i. Liqu. mit Wirkung ab 1./1. 1909 gekauft. Diese Ges. besass ca. 126 ha Kohlen- felder in der Gemarkung Zeissholz, einige Grundstücke in Grösse von 7 ha in der Gemeinde Bernsdorf, zwei Förderanlagen, eine Brikettfabrik mit 5 Pressen, Wohngebäude für Beamte und Arb., ein Anschlussgleis von ca. 3½ km Länge, sowie verschiedenes Zubehör. Das noch nicht abgebaute Kohlenfeld bildet eine wünschenswerte Ergänzung der sonst. Erwerbungen. Durch den Kauf der Berechtig. der „Saxonia“ ist die Ges. in den uneingeschränkten Besitz eines geschlossenen Kohlenfeld-Komplexes von ca. 785 ha gekommen. Der Kaufpreis des gesamten Besitzes der „Saxonia“ betrug M. 1 230 000, wovon 1908 M. 130 000 bar bezahlt sind, der Rest von M. 1 100 000 wurde durch Hingabe von nom. M. 285 000 neuer, ab 1./1. 1909 div.-ber. Aktien beglichen (s. b. Kap.). Um den Einstandspreis des von der ,„Saxonia“ er- worbenen Kohlenfeldes mit dem der übrigen Erwerbungen in Einklang zu bringen, und um die, im Jahre 1908 verbuchten Provis., Stempel etc. auszugleichen, hat die Ges. auf dem Konto der Kohlenfelder und Kohlenabbaurechte eine besond. Abschreib. von M. 300 000 vorgenommen, ebenso eine Extraabschreib. von M. 400 000, wovon M. 300 000 auf die Eisen- bahnanlagen u. M. 100 000 auf Kohlenfelder entfielen. Die alten Saxonia-Anlagen (Brikett- fabrik etc.) wurden stillgelegt, dafür wurde auf den 1908 erworbenen Kohlenfeldern in Zeiss- holz in unmittelbarer Nähe des Tagbaufeldes (Grube Clara III) 1909/11 eine neue Brikett- fabrik von 8 Pressen erbaut, die im März 1911 in Betrieb kam. Im J. 1911 wurden weitere Kohlenfelder im Süden des Hoyerswerdaer Kreises mit umfangreichen Kohlenvorkommen für M. 1 752 365 erworben. Es handelt sich um günstige, durchweg durch Tagebau zu ge- winnende Kohlenablagerung. Produktion: 1905 1906 1907 1908 1909 1910 911 Kohlen . . hl 21 446 376 26 187 027 28 365 253 30 644 894 31 710 358 29 576 114 33 480 105 Briketts . . Ctr. 9 686 228 12 423 511 13 368 433 14 274 525 14 984 568 13 830 961 15 995 203 Der Verkauf der Brikett-Produktion der Ges. erfolgt durch die Niederlausitzer Brikett- Verkaufs-Ges. m. b. H. zu Berlin, die durch Vertrag vom 24./3. 1911 bis 31./3. 1923 auf veränderter Grundlage verlängert worden ist, und der nunmehr sämtliche Brikettwerke des Niederlausitzer Bergbaureviers angehören. Die Beteilig. der „Eintrachté an der Gesamt- Jahres-Absatzmenge der Verkaufsges. in Höhe von 6 820 000 t beträgt 14, 22 %. Im Jahre 1910 beteiligte sich die Ges. Eintracht mit M. 1 000 000 eingez. Ende 1911 M. 785 000) an der Matador Bergbau-Akt.-Ges. m. b. H. (St.-Kap. M. 2 000 000). Die zweite Million übernahm die Ilse Bergbau- A.-G.; die Matador-Bergbau-Ges. erwarb die Grube Marie bei Senftenberg Gebr. Reschke. Die Produktion dieses Werkes beträgt jährl. ca. 100 000 t. Weitere Beteilig. mit M. 50 000 an der Land-Ges. Eigene Scholle G. m. b. H. in Frankf. a. O.; an Niederlaus. Wasserwerks-Ges. mit M. 5900. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 600 000, erhöht 1892 um M. 700 000, 1895 abermals um M. 700 000, letztere angeboten den Aktionären zu 115 %, und zwecks Erweiterung der Anlagen und Vermehrung der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 21./5. 1900 um M. 1 000 000 in 1000, ab 1./1. 1901 div.-ber. Aktien, übernommen von der Mitteldeutschen Creditbank zu 155 % ohne Zs., angeboten den Aktionären 3:1 zum gleichen Kurse plus 4 % Zs. ab 21./5. 1900 bis zum Abnahmetage. Die Ges. vergütete der Bank 4 % vom Nominalbetrage der gezeichneten Aktien. Die G.-V. v. 11./11. 1905 beschloss Erhöhung des A.-K. um weiter M. 1 000 000 in 1000 ab 1./1. 1906 div.-ber. Aktien, übernommen von Mitteldeutsche Creditbank und Jacquier & Securius in Berlin zu 200 %, angeboten den Aktionären 4:1 v. 21./11.–4./12. 1905 zu dem gleichen Kurse. Agio mit rund M. 930 000 in den R.-F. Die neuen Mittel dienten zur Deckung der Baukosten der neuen Brikett- fabrik auf Grube Clara u. zur Rückzahl. der Oblig. Nochmals erhöht lt. G.-V. 23./3. 1909 um M. 1 000 000 (auf M. 6 000 000) in 1000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1909, übernommen von einem Konsort. zu 200 %, hiervon angeboten M. 715 000 den alten Aktionären 7: 1 vom 6.–19./4. 1908 zu 200 %. Mit M. 285 000 jungen Aktien wurde der Restkaufpreis des Besitzes der Akt.-Ges. Saxonia beglichen. Agio der M. 715 000 neuen Aktien mit M. 641 609 in R.-F. Anleihe: M. 3 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 23./12. 1911, rückzahlbar zu pari. 40 Stücke à M. 5000 u. 2800 à M. 1000, lautend auf den Namen der „ Creditbank in Berlin oder deren Order und durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 2./1. 1917 durch jährliche Auslosung von M. 150 000 im Juli % 1916) auf 2./1. (zuerst 1917); ab 2./1. 1917 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6monat. Frist vor- behalten. Eine hypothek. Sicherheit wurde nicht bestellt, doch darf die Ges. vor völliger