„ Kohlenbergbau. Zweck: Betrieb von Bergbau, Verarbeitung u. Verwertung der gewonnenen Produkte f. Handel u. Konsum. Die Berechtsame der Ges. umfasst annähernd 15 300 000 qm Flächenraum in den Gemeinden Oberhausen, Styrum, Alstaden, Meiderich u. Buschhausen. Sie markscheidet im Süden mit den Zechen Roland, der Harpener Bergbau-Ges. u. Alstaden, der Bergwerks- Ges. Hibernia gehörig; im Westen mit der Zeche Westende, der A.-G. Phönix, im Norden mit den Zechen Neumühl u. Oberhausen, letztere der Gutehoffnungshütte gehörig; diese bildet auch die östliche Grenze. Die Ges. verfügt über drei Tiefbau-Anlagen. Schacht 1 dient jetzt, nachdem der unterirdische Betrieb der Schachtanlage 4 u. 5 angegliedert ist, nur noch zur Seilfahrt u. zur Materialförderung. Ausserdem hat er die Zentralwasserhaltung sämtl. Anlagen. Bei der Schachtanlage 2 u. 3 ist der Schacht 2 als Doppelförderschacht ein- gerichtet, während Schacht 3 ausschliesslich zur Wetterführung benutzt wird. Die Schacht- anlage 4 u. 5 besitzt in Schacht 4 einen Doppelförderschacht, während der zur Zeit mit einer Hilfsförderung versehene Schacht 5 der Wetterführung, Seilfahrt u. Materialförderung dient. — Die derzeitige tiefste Hauptschachtfördersohle ist auf allen Anlagen mit Ausnahme der Wetterschächte 3, der 230 m, u. 5, der 220 m tief ist, bei rund 400 m gefasst. – Eine tiefere Sohle ist nur auf Schacht 2 in Vorrichtung, woselbst mit einem Blindschacht bei 530 m das Muldentiefste des Flözes Sonnenschein, dem liegendsten Flöze der Fettkohlen- partie, erschlossen ist. Bis dahin enthält nach markscheiderischen Ermittlungen das durch die Schachtanlage 2 u. 3 auszubeutende Westfeld noch eine Gesamtkohlenmenge von rund 18 000 000 t. Der übrige Teil des Grubenfeldes, der nach Angliederung der Schacht- anlage 1 an die Schachtanlage 4 u. 5 durch diese ausgebeutet wird, enthält bis zur jetzigen tiefsten Hauptschachtfördersohle bei 400 m Teufe eine Kohlenmenge von rund 22 000 000 t. Es stehen somit auf den derzeitigen Bausohlen rund 40 000 000 t Kohlen an. Ein Weiter- abteufen auf Schachtanlage 4 u. 5 um etwa 100 m u. die Vorricht. einer hier zu fassenden 500 m Sohle wird eine weitere Kohlenmenge von rund 25 000 000 t zur Aufschliessung bringen. Bis zu einer Teufe von 1000 m beträgt die Gesamtkohlenmenge im ganzen Grubenfelde rund 185 000 000 t, wovon etwa 155 000 000 t der Fett- u. etwa 22 000 000 t der Magerkohlenpartie angehören. Mit dieser Teufe von 1000 m ist die Fettkohlen- partie erschöpft, während darunter noch mit der Magerkohlenpartie in der Erstreckung der ganzen Berechtsame gerechnet werden muss. Die Ges. besitzt ferner 282 Koksöfen, davon 222 mit Gewinnung der Nebenprodukte, seit Ende 1907 ist auch eine Benzolfabrik und seit 1911 eine Leichtölfabrik in Betrieb. Die Ges. besitzt 432 Beamten- u. Arb.-Wohn. u. 1 Heim für unverheiratete Arbeiter. Bahnanschluss an Station Oberhausen u. Oberhausen-West. Seit 1893 Betrieb einer Ringofenziegelei. 1905 Bau der Kolonie im Stadtteil Lirich von 20 Wohnhäusern mit 70 Wohnungen. 1907 Erwerb von 7 Bauernhöfen. Buchwert der Ge- samtanlagen Ende 1911 M. 16 716 417 (einschl. Zeche Steingatt). Die Zugänge auf Anlagen- Kti 1907 betrugen M. 2 533 594, 1908 M. 3 396 117, 1909 M. 981 156, 1910 M. 614 440, 1911 M. 1 025 441, davon entfallen auf Grundstücke M. 85 740, Gebäude M. 136 361, Schacht- u. Grubenbau 198 967, Aufbereit. und Wäsche M. 150 701, auf Kokerei und Nebengewinnungs- anlagen M. 49 460, Eisenbahnen u. Wege M. 91 505, Masch. u. Kessel M. 175 813, Belegschaft 1902–1911 durchschnittl. 3860, 4611, 5502, 4832, 5175, 5586, 5984, 5859, 5442, 5401 Mann. Das Neubau-Kto stand Ende 1911 mit M. 190 188 zu Buch. „ Produktion: 1906 1907 1908 1909 1910 1911 Kohlen . . . t 1 420 899 1 534 589 1 429 582 1 337 066 1 373 469 1 431 927 Selbstkosten pro t. . M. 7.96 8.72 9.33 8.61 8.37 8.22 E.. ((64666 667 342 096. 260 769 2151079 258 979. 324 700 Erlös f. 1 t verk. Kohlen M. 10.08 10.93 11.15 10.63 10.56 10.23 „ n 15.11 17.12 17.34 15.31 14.75 15.48 Beteiligungsziffer im Rhein.-Westf. Kohlen-Syndikat an Kohlen 1 526 376 t, an Koks 387 400 t. Beteiligung an der Ges. für Teerverwertung m. b. H. in Meiderich mit M. 90 000, sowie bei der Deutschen Ammoniak-Verkaufs-Vereinigung in Bochum. Die G.-V. v. 27./11. 1902 beschloss den Erwerb des Steinkohlenwerks Steingatt in Kupferdreh. Der unrentable Betrieb der Zeche wurde stillgelegt. Die Concordia übernahm deren Syndikats- beteilig. v. 216 376 t zur Erhöh. der eigenen. Kaufpreis M. 1 900 000 (worin M. 776 000 An- leiheschuld Steingatts mit enthalten); der Rest aus dispon. Mitteln der Concordia gedeckt. Die Berechtsame der Gew. umfasst 1 Längen- u. 1 Geviertfeld a. M.; Grundbesitz 13 ha 50 a. Die Ges ist bei der Rhein.-Westf. Bergwerks-Ges. m. b. H. in Mülheim-Ruhr beteiligt. Die Ges. Concordia war gezwungen 1909 und 1910 die Kohlenförder. u. Koksherstellung erheblich zu beschränken. Von der Beteil. bei d. Kohlen-Syndikat am Kohlenabsatz fanden nur 83.2 bezw. 85.2 % Abnahme, während der Absatz in Koks sich im Jahresdurchschnitt auf 66.1 bezw. 77.8 % der Beteil. der Ges. stellte. Kapital: M. 10 250 000 in 10 250 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 6 500 000, erhöht zwecks Ausführung der neuen Schachtanlage IV lt. G.-V. v. 14./8. 1899 um M. 1 500 000 in 1500 Aktien. Anfang 1900 wurden diese neuen, ab 1./7. 1900 div.-ber. Aktien von einem Konsort. zu 235 % übernommen u. von diesem M. 1 300 000 den Aktionären 5:1 v. 28./2.–15./3. 1900 zum gleichen Kurse angeboten; 25 % u. Agio waren gleich einzuzahlen, restliche 75 % am 15./9. 1900 fällig. Der aus den von dem Konsort. übernommenen Aktien resultierte Gewinn wurde (nach Abzug sämtl. Unk. einschl. den durch Einführung der neuen Aktien an der Berl. u. Frankf. Börse entstandenen) zwischen dem Konsortium und der Ges. geteilt. Das erzielte Aufgeld ist mit M. 2 025 000 dem R.-F. zugeflossen. Die G.-V. v. 22./4. 1904 beschloss zum