960 Kohlenbergbau. F. Gouvy, Dieulouard; Bankier Edm. Reverchon, Wiesbaden; kgl. Bezirksamtmann a. D. Otto Pasquay, München; Bergassessor Th. Lichtenberger, Heilbronn. Zahlstellen: Eigene Kasse; Strassburg i. E.: Bank von Elsass u. Lothringen, sowie deren Zweiganstalten, Bank Ch. Staehling, L. Valentin & Co.; Heilbronn: Filiale der Württemb. Vereinsbank, Rümelin & Cie.; Trier: Reverchon & Cie. * 0 „Königsborn', Akt.-Ges. für Bergbau, Salinen- u. Soolbad- Betrieb in Unna-Königsborn, Prov. Westf. Gegründet: 6./11. 1895; eingetr. 27./11. 1895. Entstanden durch Umwandl. der Gew. Königsborn in eine A.-G. Zweck: Erwerb u. Fortbetrieb des einschl. eines R.-F. von M. 550 000 und eines Disp.-F. von M. 100 000 ab 1./1. 1896 für M. 7 000 000 in Aktien (M. 7000 pro Kux) erworbenen Berg- werks-, Salinen- u. Solbadeigentums der Gew. Königsborn mit allem Zubehör; Bergbau u. Salinenbetrieb, Gewinnung u. Verwertung aller in den Gruben der Ges. vorkommenden nutzbringenden Mineralien oder Solen und sonstigen Produkte. Die Gesellschaft gehört dem Verbande deutscher Salinen an. Sie besitzt zur Zeit; 1) die Steinkohlenzeche Königs- born mit 17 277 206 qm Berechtsamen, drei Tiefbauanlagen mit vier Schächten, wovon der erste verhauen, der zweite u. dritte zur doppelten Förderung eingerichtet ist, 410 Koksöfen (wovon 220 mit Gewinnung von Nebenprodukten eingerichtet sind) etc.; 2) Eisen- steinfelder, Königsborn 13.–17, zur Grösse von 10 945 000 am, von den Steinkohlenfeldern überdeckt; 3) die Salzsol-Berechtsame Hammer-Brunnen in Werries bei Hamm von 2 189 000 am mit zwei Bohrlöchern, welche 9 % Sole für eine jährliche Produktion von 25 000 t oder 500 000 Ctr. Siedesalz liefern können; 4) die Salzsol-Berechtsame in Königs- born von 24 079 000 qm, Königsborn 12 bei Pelkum von 2 189 000 qm und Giesslerbach bei Lippstadt von 2 189 000 qm, Neues Glück bei Wiescherhöfen 992 925 qm, welche als Reserve dienen (Gesamtsolberechtsame der Ges. 31 638 925 qm); 5) das Sol-u. Thermalbad Königsborn mit Badehaus, Kurhaus, Kurgarten, Logierhäusern etc. Die G.-V. v. 26./3. 1898 genehm. Erwerb des Kohlenfeldes Mühlhausen II, sowie der restl. Kuxe der Bergwerke Bramey u. Bramey I; ferner wurden 1898 die Kohlenfelder Bramey III, IV, V und VI, zus. also 7 neue Felder à 2 189 000 qm = 15 323 000 qm erworben; 1899 Zukauf von Trennstücken der Kohlenfeldor Bramey VII, IX, XI = 999 987 qm für M. 76 473, sodass die Steinkohlenberechtsame nunmehr im ganzen 33 600 193 qm gross ist; Gesamtgrundbesitz Ende 1911 ca. 170 ha. Die Schacht- anlagen IIII u. III/IV standen Ende 1911 mit M. 5 197 000 bezw. 8 779 000 zu Buche und weisen für 1911 einen Zugang von M. 134 498 bezw. M. 722 386 auf, die Zugänge bei der Saline betragen M. 69 944, zus. also M. 926 830 bei M. 1 200 000 Abschreib. Im ganzen befanden sich auf Schacht I/II u. III/IV Ende 1911 951 Beamten- u. Arb.-Wohn., die einschliesslich derjenigen der Saline mit M. 3 546 000 bilanziert sind. Auf Schacht II ist eine elektr. Centrale errichtet. Beteil.-Ziffer im Rhein.-Westf. Kohlen-Syndikat 1 124 770t für Kohlen u. 413 900 t für Koks. An Löhnen wurden 1905–1911 im ganzen M. 4 619 107, 5 502 793, 6 190 915, 6 315 934, 5 683 577, 5 615 236, 5 671 402 bezahlt. Gesamtumsatz 1905–1911: M. 10 422 954, 13 475 278, 16 934 156, 16 411 886, 14 856 810, 15 553 723, 15 993 727. Beschäftigt wurden 1911 durch- schnittl. 3802 Arb. (3894 im Vorjahr). Prodnuktion: 1904 1905 1906 1907 1908 1909 1910 1911 Kohlen . . t 905 981 828 545 1 005 070 1 047 443 1 029 706 965 978 1 008 337 1051 721 Koks. . . t 277 511 278 579 394 812 386 377 320 942 266 883 309 851 298 826 Salz . . Ztr. 267 800 284 200 323 540 320 540 298 640 313 240 329 180 321 600 .. 54 278 54 166 55 249 52 977 53 714 50 498 51 678 55 272 Überschuss M. 1 549 516 1 516 751 1 852 394 2 530 568 2 141 429 1 654 827 1 893 904 1 963 148 Ferner wurden produziert 1911: 4053 t schwefelsaures Ammoniak u. 6510 t Teer. Kapital: M. 11 000 000 in 11 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 7 000 000, erhöht zwecks Fertigstellung der Schachtanlage III/IV (s. oben) lt. G.-V. v. 24./1. 1901 um M. 1 400 000 in 1400 ab 1./1. 1901 div.-ber. Aktien à M. 1000, übernommen von der Deutschen Bank in Berlin zu 125 %, angeboten den Aktionären 5: 1 v. 7.–22./2. 1901 zu 132 % zuzügl. 4 % St.-Zs. ab 1./1. 1901. Von der Differenz von 7 % erhielt die Deutsche Bank vorweg 3 % Provision, während das Institut aus den restl. 4 % die sämtl. Spesen u. Stempelkosten mit der Mass- gabe trug, dass ein etwaiger Mehrbetrag der Ges. zur Last fiel, eine Ersparnis aber an die Ges. zur Verstärkung des R.-F. abzuführen war. Weitere Erhöhung zwecks Ausbaues der Schachtanlage III/IV (s. oben) lt. G.-V. v. 22./4. 1902 um M. 600 000 in 600 ab 1./1. 1902 div.- ber. Aktien, begeben unter Ausschluss des Bezugsrechtes an die Deutsche Bank in Berlin. Agio mit M. 174 646 in den R.-F. Zum Ankauf der Zeche Sprockhövel, Bau von 60 neuen Koksöfen mit Gewinnung der Nebenprodukte auf Schacht III/IV und zur Stärkung der Be- triebsmittel lt. G.-V. v. 23./4. 1904 Ausgabe von M. 2 000 000 neuen Aktien mit Div.-Recht ab 1./7. 1904 zum Kurse von 135 %. A.-K. also jetzt M. 11 000 000. Die neuen Aktien, für die das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen war, wurden von der Deutschen Bank in Berlin zu 135 % übernommen, welche die Verpflichtung übernahm, den Gewerken der Zeche Sprockhövel nach Massgabe des mit denselben abgeschlossenen Verkaufsvertrages bis zu nom. M. 1 000 000 junger Aktien zum Eintausch je einer Königsborn-Aktie gegen je einen Sprock- hövel-Kux zuzügl. M. 150 bar anzubieten. Die bei der Deutschen Bank eingelieferten Sprock-